Editorial

Pünktlich zum Ende der Ferien liegt die neue DA vor euch. Diesmal mit einem Thema, das immer wieder aktuell ist: Gender und Gewerkschaften bzw. soziale Bewegungen. Besonders zu Zeiten der Ober-Anti-Feministin Kristina Schröder und der ganzen Meute von empörten Machos im Web 2.0, sollte von progressiver Seite das Thema nicht vernachlässigt werden.

Die Problematik fängt daheim an, geht von sexistischen Sprüchen am Arbeitsplatz bis zu ungleichen Einkommensverteilungen. Auch bei Gewerkschaften besteht Handlungsbedarf. So gut wie alle Spitzenämter sind hier von Männern besetzt. Dabei reicht es nicht – wie von der Piratenpartei vorgeschlagen – nicht mehr von Geschlechtereinteilung zu reden. Sondern wir müssen uns fragen, warum nicht männlich sozialisierte Menschen an der aktiven Teilhabe am Organisationsleben gehindert werden – oder dieses schlicht unattraktiv finden.

Die Gesetzesbücher stehen längst aktuellen Trends hinterher, nicht nur das Betriebsverfassungsgesetz geht immer noch von einer dualen Geschlechtereinteilung aus. Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel Argentinien. Dort wurde am 9. Mai diesen Jahres ein Gesetz verabschiedet, welches es Menschen gestattet ihre Geschlechtszugehörigkeit frei zu wählen. Es wurde im Anschluss von der amtierenden Präsidentin Kirchner unterzeichnet. Dass solche Gesetzesänderungen immer mit einer starken sozialen und emanzipatorischen Bewegung zu tun haben und oftmals einen Teilerfolg darstellen, ist im Syndikalismus eine alte Binsenweisheit, kann aber gerade hierzulande nicht oft genug propagiert werden.

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