Am 12. April 1981 wird ein junger Mann, 23 Jahre und Oppositioneller, im Untersuchungshaftgefängnis der Staatssicherheit (Stasi) in Gera erhängt aufgefunden. Er war zuvor über zwei Tage in der Gewalt der Polizei und der Stasi gewesen und hatte dabei ein 13-Stunden-Verhör durchmachen müssen. Ob er ermordet wurde oder – so die offizielle Version der Stasi – sich selbst umgebracht hat, ist bis heute ungeklärt. Die Umstände des Todes von Matthias Domaschk sprechen jedoch umso deutlicher davon, wie der autoritäre DDR-Staat unabhängige Bewegung und Opposition von links [1]Zweifelsohne gab es mit überkommenen nationalsozialistischen Netzwerken auch „Opposition von rechts“, wenn man es so nennen mag, und im Rahmen des Kalten Kriegs und der Systemkonkurrenz Sabotage, Spionage und Angriffe aus dem Westen. Weiterhin gab es auch Konflikte innerhalb der Staats- und Parteiapparate, die man als innerparteiliche Dissidenz bezeichnen kann. In diesem Beitrag soll es aber lediglich um die unabhängige linke Opposition gehen. In der anarchistischen Bewegung Jenas findet seit drei Jahren eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit der Geschichte der linken DDR-Opposition statt. In dem Rahmen wurden im Anarcho Infoblatt Jena Artikel zu den folgenden Themen veröffentlicht: die Zerschlagung der anarchistischen Gruppen in der Sowjetischen Besatzungszone Ende der 1940er Jahre und der Tod von Willi Jelinek; die Szene der 1970er Jahre in Jena und der Tod von Matthias Domaschk sowie ein Nachruf auf Peter „Blase“ Rösch; der Beginn der autonomen Antifa, der autonomen Frauen- und Lesbenbewegung und des Jenaer Samisdat frau anders sowie der Kommune von Behinderten und Nicht-Behinderten in Hartroda um Matthias Vernaldi in den 1980er Jahren. Vor dem Hintergrund hat das Anarchistische Schwarzkreuz auch eine deutliche Kritik an der „Siegerjustiz“-Ausgabe der Roten Hilfe Zeitschrift veröffentlicht. An diese Bemühungen der Aneignung der Geschichte der linken DDR-Opposition durch die heutige linke Bewegung in Jena knüpft der vorliegende Artikel an. verfolgen ließ und dabei auch nicht davor zurückschreckte, ganze Existenzen zu zerstören.
Im autoritären Regime der DDR der 50er und 60er Jahre wurde keinerlei Opposition von links außerhalb der SED und außerhalb der Staatsapparate geduldet. [3]Zuvor waren bis 1948 die überparteilichen und unabhängigen Antifa-Ausschüsse und -Komitees (vgl. Wolf 1998) sowie das Netzwerk anarchistischer und antiautoritärer Gruppen (vgl. Graf / Bergbauer 2003) aufgelöst bzw. zerschlagen worden. Auch die Gegenkultur, die sich in den 1960er Jahren entwickelte, wurde unterdrückt. [4]1965 ließ der Staat die meisten Beat-Bands verbieten. Eine Protestdemo von Hunderten von Jugendlichen in Leipzig wurde von der Polizei niedergeschlagen (vgl. Ney 2014). Einzelne unangepasste Jugendliche verbrachten mehrere Jahre in Haft wie z.B. der Anarchist David Gienapp, der 1975 einen Ausreiseantrag stellte, die DDR verließ und sich in Hamburg der FAU anschloss (vgl. Zimmermann 2012). Erst um 1970 sollten sich die Bedingungen zugunsten unabhängiger Bewegung ändern. Innerhalb der Evangelischen Kirche der DDR etablierten basisorientierte Pfarrer und Diakone wie Walter Schilling die sogenannte „Offene (Jugend-)Arbeit“. Sie zielte auf die Schaffung von Räumen unter dem Dach der Kirche, in denen christliche und nicht-christliche Jugendliche sich von den Zwängen des Staats sowie der Kirchenhierarchie freimachen konnten. Die Offene Arbeit bildete so in den 70er und 80er Jahren das Schutzdach für Gegenkultur und politische Opposition.
In Jena baute der Jugenddiakon Thomas Auerbach ab 1971 in den Räumlichkeiten der Jungen Gemeinde (JG) Stadtmitte eine Offene Arbeit auf. Weiterhin erhielt Lutz Rathenow 1973 die Genehmigung, im Kulturhaus Jena-Neulobeda einen „Arbeitskreis Literatur“ durchzuführen, in dem ebenfalls kritisch über Gesellschaft diskutiert, geschrieben und gedichtet wurde. Parallel zur Offenen Arbeit und dem Arbeitskreis bestanden verschiedene unabhängige Lesekreise. Die Jenaer Szene der frühen 70er bildete so ein Zentrum der DDR-weiten Opposition und war u.a. mit der Berliner Szene gut vernetzt. So besuchte der Liedermacher Wolf Biermann, damals noch Kommunist mit Auftrittsverbot, mehrfach die Stadt. [2]Zur Jenaer Szene der 70er vgl. Neubert / Auerbach 2005, S. 99 ff. Die Szene verfügte zwar über kein klar ausformuliertes Programm, dennoch sind die Haltungen und Standpunkte, die damals vertreten wurden, als links einzuordnen: Aus einer Kritik an der Parteidiktatur, an der entfremdeten Fabrikarbeit und am Staatskapitalismus sowie am Militarismus, aber eben auch am Kapitalismus des Westens und der BRD entstanden Diskussionen über mehr Freiheit, über Selbstorganisation und über Alternativen zu beiden bestehenden Systemen. [5]Gerold Hildebrand über Domaschk und seine Freund*innen: „[S]ie diskutieren alternative Lebensentwürfe und libertäre Sozialismusvorstellungen.“ (Hildebrand 2003¹, S. 21) Peter Rösch über die Zeit um 1989: „Wir waren für den freiheitlichen Sozialismus. Da gab es ein paar Ansätze beim Prager Frühling, wo es schon ein paar gute Grundideen gab. Und die haben uns alle ein ganz schönes Stück geprägt und da wollte man einen eigenen Weg suchen. Oder einen eigenen Weg entwickeln. […] Mehr Basisdemokratie und wo man einfach mal den Sozialismus ausprobiert, wo der Mensch im Mittelpunkt steht und nicht die Macht. Das war die Zielstellung.“ (Autonome Antifa Berlin 2012, S. 20)
Mitte der 70er wird Matthias Domaschk Teil dieser Szene. 1957 in Görlitz geboren und 1970 mit der Familie nach Jena gezogen, kommt er im 1972 im Alter von 15 Jahren in die JG in Jena-Altlobeda und später in die JG Stadtmitte. In der Offenen Arbeit gerät er mit der Gegenkultur in Kontakt und beginnt ab 1973, zu Blues- und Rockkonzerten zu trampen. 1974 fängt er beim VEB Carl Zeiss eine Berufsausbildung zum Feinmechaniker mit Abitur an. 1975 zieht er im Alter von 18 Jahren von zu Hause aus und mit seiner Partnerin Renate Groß in einer WG zusammen, damals noch eine relativ neue Lebensform für die spießige DDR-Gesellschaft.
Ab 1975 initiiert Matthias Domaschk politische Lesekreise und baut eine Untergrundbibliothek mit auf. [6]Aufgrund des Besitzes oder Schmuggels de-facto verbotener Bücher konnte man zu DDR-Zeiten in große Probleme geraten. Der Jenaer Baldur Haase verbrachte u.a. wegen des Buchs „1984“ von George Orwell von 1959 bis 1961 zwei Jahre im Stasi-Knast in Gera (Lokatis 2009). In den folgenden Jahren lesen er und seine Freund*innen dissidente Kommunisten aus der DDR wie Wolf Biermann, Gerulf Pannach, Rudolf Bahro und Robert Havemann, anti-stalinistische Kommunisten und Sozialisten aus dem Westen wie Erich Fromm, George Orwell und Wolfgang Leonhardt sowie den sowjetischen Dissidenten Alexander Solschenizyn, diskutieren aber auch den Anarchisten Michail Bakunin, andere Revolutionäre und Befreiungsbewegungen der Vergangenheit. [7]Klier 2007, S. 86; Hildebrand 2003¹, S. 7 f.; Hildebrand 2003¹, S. 25.
Der Staat begann umgehend mit der Überwachung und Ausforschung der Szene, v.a. mittels Inoffizieller Mitarbeiter*innen (IM) der Stasi. [8]Die Stasi überwachte die JG Stadtmitte seit 1971 (Neubert / Auerbach 2005, S. 122), den „Arbeitskreis“ ab 1974 (Neubert / Auerbach 2005, S. 124) und forschte ab 1973 die Beziehungen der Jenaer Szene zu den Berliner Oppositionellen Wolf Biermann, Robert Havemann und Jürgen Fuchs aus (Hildebrand 2003¹, S. 9). Mitte der 1970er ging er dann zur aktiven Unterdrückung der Opposition über. Am 18. Januar 1975 stürmt die Polizei eine Feier in einer alternativen WG, prügelt auf die Gäste ein, nimmt ca. ein Dutzend von ihnen mit und hält sie bis in die Nacht hinein fest. Als sich Einige anschließend per Eingaben über die Polizeigewalt und -willkür beschweren, werden fünf Personen festgenommen und vier von ihnen im Eilverfahren wegen „Staatsverleumdung“ und „Widerstand gegen staatliche Maßnahmen“ zu mehreren Monaten Haft verurteilt. In der Zeit der Haft starten ihre Freund*innen in Jena eine Solidaritätskampagne und sammeln innerhalb von drei Monaten ca. 5000 Mark. [9]Klier 2007, S. 46 ff.; Hildebrand 2003¹, S. 6. Im Juni 1975 löst sich der „Arbeitskreis Literatur“ aufgrund zunehmenden Drucks der Stasi und der SED selbst auf. Am 17. Juni 1975, wird dann Jürgen Fuchs vom „Arbeitskreis Literatur“ kurz vor seinem Studienabschluss exmatrikuliert. [10]Gedenkstätte Amthordurchgang e.V. 2012, S. 17; Hildebrand 2003¹, S. 6 f.
Am 18. November 1976, zwei Tage nach der zwangsweisen Ausbürgerung Wolfgang Biermanns aus der DDR, unterzeichnen 58 Personen, darunter Matthias Domaschk, in der JG die Protestresolution Berliner Schriftsteller*innen. Ein Spitzel verrät sie noch in derselben Nacht und gibt der Stasi damit den Anlass, wieder und noch härter zuzuschlagen. Es gibt 15 Hausdurchsuchungen, wobei die gesamte Untergrundbibliothek beschlagnahmt wird. 45 Personen werden teils mehrfach zugeführt und verhört, wovon acht für ein Dreivierteljahr ins Gefängnis gesteckt werden und wovon wiederum sieben am Ende ihrer Haft 1977 nach Westdeutschland abgeschoben werden. Im Rahmen dieser Repressionswelle werden am 20. November 1976 auch Matthias Domaschk und die zu dem Zeitpunkt hochschwangere Renate Groß zugeführt. Während sie nach einigen Stunden entlassen wird, geht das Verhör Domaschks weiter. Da er jegliche Aussage verweigert, lässt die Stasi in der Nähe des Verhörraumes ein Tonband mit Frauenschreien abspielen. Daraufhin bricht Domaschk zusammen und sagt aus. Er wird erst am nächsten Morgen entlassen. [11]Klier 2007, S. 69 ff.; Ellmenreich 1998, S. 8.; Hildebrand 2003¹ S. 9 ff.
Zweieinhalb Wochen darauf, am 6. Dezember 1976, wird das gemeinsame Kind von Matthias Domaschk und Renate Groß, Julia, geboren. Dennoch unterstützen sie die „Jenaer 8“, die im Gefängnis auf dem Kaßberg in Karl-Marx-Stadt inhaftiert sind, und fahren zu Pfingsten 1977 mit dem Motorrad nach Prag, um sich sich mit der Bürgerrechtsgruppe „Charta 77“ zu treffen und die Ereignisse von Jena bekannt zu machen. [12]Klier 2007, S. 80; Hildebrand 2003¹, S. 12 ff.
Zu dem Zeitpunkt hat die Stasi jedoch bereits umfassende Zersetzungsmaßnahmen, sog. Operative Vorgänge (OV), gegen die Opposition in Gang gesetzt. So darf Domaschk kurz vor den Prüfungen doch kein Abitur mehr machen. Im November 1977, seine Tochter ist noch nicht einmal ein Jahr alt, wird er dann in die NVA eingezogen. So muss er seinen Dienst bis Frühjahr 1979 in Torgelow-Spechtberg an der Ostsee bei den Panzerschützen ableisten. In dieser Zeit geht seine Beziehung zu Ende und viele Freund*innen werden durch die Zersetzungsmaßnahmen zur Flucht oder Ausreise gedrängt. [13]Hildebrand 2003¹, S. 10 ff.
Zurück in Jena findet er eine Arbeit als Heizungs- und Lüftungsschlosser und beginnt eine neue Beziehung mit Kerstin Hergert, die 1980 mit dem Staat auf Grundlage des sogenannten „Asozialenparagrafen“ in Konflikt gerät und deswegen für ein Jahr ins Gefängnis muss. Er ist auch weiterhin politisch aktiv, gründet einen neuen Lesekreis mit und unternimmt 1980 mit seinem Freund, dem Anarchisten Peter Rösch, eine Reise nach Danzig, um Kontakt zur Untergrundgewerkschaft Solidarność aufzubauen. [14]Hildebrand 2003¹, S. 19 ff.
Im April 1981 wollen Peter Rösch und Matthias Domaschk gemeinsam mit dem Zug nach Ost-Berlin zur Geburtstagsfeier einer Freundin fahren. Da dort am selben Wochenende auch der X. Parteitag der SED tagen soll, werden sie in Jüterbog von der Transportpolizei aus dem Zug geholt, die Nacht über im Bahnhof festgehalten und am nächsten Tag zum Volkspolizeikreisamt verbracht, wo man sie verhört. Daraufhin werden sie in die Stasi-Untersuchungshaftanstalt nach Gera rückgeführt. Dort wird Matthias Domaschk 13 Stunden verhört und mit den Vorwürfen „Landesverrat“, „staatsfeindliche Gruppenbildung“ und „Vertuschung von Fahnenflucht“ konfrontiert. Damit drohen ihm 15 Jahre Haft. Die weiteren Ereignisse sind unklar. Fest steht nur, dass er laut Stasi-Akte eine Verpflichtungserklärung für die Stasi unterzeichnet haben soll [15]Zur angeblich von Domaschk unterzeichneten Verpflichtungserklärung siehe Schilling 2003. und um 14:45 erhängt in seiner Zelle aufgefunden wird. Peter Rösch wird am selben Tag entlassen und wird erst drei Tage später vom Tod seines Freundes erfahren.
Im Beisein von über hundert Menschen und unter massiver Stasi-Präsenz wird Matthias Domaschk am 16. April 1981 auf dem Jenaer Nordfriedhof beerdigt. In den folgenden Jahren versuchen seine Freund*innen, durch kleinere Aktionen auf den Tod hinzuweisen: eine Trauerannonce in der Zeitung, eine Plastik am Grab, Artikel im westdeutschen SPIEGEL, ein Artikel im Ost-Berliner Grenzfall [16]Der Grenzfall war ein linksliberales Samisdat, also Untergrundblatt, aus Ost-Berlin, vgl. Gedenktag 1987. Zu den weiteren Aktionen siehe Hildebrand 2003³..
Erst mit dem Systemwechsel 1989/1990 wurde die juristische Aufarbeitung des Falls möglich. Am 13. September 1990 stellte Renate Ellmenreich, ehemalige Groß, bei der Staatsanwaltschaft in Erfurt Strafanzeige wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung. 1994 wurde das Verfahren eingestellt und trotz Beschwerden und Ersuchen Ellmenreichs nicht wieder aufgenommen. Erst 2000 wurde in einem zweiten Verfahren wegen „Freiheitsberaubung“ und „Anstiftung zur Freiheitsberaubung“ gegen sieben ehemalige Stasi-Offiziere verhandelt. In einem Strafbefehlsverfahren und in einer Verhandlung wurden sechs zu niedrigen Geldstrafen verurteilt und einer freigesprochen. [17]Hildebrand 2003².
Auf Druck von Renate Ellmenreich und ihrer Tochter initiierte der frisch gewählte linke Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow 2015 die AG „Tod von Matthias Domaschk“. Zwei Jahre später, am 17. Juni 2017, stellte sie ihre Ergebnisse vor. Nach einem neuen gerichtsmedizinischen Gutachten stimmen die Male am Hals nicht mit dem Oberhemd als Strangwerkzeug überein und habe Domaschk vermutlich eine Verletzung am Auge gehabt, was beides nahelegt, dass er geschlagen und seine Leiche aufgehängt wurde. Insofern stellte die AG die Selbstmordhypothese abermals in Zweifel. [18]Pietzsch 2017.
Ob Mord oder Selbstmord – Domaschk starb in den Händen der Stasi und dafür haben die Stasi und der DDR-Staat die Verantwortung zu übernehmen. Doch selbstverständlich geht es hier um mehr als einen Einzelfall. Die Verfolgungsgeschichte von Domaschk zeigt auf, wie die DDR als Diktatur mit ihrer Opposition umgegangen ist. Wegen kritischer Lesekreise, einer alternativen Kultur und einer Unterschriftensammlung wurden während der 70er Jahre Dutzende von Menschen in Jena überwacht, verfolgt, abgeurteilt, monatelang inhaftiert, misshandelt, „zersetzt“, ausgebürgert und abgeschoben. Und einer von ihnen musste sogar sterben.
Heute gibt es in Jena das Domaschk-Archiv, die Domaschk-Straße und den Domaschk-Hörsaal, in den Büchern und auf den Internetseiten der offiziellen antikommunistischen Geschichtspolitik hat er einen festen Platz. Dabei muss er, der doch linke und antiautoritäre Ideen vertrat und der in einem Gefängnis sterben musste, zur Legitimation unseres neuen Staates herhalten, der selbst immer härter gegen jene vorgeht, die linke und antiautoritäre Ideen vertreten und in dessen Polizei- und Gefängniszellen immer wieder Menschen sterben müssen. Hier sollten wir uns fragen, ob nicht eigentlich die linke und die antiautoritäre Bewegung viel mehr Grund dazu hätten, an Matthias Domaschk zu erinnern, als dieser Staat. Dazu wäre allerdings auch zu klären, was für ein Verhältnis sie zur DDR einnehmen und dazu müssten sie gegebenenfalls endlich einen klaren Trennungsstrich zu denen ziehen, die immer noch einem autoritären Regime und seinen Verbrechen anhängen.
Literatur [19]Ein Großteil der Literatur ist mit staatlicher Förderung erschienen und folgt auch inhaltlich der offiziellen Linie. Ich habe auf diese Literatur zurückgegriffen, um die entsprechenden Fakten zusammenzutragen, bin aber bezüglich der Ideologie, die in ihr vertreten wird, skeptisch.
Autonome Antifa Berlin (A²B): „Und die, die sterben, die werden weiter leben…“. Interviews, Rückblicke & Analysen, Berlin, 2012.
Gedenkstätte Amthordurchgang e.V. (Hrsg.): Matthias Domaschk, Gera, 2012.
Graf, Andreas G. / Bergbauer, Knut: „Genossen, den Weg weisen müssen wir“. Antiautoritäre Arbeiterbewegung in der SBZ: Wilhelm „Willy“ Jelinek und der „Zwickauer Kreis“, in: Direkte Aktion, Nr. 157, Mai/Juni 2003.
Ellmenreich, Renate: Matthias Domaschk. Die Geschichte eines politischen Verbrechens in der DDR und die Schwierigkeiten, dasselbe aufzuklären (= Der Landesbeauftragte des Freistaates Thüringen für die unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR informiert, Reihe C), 2. erw. Auflage, Erfurt, 1998.
Gedenktag, in: grenzfall 5/87, ThürAZ-P-HD-K-02.06.
Hildebrand, Gerold: Matthias Domaschk. Eine turbulente und unvollendete Jugend in Jena, in: Horch und Guck, 12. Jahrgang, Sonderheft 1, 2003¹, S. 1-25.
Hildebrand, Gerold: Ein Überblick über das ernüchterne juristische Nachspiel, in: Horch und Guck, 12. Jahrgang, Sonderheft 1, 2003², S. 45-46.
Hildebrand, Gerold: Trauer, Wut und Anklage. Nach dem Tod von Matthias Domaschk, in: Horch und Guck, 12. Jahrgang, Sonderheft 1, 2003³, S. 35-44..
Klier, Freya: Matthias Domaschk und der Jenaer Widerstand, herausgegeben vom Bürgerbüro Berlin e.V., 2007.
Lokatis, Siegfried: Die Hauptverwaltung des Leselandes, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, 11/2019, online: http://www.bpb.de/apuz/32144/die-hauptverwaltung-des-leselandes?p=all [28.11.2018].
Malzahn, Claus Christian: „Ihr sollt in Tränen ersaufen“, in: Der SPIEGEL 20/1993, S. 111-122.
Ney, Thomas: Zwischen Förderung und Repressions – Beatmusik in der DDR zwischen 1963 und 1965, 29. Juli 2014, online: https://ddr-opposition.de/2014/07/zwischen-foerderung-und-repression-beatmusik-in-der-ddr-zwischen-1963-und-1965/
Neubert, Ehrhardt / Auerbach, Thomas: »Es kann anders werden«. Opposition und Widerstand in Thüringen 1945-1989, Köln: Böhlau, 2005.
Pietzsch, Henning: „Matz“ – Matthias Domaschk – Symbol und Mensch, 21.6.2017, online: http://www.geschichtswerkstatt-jena.de/index.php/aktuelles/newsarchiv/archiv-2017/311-matz-matthias-domaschk-symbol-und-mensch [26.11.2018].
Schilling, Walter: Die Verpflichtungserklärtung: ein dubioses Dokument, in: in: Horch und Guck, 12. Jahrgang, Sonderheft 1, 2003, S. 46-47.
Wolf, Dietmar: Antifa-Ausschüsse und ihre Zerschlagung in der SBZ/DDR, in: telegraph, 3/4, 1998, online: http://www.antifa-nazis-ddr.de/antifa-ausschuesse-und-ihre-zerschlagung-in-der-sbzddr/ [1.11.2018].
Zimmermann, Felix: „Bei euch sitzt man ja immer nur im Knast“. Interview mit einem Anarchisten aus der DDR, in: Direkte Aktion, Nr. 212, Juli/August 2012, online: https://direkteaktion.org/212-201ebei-euch-sitzt-man-ja-immer-nur-im-knast201c/
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Der Titel des Artikels „Ihr habt Matthias Domaschk ermordet!“ bezieht sich auf den Spruch, der nach der Besetzung der Stasi-Zentrale in der Berliner Normannenstraße am 15. Januar 1990 an eine Wand gemalt wurde.
Titelbild: Ehemalige Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit am Amthordurchgang Gera, 1990 / Quelle: ThürAZ, Sammlung/Urheber Baldur Haase, Sg.: ThürAZ-P-HaB-F-002.05.
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