Build the Base – Build the Union

Im Sommer 2017 zog ich mit meiner jetzigen Frau und Fellow Worker[ref]Bezeichnung für Mitglieder der IWW, kommt am ehesten Genosse/Kollegin gleich[/ref] nach Richmond. Sofort nachdem wir ankamen und begannen die örtlichen Linken zu treffen, erfuhren wir, dass das Richmonder Syndikat der IWW nicht mehr bestand. Ich hatte das Gefühl, dass

Erneuerung und Reform der Arbeiterbewegung

Danke für die Einladung zu diesem Panel [ref]Dieser Text wurde aus dem Englischen übersetzt. Er basiert auf der überarbeiteten Mitschrift eines Vortrags auf der 11. Global Labour University Conference: »The Just Transition and the Role of Labour: Our Ecological, Social, and Economic Future«, 28.-30. September 2016, Johannesburg, Südafrika.[/ref], zusammen mit

Lässt das Bundesarbeitsgericht die Bauherrn der Mall of Shame zahlen?

Im Mittelalter war es üblich, dass die Zimmerleute zum Richtfest den letzten Holzsparren, der zur Fertigstellung des Dachstuhls fehlte, vor dem Bauherrn versteckten. Erst wenn klar war, dass es läuft mit dem Lohn und dass ausreichend Bier zur Feier des abgeschlossenen Bauabschnitts am Start ist, konnte der letzte Nagel eingeschlagen

Skizze eines konstruktiven Sozialismus (Teil 3)

Großes verändert sich nur in der Kulmination vieler kleiner Prozesse, die für die Neuordnung einer komplexen Gesellschaft zu durchlaufen sind. In diesem Sinne gibt es »keine Abkürzungen« auf dem Weg zu einer sozialeren Welt.[ref]Vgl. dazu Jane McAlevey, No Shortcuts. Organizing for Power in the New Gilded Age, Oxford 2016. Der

Wann und warum begannen Gewerkschaften mit dem Unterzeichnen von Tarifverträgen?

Auch wenn der folgende Artikel sich auf die Geschichte des Tarifvertragswesens in den USA konzentriert, sind viele der beschriebenen Aspekte auf die Entwicklung in Deutschland übertragbar. Wir danken organizing.work und dem Autor Robin J. Cartwright für die Genehmigung dieser deutschsprachigen Übersetzung. Im Jahre 1911 beschwerte sich Bill Haywood, dass „die American Federation

Was ist Arbeit?

Im Kapitalismus gibt es die so genannte direkte Lohnarbeit: du arbeitest und bekommst dafür Geld, mit dem du Güter und Dienste kaufen kannst, um dein Leben zu erhalten. Es gibt außerdem indirekte Lohnarbeit, freiwillige unbezahlte Arbeit (Ehrenamt) und unfreiwillige unbezahlte Arbeit (Sklaverei). Indirekte Lohnarbeit ist u. a. Ausbildung, Studium, Erwerbslosigkeit, Selbstständigkeit

„Wir haben den Anspruch eine dritte Föderation aufzubauen.“

dieplattform.org  - seit Ende letzten Jahres ist diese Internetpräsenz aufgetaucht. Die Initiative „die plattform“ vermittelt den Anspruch wieder neuen Wind in die anarchistische Bewegung zu bringen. Es ist eine gewisse Unzufriedenheit heraus zu hören mit ihrem aktuellen Zustand. Wie sich recht einfach herleiten lässt, beziehen sich die Initiator*Innen auf die

Skizze eines konstruktiven Sozialismus (Teil 2)

Die strategische Umwandlung der gesellschaftlichen Verhältnisse – das ist der Gegenstand von Transformationspolitik. Was das im syndikalistischen Zuschnitt bedeutet, wurde im ersten Teil der Artikelserie angerissen.[ref]Siehe Holger Marcks, »Skizze eines konstruktiven Sozialismus (Teil 1). Syndikalistische Transformationspolitik: Die Vermittlung zwischen Realität und Utopie«, auf: direkteaktion.org, 3. Sept. 2018 (online hier).[/ref] Zugleich

Skizze eines konstruktiven Sozialismus (Teil 1)

Wenn die Krise auch nicht viel Gutes gebracht hat, so doch zumindest, dass in der Linken ein Umdenken begann. Bereits 2009 wurde in der Direkten Aktion festgestellt, dass Klassen- und Transformationspolitiken wieder im Kommen sind.[ref]Siehe Holger Marcks, »Das Langweiligste der Welt: Die Gewerkschaft als Mittel der Transformation. Zur Theorie der