Die FAU Berlin fordert von dem Brandenburger Obst- und Gemüsehof „Teltower Rübchen“ eine ordentliche Ausbildung und tarifliche Vergütung. Die DA sprach mit der Arbeitsgruppe des örtlichen Syndikats.
Wie ist die FAU Berlin auf die Probleme bei dem Biohof aufmerksam geworden, und worum geht es überhaupt?
Die Auszubildende hat das Syndikat über die anwaltliche Sprechstunde erstmals im Mai 2012 kontaktiert, da ihr Chef die anfallenden Seminarkosten nicht mehr übernehmen und die Ausbildungsvergütung in Naturalien auszahlen wollte. Nachdem sich das Syndikat um dieses drängende Problem gekümmert hatte, haben wir uns die Bedingungen auf dem Hof genauer angesehen und festgestellt, dass dort so einiges im Argen liegt. Angefangen damit, dass die Ausbildungsinhalte nicht vermittelt werden, die Ausbildungsvergütung weit unter dem Tarif der IG BAU liegt, dass es auf dem Hof keine adäquaten Sanitäreinrichtungen gibt bis hin zu fehlenden Arbeitsschutzmaßnahmen erstreckt sich der „Sündenkatalog“ des Biobauern.
Wie seid ihr vorgegangen?
Zunächst erfolgte nach einem Brief von Seiten der FAU Berlin ein Gespräch mit dem Chef, der auch einige Zusagen machte. Dem folgten aber leider nur wenige Taten, bzw. den letzten Gesprächstermin im Oktober ließ er sogar platzen. Wir haben dann beschlossen, die Geschäftspartner, Verbände und Stadtpolitiker über den beginnenden Arbeitskampf zu informieren, um so auf einer zweiten Linie Druck auf den Unternehmer auszuüben. Das hat auch sehr gut funktioniert. Im zweiten Schritt sind wir dazu übergegangen, die Kunden des Hofes auf den Wochenmärkten zu informieren, da der Hof sehr viel Direktvermarktung betreibt.
Wie geht es jetzt weiter? Welche Schritte hat die FAU geplant?
Wir werden unsere Aktionen auf den Wochenmärkten steigern und gleichzeitig unsere Gesprächsbereitschaft signalisieren.