In den kommenden Monaten wird die südafrikanische Gewerkschaft CSAAWU eventuell gezwungen sein, aufzuhören. Die CSAAWU hatte sich entschieden, die Rechte der Farmarbeiter zu verteidigen, die bei den Aufständen 2012/13 gekündigt worden waren. Sie vertritt etwa 100 von ihnen. Die CSAAWU brachte die Kündigungen vor Gericht. Es war das erste Mal seit 1994, dass Farmarbeiter mit Hilfe einer Gewerkschaft vor dem Arbeitsgericht Klage einreichten.
Das Arbeitsgericht sprach verheerende Urteile für die gekündigten Arbeiter und ihre Gewerkschaft. Der Richterspruch verurteilte einzelne Offizielle der Gewerkschaft wegen der Unterstützung des Streiks, da ihr Verhalten als rücksichtslos und unverantwortlich bewertet wurde. In zwei Fällen wurden der Gewerkschaft mit der Niederlage hohe Kosten auferlegt. Während die CSAAWU einen hohen Preis für die Unterstützung der Aufständischen zahlen musste, glauben wir immer noch fest daran, dass es niemals falsch sein kann, die Streiks der Farmarbeiter gewerkschaftlich zu unterstützen. Erst recht, wenn es um die verwundbarsten Arbeiter geht, die sich gegen ihre ausbeuterischen Verhältnisse wehren.
Die CSAAWU bittet um Spenden, da die Handlungsfähigkeit der kleinen Gewerkschaft durch die bereits verlorenen Proteste bedroht ist. Alle Informationen zum Konflikt sind der Homepage zu entnehmen: csaawu.alwaysdata.net
Die Gewerkschaft wurde im Jahr 2006 gegründet und ist eine der wenigen in Südafrika, die die schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen der Farmarbeiter mit aktiver Organisation verbessern will. Die CSAAWU organisiert Arbeiter in der Provinz „Westkap“ in Südafrika, einer reichen agrarischen Region, die einen bedeutenden Teil des Gesamtanteils des Agrarsektors am südafrikanischen BIP ausmacht. Gleichzeitig sind die Farmarbeiter Südafrikas einer der am geringsten organisierten Berufsstände im Land. Die Raten liegen unter fünf Prozent, und ihnen wurde auch historisch einer der geringsten Löhne gezahlt. In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Situation für diesen Teil der Arbeiterschaft sogar noch verschärft – durch Outsourcing und Zwangsräumungen der Arbeiter aus ihren Farmen.
Die sozialen Strukturen auf den Farmen in Südafrika sind oft eingebettet in ein System von rassistischem Patriarchat, das seit Hunderten von Jahren besteht. So werden zum Beispiel die Arbeiter auf Weinfarmen üblicherweise mit Alkohol bezahlt, was sie in ein weiteres Abhängigkeitsverhältnis bringt. Die CSAAWU versucht, die Arbeiter untereinander zu solidarisieren, damit sie diese Strukturen gemeinsam selbst aufbrechen können.
Spendeninformationen:
Einzelspenden sind direkt möglich über die Indiegogo www.indiegogo.com/projects/keep-csaawu-doors-open-phase-oneSeite der Kampagne oder durch Direktüberweisungen auf das Konto der CSAAWU (Bank: Standard Bank; Kontonummer: 072003596; Kontoinhaber: CSAAWU; Branch name: Tyger Manor; Branch code: 050410; SwiftCode: SBZAZAJJ). Ihr könnt euch aber auch an der Sammelspende der FAU beteiligen. Die FAU wird die Spenden bis zum 31. Januar 2015 für die CSAAWU sammeln und diese dann gemeinsam überweisen. Die Kontodaten dafür lauten: Freie Arbeiterinnen Union Postbank Hamburg BIC: PBNKDEFF / IBAN: DE94200100200096152201 Betreff: CSAAWU
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