Vor genau 60 Jahren – im Mai 1962 – erschien die Nullnummer des express international. Als express. Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit erscheint die Zeitung bis heute.
Ein wenig hat sie ihr Gesicht gewandelt: Gegründet u. a. vom Gewerkschaftssoziologen Rainer Zoll und mit einigen hauptamtlichen Gewerkschafter*innen des DGBs in seinen Reihen, war der express international zwar der gewerkschaftlichen Grundidee verbunden, der Gedanke hinter dem express 1962 war aber, internationale sozialistische Diskussionen auch in den seinerzeit noch lichten deutschen Blätterwald zu übersetzen. Das Spektrum erweiterte sich, als 1966 die bereits 1954 gegründete Zeitung Sozialistische Politik ihr Erscheinen zugunsten des express einstellte. Eine Zeit lang brachte es der express zu dieser Zeit sogar auf eine zweiwöchentliche Erscheinungsweise.
Die zweite, inhaltlich wesentlichere Fusion geschah 1972 mit der Sozialistischen Betriebskorrespondenz, dem Mitteilungsblatt der Betriebsgruppen des Sozialistischen Büros (SB). Aus dieser Fusion stammt der bis heute genutzte Untertitel Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit sowie die Hauptrubrik Betriebsspiegel. Wurde diese in den 1970ern noch von aktiven Betriebsgruppen gefüllt, so ist es heute meist Aufgabe der Redakteur*innen entsprechende Kontakte zu finden und Arbeiter*innen aus den Betrieben zum Schreiben oder Erzählen zu motivieren.
Im express finden bis heute syndikalistische Themen Platz neben sozialdemokratischen sowie rätekommunistische neben traditionsmarxistischen. Kern ist die betriebliche und gewerkschaftliche Orientierung – die Kämpfe werden nach ihrer Relevanz und nach ihrer Basisorientierung beurteilt, nicht nach Gesinnungen oder Zugehörigkeiten.
Im Jubiläumsjahr erwartet uns eine Tagung im Oktober 2022. In jeder Ausgabe dieses Jahres präsentiert der express einen historischen Artikel. Wer per E-Mail ein Abo mit dem Hinweis „Mai1962“ bestellt, erhält für das laufende Jahr 20 Prozent Rabatt.
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