Um sieben Uhr morgens wünsche ich mir, eine vergammelte Frucht zu sein, die in einen überquellenden Mülleimer gestopft wird. Vergessen Stullen mitzunehmen. Gleich dreijähriges Kind treffen, das sechsmal am Tag weint, nicht um seinen Willen durchzusetzen, sondern Scheiße Gleiswechsel Abbruch, sondern weil es traurig ist und dann sage ich ihm, dass es in Ordnung ist traurig zu sein. Ich darf hier nicht schreien. Dabei habe ich so viel Zeit während der Zugverspätung. Dann besteht mein Leben halt aus Warten auf den nächsten Moshpit beim Festival. 20 Minuten Verspätung wegen Verspätung aus vorheriger Fahrt bedeuten ʼnen Fünfi weniger. Eingeschlafen gestern bei „Wohlstand für alle“, noch zehn Minuten bis Abbruch, dann abends Wochenende, saufen/vergessen, dann wach ohne Gedankenkotze. Ich will arbeiten kotze hunger nett sein um acht Uhr morgens oder doch wieder Erwerbslosigkeit? Gleich geht es besser. Ablenkung während der Arbeit. 3 Minuten bis Abbruch Hunger Abbruch. Schwankender Kaffee aus Thermoskanne im schwankenden Zug überdeckt nicht Gedankenkotze. Drüben im vorbeifahrenden Gewerbegebiet hört sich das Rad auf zu drehen, aber die andere Maschine dreht sich weiter, aber gleich raus, aber der Zug bleibt auf der Strecke stehen, aber nicht schlimm, noch früh genug, verstehe Ansage nicht, weil immer das Selbe, das passiert nicht in meinem Kopf, da ist … Abbruch. Ampel, Polizei, Autos, Stromkasten, Auspuff, Sonnenschein, Arbeitsbeginn, nächster Tag, Bank um die Ecke, zu früh, heute keine Verspätung DB, weil ich nicht zu spät kommen darf, kann es aber nicht verhindern, wie viele Minuten noch bis Abbruch, Wiederholung, nie endende Sonne, der Zug hat noch keine Verspätung, wie viele Minuten haben alle Arbeiter:innen zusammen an diesem Tag an diesem Hbf auf Züge gewartet, die nicht kamen in unbezahlter Arbeitszeit, keine Minuten mehr Abbruch. Stundenlange Pause. Neuer Tag mit wiederholtem Weckerweinen, nein übertrieben, das ist nur weinerliches Stöhnen, benommen Verbindung checken ob Verspätung, alles gut, Ankunft Hbf, Zug doch Verspätung, ich will nicht anrufen und tue es und gebe lieb und nicht angefressen Bescheid dass zu spät komme, dann verdecken Augenringe meine Grübchen und ich darf nicht schreien am Hauptbahnhof. Ich darf nur Kindern sagen, dass es in Ordnung ist.
Interview mit Torsten Bewernitz und Gabriel Kuhn.
Der revolutionäre Syndikalismus, wie wir ihn kennen, gehört vielleicht der Vergangenheit an. Damit er überleben…
Rezension zum Buch der Sanktionsfrei e.V. Gründerinnen über Bürgergeld, Armut und Reichtum.
Arbeits- und Klimakämpfe verbinden - zum neuen Buch von Simon Schaupp und dem Film Verkehrswendestadt…
Alter Chauvinismus oder die Kehrtwende in eine neue Fürsorglichkeit.
Rezension zu „Die kleinen Holzdiebe und das Rätsel des Juggernaut“
Leave a Comment