Statistisch gesehen wird jede dritte Frau in ihrem Leben Opfer von Gewalt – insgesamt eine Milliarde Menschen. Ob es tatsächlich eine Milliarde Menschen waren, die am 14. Februar unter dem Motto „One Billion Rising“ gegen Gewalt gegen Frauen streikten, tanzten und aufbegehrten, lässt sich nicht genau sagen. Beeindruckend waren die Bilder und Videos von demonstrierenden und tanzenden Frauen – und natürlich auch Männern – aus der ganzen Welt auf jeden Fall. Die Idee zur weltweiten Kampagne „One Billion Rising. Strike, Dance, Rise!“ geht auf die US-amerikanische Feministin, Autorin und politische Aktivistin Eve Ensler zurück. Vor 15 Jahren rief sie dazu auf, den Valentinstag am 14. Februar als „V-Day“ wieder anzueignen. Nicht um den Konsum von Blumen und Geschenken in romantischen Zweierbeziehungen sollte es gehen, sondern um eine Thematisierung der alltäglichen Gewalt gegen Frauen, die sich oft auch im Privaten abspielt. Das „V“ des „V-Day“ steht dabei für „vagina“ und „victory over violence“. Der globale Aktionstag zum 15jährigen Jubiläum in diesem Jahr sollte auch zeigen, dass Gewalt gegen Frauen und Sexismus nicht nur Probleme in afrikanischen Kriegsgebieten, patriarchalen Gesellschaften in Asien oder migrantischen Communities in Europa sind, sondern eben überall und in allen sozialen Schichten anzutreffende Phänomene, die sich nur durch Aufklärung, Selbstorganisation und Solidarität bekämpfen lassen. Nach dem Aktionstag soll es damit noch lange nicht vorbei sein.