Lieber Torsten, lieber Gabriel, euer Text „Syndikalismus für das 21. Jahrhundert“ ist nun fünf Jahre alt und auch dieses Jahrhundert selbst fünf Jahre älter. Welche Diskussionen haben sich nach seiner Veröffentlichung entsponnen? Und wie schaut ihr heute auf diesen programmatischen Text zurück? Torsten: Die US-amerikanische Veröffentlichung hat tatsächlich eine sehr direkte
Author: Gabriel Kuhn
Syndikalismus für das 21. Jahrhundert
Vorbemerkung: Dieser Text wurde bereits 2019 in englischer Sprache veröffentlicht. Hier veröffentlichen wir ihn in deutscher Übersetzung (Fritz Faul). Ein separates Interview mit den beiden Autoren soll folgen. Von Gewerkschaftlichkeit zu klassenkämpferischer Militanz Der Kapitalismus, in dem wir aufgewachsen sind, ist zusammengebrochen. Seine demokratische Maske ist durchsichtig geworden, seine sozialen Versprechungen ausgehöhlt.
Sex Works?
Im Jahr 2011 war die Januar/Februar-Ausgabe der DA, damals noch im Druckformat, dem Thema „Sex Works“ gewidmet. Ich trug mit der Rezension eines schwedischen Dokumentarfilms über eines der größten Bordelle Europas, das Pascha in Köln, bei. Auch in dem von Katharina Sass herausgegebenen Band Mythos „Sexarbeit“. Argumente gegen Prostitution und Sexkauf
Riots in Stockholm
Ende Mai kam es in Stockholm zu mehrtägigen Unruhen mit über hundert ausgebrannten Autos, Angriffen auf Polizeidienststellen und nächtelangen Straßenschlachten. Schauplatz waren vor allem migrantische Stadtviertel, in Schweden als „Vororte“ bezeichnet und mit den französischen Banlieues vergleichbar: Siedlungen am Rande der Städte, die von gesellschaftlicher Isolation, hoher Arbeitslosigkeit und mangelnder
Handfeste Auseinandersetzung!
In Schweden setzen sich die Angriffe auf Mitglieder der syndikalistischen SAC (Sveriges Arbetares Centralorganisation) fort. Zwei Jahre nach dem Brandanschlag auf die Wohnung einer in der SAC engagierten Familie und dreizehn Jahre nach dem Mord an Björn Söderberg wurde am 2. Juli ein Mitglied der Ortsgruppe Stockholm-Västerort von sechs Personen
„Weiche Schale, harter Kern“
Jan Abrahamsson verrichtet Wartungsarbeiten in der Stockholmer U-Bahn, ist Mitglied des Stockholmer LS und sitzt seit 2009 im siebenköpfigen Arbeitsausschuss der SAC. Gabriel Kuhn hat sich mit ihm für die DA über die gegenwärtige Lage und die zukünftigen Möglichkeiten der SAC unterhalten. Der Kongress 2002 hat einige entscheidende Änderungen für die
„Auf ins nächste Jahrhundert“
Die SAC (Sveriges Arbetares Centralorganisation) gilt als die einzige auf anarchosyndikalistischen Prinzipien gegründete Gewerkschaft, welche die letzten hundert Jahre ohne Verbot, Vertreibung oder Spaltung überlebt hat. Gegenwärtig erfährt die SAC wieder einen Aufschwung und steigende Mitgliedszahlen. Im Herbst dieses Jahres findet der dreißigste Kongress der Organisation statt. Ein guter Grund,
„Fair spielen und fair verlieren war ein ethisches Gebot“
Die Nr. 206 (Juli/August 2011) der DA war historischen, politischen und ökonomischen Analysen des Sports gewidmet. Mehrere Artikel bezogen sich dabei unter anderem auf den Arbeiter-Turn- und Sportbund (ATSB), der von 1924 bis 1933 eine auch international wichtige Rolle in der Organisierung des Arbeitersports darstellte. Von besonderer Bedeutung war nicht zuletzt
Wie ein Pascha?
Das Pascha in Köln wirbt für sich selbst als „größtes Laufhaus in Europa“. Hundertfünfzig Prostituierte arbeiten auf elf Stockwerken, unterteilt nach Kategorien wie „Quickie“, „Asiatinnen“ und „Transsexuelle“. Für fünf Euro erhalten Kunden Zugang zum gesamten Haus, weitere Preise werden direkt mit den Frauen verhandelt. Es gibt Ärztezimmer und andere „Fantasieräume“,