Im Verlag Schmetterling erscheinen seit rund 10 Jahren Einführungen in verschiedene linke Theorien und Debatten. Neu in die Reihe hat es Wolfram Beyer (Graswurzelrevolution, IDK, WRI) mit einer Einführung in die „Ideengeschichte des Pazifismus und Antimilitarismus“ geschafft.
Wenngleich das Thema zweifelsohne zeitlos ist, tut die Auseinandersetzung doch gerade jetzt besonders not. Denn während die EU 2012 mit dem Friedensnobelpreis dafür ausgezeichnet wurde, dass sie Europa nach innen befriedet hätte (die DA berichtete), tobt der Krieg Europas nach außen umso heftiger. Jüngstes Beispiel ist der Krieg in Mali.
In der FAU ist diese Entwicklung und Antimilitarismus ganz allgemein eher ein Randthema. Dabei gab es immer schon Verbindungen von einzelnen Anarcho-SyndikalistInnen zur Friedensbewegung. Beyer dokumentiert das vorrangig mit Bezug auf Aussagen von Rudolf Rocker, der mit Augustin Souchy und Fritz Oerter u.a. nicht nur den proletarischen Kampf mit der Waffe kritisiert, sondern auch Arbeiter und Arbeiterinnen zum Boykott der Rüstungsindustrie aufgerufen hatte. Auch sei die zentrale Stellung der direkten, gewaltfreien Aktion eine wesentliche Gemeinsamkeit von AS und Friedensbewegung.
All das und einiges mehr kann in dieser theorie.org-Einführung nur flüchtig gestreift werden. Daher bietet der Schmetterling-Verlag einen kostenlosen Downloadbereich zur Vertiefung einiger Punkte an.
„Die Waffen nieder – die Hämmer nieder!“ (Rudolf Rocker, 1919)
Minou Lefebre
Beyer, Wolfram: Pazifismus und Antimilitarismus, 1. Auflage 2012, 240 Seiten, kartoniert, Schmetterling, ISBN 3-89657-666-6.