Randmeldungen

Frankfurter Rundschau: Keine Chance ohne Solidarität

Mitte Juni hatte es bei der linksliberalen Tageszeitung Frankfurter Rundschau (FR) einen befristeten Streik gegen die Outsourcing-Bestrebungen des Managements gegeben (siehe Direkte Aktion Nr. 188). Untergraben wurde diese Aktion andernorts, u.a. in Hannover, von Mitgliedern derselben Gewerkschaft. Die Folgen: Ein deutlich formulierter offener Brief der ver.di-Vertrauensleute bei der FR; eine Soli-Aktion der FAU Hannover, die die StreikbrecherInnen von gestern zur Solidarität beim nächsten Streik aufrief und die zuständigen Gewerkschaftssekretäre konfrontierte; und letzten Endes, unbestätigten Informationen zufolge, die Unterschrift fast aller Betroffenen unter die neuen, schlechteren Verträge. Dass der Konzern und FR-Eigner M. DuMont Schauberg ihre Pläne umsetzen konnten, lag letztlich an der mangelnden Kampfbereitschaft der gesamten FR-Belegschaft als auch ihrer Gewerkschaft. (AE)

 

GDL macht Schule

Die Gewerkschafts- und Verbandswelt kommt in Bewegung: Kleine Organisationen setzen große mit Aktionen und Demonstrationen gehörig unter Druck. Das jüngste Beispiel lieferte der Bund deutscher Milchviehhalter (BDM) mit seinem Milch-Streik (siehe Direkte Aktion Nr. 188). Seither wenden sich viele Produzenten vom behäbigen Bauernverband ab und treten dem BDM bei. BDM-Vorsitzender Schaber erklärte indes, man könne „von der GDL eine Menge lernen“. Ex-GDL-Vorstand Schell fasste die wesentlichen Punkte so zusammen: Solidarität, Klarheit im Ziel und Konsequenz in der Aktion. Ob die Milchbauern diese Hinweise beherzigen und – nach dem Lieferboykott Anfang Juni und dem „Milchgipfel“ Ende Juli – zu weiteren Eskalationsstufen fähig sind, wird sich zeigen. Mit den schwächsten Gegnern haben sie es, in Form der bundesdeutschen und EU-Bürokratie sowie der Einzelhandelsmonopole, nicht zu tun. (AE)

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