Globales

Portugal: Bewegung gegen „Krisenbewältigung“

Rücktritt des Ministerpräsidenten nach Protesten und Blockade des Sparprogramms

Nach dem Generalstreik Ende 2010 mit knapp drei Mio. TeilnehmerInnen flackerten im März erneut Proteste im krisengeschüttelten Portugal auf. Im Gegensatz zum Generalstreik waren diese nicht von den Gewerkschaften initiiert worden, sondern von der Prekärenbewegung, die in Portugal zuletzt deutlich an Selbstbewusstsein zugelegt hatte (siehe DA Nr. 202). Obwohl die Proteste, an denen sich auch die anarchosyndikalistische AIT-SP beteiligte, von keiner Zentralorganisation veranstaltet wurden, fanden sich mehr als 200.000 Menschen auf den Straßen ein, um ihren Unmut gegenüber dem neoliberalen Sparprogramm zum Ausdruck zu bringen. Indessen wurde im Parlament das jüngste Sparpaket von der Opposition blockiert. Ministerpräsident Sócrates erklärte daraufhin seinen Rücktritt. Um die sog. „Staatspleite“ zu vermeiden, wird wohl nun auch Portugal nach Griechenland und Irland Finanzhilfen aus dem „Rettungsschirm“ der EU in Anspruch nehmen. (HM)

Redaktion

Die Redaktion der Direkten Aktion.

Share
Veröffentlicht von
Redaktion

Recent Posts

Syndikalismus für das 21. Jahrhundert II

Interview mit Torsten Bewernitz und Gabriel Kuhn.

13. November 2024

Syndikalismus für das 21. Jahrhundert

Der revolutionäre Syndikalismus, wie wir ihn kennen, gehört vielleicht der Vergangenheit an. Damit er überleben…

23. Oktober 2024

Aber es braucht viele.

Rezension zum Buch der Sanktionsfrei e.V. Gründerinnen über Bürgergeld, Armut und Reichtum.

9. Oktober 2024

Arbeiter:innen für die Zukunft des Planeten

Arbeits- und Klimakämpfe verbinden - zum neuen Buch von Simon Schaupp und dem Film Verkehrswendestadt…

2. Oktober 2024

Back to Agenda 2010?!?

Alter Chauvinismus oder die Kehrtwende in eine neue Fürsorglichkeit.

31. August 2024

Marxunterhaltung und linker Lesespaß

Rezension zu „Die kleinen Holzdiebe und das Rätsel des Juggernaut“

24. August 2024