Globales

Griechenland: Staatsbankrott auf Umwegen?

Wie weiter? Kommt der sogenannte „Schuldenschnitt“?

Auf dem jährlichen Treffen der Wirtschaftseliten in Davos brachte der griech. Finanzminister einen sog. „Schuldenschnitt“ in die Diskussion: Man erwäge, eigene Staatsanleihen zurückzukaufen, die derzeit unter dem Nennwert liegen. Für die Gläubiger – mit 17,4 Mrd. Euro zählen deutsche Banken zu den Großen – wäre das ein Verlustgeschäft, ein Staatsbankrott mit Einwilligung. Um den allerdings umzusetzen, bedarf es der finanziellen Unterstützung der EU, die über ihre Zentralbank (EZB) sogar einen Gewinn machen würde. Denn im Frühjahr 2010 hatte die EZB Staatsanleihen zu ca. 70% des Nennwerts gekauft, der „Schuldenschnitt“ ist derzeit aber bei 75% geplant. In der Beurteilung herrscht unter Ökonomen verkehrte Welt: Während der neoliberale Von Sinn eine solche Option guthieß, mahnte der sozialdemokratische Flassbeck, dies steigere nicht die „Wettbewerbsfähigkeit“. Es bleibt aber noch Zeit für einige Pirouetten: Das Szenario stehe, so die FTD, erst 2012 oder 2013 an. (AE)

 

Redaktion

Die Redaktion der Direkten Aktion.

Share
Veröffentlicht von
Redaktion

Recent Posts

Syndikalismus für das 21. Jahrhundert II

Interview mit Torsten Bewernitz und Gabriel Kuhn.

13. November 2024

Syndikalismus für das 21. Jahrhundert

Der revolutionäre Syndikalismus, wie wir ihn kennen, gehört vielleicht der Vergangenheit an. Damit er überleben…

23. Oktober 2024

Aber es braucht viele.

Rezension zum Buch der Sanktionsfrei e.V. Gründerinnen über Bürgergeld, Armut und Reichtum.

9. Oktober 2024

Arbeiter:innen für die Zukunft des Planeten

Arbeits- und Klimakämpfe verbinden - zum neuen Buch von Simon Schaupp und dem Film Verkehrswendestadt…

2. Oktober 2024

Back to Agenda 2010?!?

Alter Chauvinismus oder die Kehrtwende in eine neue Fürsorglichkeit.

31. August 2024

Marxunterhaltung und linker Lesespaß

Rezension zu „Die kleinen Holzdiebe und das Rätsel des Juggernaut“

24. August 2024