Diesmal mit ASI (Serbien), CNT (Spanien), SolFed (UK) und der ZSP (Polen)
Vor zehn Jahren, am 19. Oktober 2002, haben serbische GenossInnen die Anarcho-Syndikalistische Initiative in Belgrad gegründet. Seitdem beteiligt sich die ASI an der Organisation von Streiks, publiziert das wöchentliche Bulletin Direktna akcija und fördert das Zentrum für libertäre Studien, das dieses Jahr an der Belgrader Buchmesse teilnehmen wird. Ein wichtiger Schritt für die ASI ist die offizielle Anerkennung als Gewerkschaft, die jedoch aufgrund bürokratischer Schwierigkeiten immer noch auf sich warten lässt.
Nach den Konflikten mit Flighcare und WSF kann die Gewerkschaftssektion der CNT am Flughafen von Barcelona erneut einen Erfolg für sich verbuchen. Das Unternehmen Multiservicios Aeroportuarios, das vor elf Monaten den Delegierten der CNT entlassen hatte, muss diese Entlassung nun wieder rückgängig machen. Bei einem Prozess vor dem Arbeitsgericht war das Unternehmen nicht in der Lage glaubwürdige Gründe für die Entlassung vorzulegen, denn das wahre Ziel der Kündigung war es, die gewerkschaftlichen Aktivitäten der CNT innerhalb des Unternehmens zu unterbinden.
Innerhalb nur weniger Wochen haben Mitglieder der Solidarity Federation aus der zentralenglischen Stadt Northampten drei Protestposten gegen den Einsatz von Workfare-ArbeiterInnen beim Billig-Discount Poundland organisiert. Nach Informationen der Gewerkschaft macht sich bei der Stammbelegschaft des Unternehmens große Unsicherheit breit, denn Workfare untergräbt das bestehende Beschäftigungsverhältnis. Die SolFed Northampton fordert die sofortige Festanstellung der Workfare-ArbeiterInnen und die Beendigung dieses staatlichen Förderprogramms. Selbst die konservative Regierung gestand zwischenzeitlich ein, dass dieses Förderprogramm der Integration von Arbeitslosen nicht dienlich ist.
Mitglieder der CNT in Warschau demonstrierten am 10. Oktober für die Wiedereinstellung ihres vor einem Jahr entlassenen Genossen. Da der Gerichtsprozess erneut vertagt worden ist, kam es bislang zu keiner Einigung in dem Konflikt. Die ZSP nahm den Protestposten zum Anlass auf das Problem der Scheinselbständigkeit hinzuweisen, das in Polen immer mehr Menschen betrifft.
Interview mit Torsten Bewernitz und Gabriel Kuhn.
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