Kurzmeldung: Lidl-Chef Gehrig spricht sich für Mindestlohn aus, ohne dessen Höhe zu bennen – derweil verhandeln ver.di und der Einzelhandelsverband HDE
Zumindest die Überraschung ist Lidl-Chef Gehrig gelungen: Mitte Februar spricht er sich in einem Offenen Brief für einen Mindestlohn im Einzelhandel aus. Über dessen Höhe schweigt Gehrig aber vorsorglich. Der Einzelhandelsverband HDE, mit dem ver.di 2007/2008 anderthalb Jahre um einen Flächentarif gerungen hatte, zeigte sich „aufgeschlossen“. Der Lebensmitteldiscounter Lidl, nach einer Fusion nun Branchen-Zweiter, will sich anscheinend weißwaschen, nachdem das Unternehmen wegen des Umgangs mit seinen Mitarbeitern jahrelang in der Kritik gestanden hatte; den Auftakt hatte ver.di 2004 mit dem „Schwarzbuch Lidl“ gemacht. Die Gunst der Stunde nutzte auch der DGB-Vorstand und kündigte an, nicht ohne Verweis auf die ab 2011 geltende EU-Freizügigkeit für Lohnabhängige, die Mindestlohnforderung des DGB von 7,50 auf 8,50 Euro erhöhen zu wollen. Derweil verhandeln ver.di und HDE einen Folgetarif, der auch einen Branchenmindestlohn vorsehen soll. Eine Einigung wird für das Frühjahr erwartet – und zwar 2011! (AE)
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