Sommer, Sonne, Sonnenschein… Wenn man sich als Redaktion entschließt, im Sommer das Schwerpunktthema „Urlaub und Freizeit“ zu bearbeiten,
neigt man beim Sinnieren über das Thema erstens dazu, sich auf einem Liegestuhl mit einem Longdrink zurückzulehnen anstatt tatsächliche Redaktionsarbeit zu machen. Zweitens neigt man dazu, das Editorial mit Platitüden à la „Sommer, Sonne, Sonnenschein“ zu beginnen und mit „Schönen Urlaub“ zu beenden.
Es geht bei diesem Thema aber um weit mehr als faules Herumliegen in der Sonne. So haben wir uns dann irgendwann aufgerafft, den Longdrink zur Seite gestellt und uns ein paar ernsthafte Gedanken gemacht. Denn wenn wir von Urlaub und Freizeit reden, dann geht es auch darum, wie man sich diese Zeit von der Arbeitszeit abknapst oder: erkämpft.
Es ist nun mal ein Unterschied, ob man Urlaub als generöses Geschenk der Bosse begreift, wie es uns etwa die BASF weismachen möchte, die sich rühmt, als erste den Urlaub eingeführt zu haben: Nach 10 Jahren eine Woche frei. Oder aber ob man das allgemeine Recht auf Urlaub nicht doch vielleicht als während der französischen Volksfrontregierung 1936 erkämpft begreift…
Aber auch dann müssen wir uns vergegenwärtigen, dass es – so will es der Wortlaut des Bundesurlaubsgesetzes (siehe §§§-Dschungel) – dabei nicht um unsere Bedürfnisse geht, sondern um die Regeneration: Der gesetzliche Zweck des Urlaubs ist also das Weiterarbeiten danach. Letztlich wird unsere gesamte Zeit durch den Kapitalismus verplant (siehe Maloche nach Maß und Hintergrund, Freizeit als Rendite des Fortschritts), wenn wir keine kreativen Möglichkeiten finden, uns da rauszuschlawinern.
Aus der Zeitplanung rausschlawinern wird sich die Redaktion nicht, denn bekanntlich macht die DA keine Sommerpause, sondern wird turnusmäßig im September wieder erscheinen. Bis dahin – tja – hoffentlich einen schönen Urlaub!
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