Nachrichten von der Klassenkampffront aus aller Welt. Diesmal aus Chile, Südkorea, Bangladesch und China
In Chile wird seit Mitte Februar die Kupfermine „La Escondida“ bestreikt u.a. für höhere Löhne und bessere Arbeitszeiten bestreikt. Es handelt sich dabei um die größte Kupfermine der Welt, welche 5% des begehrten Metalls fördert. In der Mine arbeiten 2.300 direkt Beschäftigte und 1.900 Beschäfigte über Subunternehmen, sowie weitere Tausende über Zulieferbetriebe. Das Unternehmen, in dem mit BHP Bilton ein globaler Bergbaumulti Mehrheitseigner ist, agiert demgegenüber mit einem aggressiven und antigewerkschaftlichen Konfrontationskurs. Eine von der Regierung angemahnte Schlichtung scheiterte aufgrund des Unternehmens, welches unter anderem sogar die Annahme bisher gültiger Tarifverträge als Verhandlungsbasis verweigert.
Weiterführende Informationen auf amerika21.de.
(amerika21, LabourNet)
Am Donnerstag dem 23.02.2017 kam es zu einem eintägigen Proteststreik in einer Werft von Hyundai Heavy Industries (HHI). Dies war der erste ganztägige Streik seit 23 Jahren, an dem sich von den 15.000 Arbeitenden allerdings nur 1.500 gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte beteiligten. Hintergrund sind Umstrukturierungspläne, nach denen die Gesellschaft in mehrere Unternehmen aufgespaltet werden soll – Pläne, die auch andere Branchengrößen wie Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering (DSME) und Samsung Heavy Industries (SHI) verfolgen. Außerdem weigert sich das Unternehmen, den Arbeitenden Lohnerhöhungen zu gewähren, da es die Werften wirtschafltich angeschlagen seien. Die Werften galten einst als wichtiger Motor der südkoreanischen Wirtschaft. Dem Streik waren bereits im Juli 2016 kleinere Warnstreiks voraus gegangen. Die Arbeitsniederlegungen gelten als der erste „Vollstreik“, d. h. dass zum ersten mal die Arbeit für acht Stunden niedergelegt wurde.
(LabourNet, Welt in Umwälzung)
Am Samstag, dem 25. Februar fand der Dhaka Apparel Summit statt, ein jährliches Treffen der Textilbranche Bangladeschs. Nach massiven Repressionen gegen Gewerkschaften und Arbeitende, welche im Januar für einen Lohn auf Existenzminimum gestreikt hatten und internationaler Kritik von Gewerkschaften und anderen Organisationen hatten große Modemarken, wie H&M, C&A, Tchibo und Inditex (Zara) gedroht dem Gipfel fernzubleiben. Daraufhin ließ die Regierung zahlreiche AktivistInnen wieder frei. Dies veranlasste die Modemarken schließlich doch VertreterInnen nach Dhaka zu schicken. Nichtsdestotrotz: Die lokale Textilindustrie beharrt weiterhin darauf, dass es bis 2019 keine weiteren Lohnerhöhungen geben soll.
(LabourNet, ND)
twa 500 Leiharbeitende streiken und protestieren in dem VW-Werk in Changchun, China, für gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Tatsächlich erhalten sie in der Regel nur die Hälfte dessen, was die Stammbelegschaft erhält. Vor dem Streik hatten die Arbeitenden erfolglos versucht ihre Rechte auf dem offiziellen Weg durchzusetzen: Über die zuständige Schiedskommission der Arbeitsverwaltung, das Arbeitsministerium der Provinz Jilin und die örtliche Gewerkschaftsorganisation des All-China Federation of Trade Unions (ACFTU). Dabei ist das chinesische Recht mit dem Grundsatz des Equal Pay eindeutig, sowie übrigens auch die offizielle Position des „Weltbetriebsrates“ des VW-Konzerns, sowie die von diesem verabschiedete „Charta der Arbeitsbeziehungen im Volkswagen-Konzern“ und die „Charta der Zeitarbeit im Volkswagen-Konzern“.
(LabourNet)
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