Rosa hatte immer gesagt, dass man sie eines Tages töten würde, aber niemand hatte sie ernstgenommen. Leider haben die Tatsachen ihr am Ende Recht gegeben: Sie wurde am 11. Juli erstochen in ihrer Wohnung gefunden. Im Laufe ihres Lebens wurde sie von sehr wenigen Menschen so akzeptiert wie sie war, nicht einmal von ihrer Familie, und sehr wenige gaben ihr Aufmerksamkeit. Trotzdem blieb sie unangepasst, kämpfte gegen die Gesellschaft, die sie wegen ihrer Transsexualität und ihrer anarchistischen Ideale ablehnte.
Rosa war ihr ganzes Leben lang eine Kämpferin für ihre Rechte: Für ihr Recht als Frau anerkannt zu werden, für ihr Recht auf ärztliche Versorgung als solche, für ihr Recht auf soziale Anerkennung, für ihr Recht auf Meinungsfreiheit, auf Privatsphäre usw. Sie führte ununterbrochen einen ungleichen Kampf auf libertärer Basis, der sie dazu gebracht hat, die Institutionen und Ämter anzugreifen, deren Bürokratie – wie in so vielen Fällen – ihre Rechte zu bloßen Lippenbekenntnissen hat werden lassen.
Jahrelang wurden ihre Plakate und Protestaktionen, ihre Auftritte vor Gerichten, Beschwerden bei der Gesundheitsbehörde, der Polizei und Gerichten missachtet und lächerlich gemacht, aber nichtsdestotrotz klagte sie mit allen Widerstandsformen die Heuchelei der ignoranten Behörden an.
Rosa war nie Mitglied der CNT, nichts desto trotz hat sie die Konföderation unterstützt und sich mit allen ihren Kämpfen solidarisiert. Ohne Aufsehen zu erregen, fast anonym, hat sie langwierige Streiks wie bei der Müllabfuhr in Tomares oder des öffentlichen Abschleppdienstes unterstützt und ihren Beitrag im Rahmen ihrer Möglichkeiten geleistet.
Genossin Rosa, wir werden weder dich noch deinen Kampf vergessen. Möge die Erde dir leicht sein.