Sonntagnachmittag vorm Drucktermin: Alle Artikel geschrieben, redigiert, lektoriert und für das Layout hochgeladen. Und das schon um 16 Uhr! Keine kurzfristigen Artikelabsagen, die Layouter kommen hoffentlich um eine Nachtschicht herum. Alles gut gelaufen. Moment, war da nicht noch was? Ja, da war noch was. Wer schreibt eigentlich das Editorial? Schreibt eigentlich wer das Editorial? Nun gut, einer muss jetzt mal ran…
Printmedien in der Krise ist der Schwerpunkt dieser Ausgabe: Die Financial Times Deutschland eingestellt, die Frankfurter Rundschau insolvent, die Nachrichtenagentur dapd in schweren Fahrwassern. Auf regionaler Ebene finden schon seit langem Konzentrationsprozesse statt. Dass in einer Stadt nur noch eine Lokalausgabe existiert, ist inzwischen ein verbreitetes Phänomen. Und auch innerhalb der Zeitungsverlage wurde vielfach umstrukturiert, eingespart und rationalisiert. Auszubaden haben das nicht zuletzt die vielen freiberuflichen Journalistinnen und Journalisten, die oft kaum von ihrem Beruf leben können und mit stressigen Arbeitsbedingungen, unsicheren Perspektiven und mangelnder sozialer Absicherung zu kämpfen haben.
MedienarbeiterInnen in der FAU Berlin schließen sich aktuell zu einer Sektion Medien zusammen, um auf diese Problematik gewerkschaftlich zu reagieren. Auch der Arbeitskampf der FAU Berlin im Kino Babylon Mitte zeitigt weiterhin bemerkenswerte Nachwirkungen: der bekannte Arbeitsrechtler Wolfgang Däubler kritisiert in einer Gewerkschaftspublikation die Rechtsprechung des Landesarbeitsgerichts und lotet an diesem Fall die Frage der Tariffähigkeit von Basisgewerkschaften aus. Eine Reaktion erreichte uns auch zum Artikel zu Premium-Cola in der vergangenen Ausgabe. Wir führen die Auseinandersetzung zum Thema Kollektivbetriebe mit einem Beitrag des Premium-Cola-Kollektivs fort.
Was ein Zeitungsstreik in Deutschland mit dem politischen Streik zu tun hat, und was eigentlich in Deutschland passierte, während in Südeuropa der Generalstreik vollzogen wurde, wie es um die Medien international bestellt ist, wie sich SexarbeiterInnen in der Schweiz beginnen zu organisieren und was es zur – für manche AnarchistInnen – heiligen Kuh des „Konsens“ noch zu sagen gibt … tja, all das erfahrt Ihr in dieser Ausgabe.
Wir wünschen eine spannende Lektüre und ein kämpferisches Jahr 2013.
Eure DA-Redaktion
Interview mit Torsten Bewernitz und Gabriel Kuhn.
Der revolutionäre Syndikalismus, wie wir ihn kennen, gehört vielleicht der Vergangenheit an. Damit er überleben…
Rezension zum Buch der Sanktionsfrei e.V. Gründerinnen über Bürgergeld, Armut und Reichtum.
Arbeits- und Klimakämpfe verbinden - zum neuen Buch von Simon Schaupp und dem Film Verkehrswendestadt…
Alter Chauvinismus oder die Kehrtwende in eine neue Fürsorglichkeit.
Rezension zu „Die kleinen Holzdiebe und das Rätsel des Juggernaut“
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