Ein Interview mit der Gemeinschaft militanter Arbeiter:innen (MAHALA).
DA: Ihr habt euch, laut eines Interviews in der BUNA, 2015 gegründet. Was habt ihr seither gemacht?
[1]Realities of labour and organization in Romania.
Wir haben uns 2015 als informelle Gruppe gegründet, mit der Idee einer betrieblichen Organisierung nach anarchistischen Prinzipien. Viele von uns waren Arbeiter:innen oder Student:innen mit einem aktivistischen Hintergrund und mit einigen Erfahrungen mit direkten Aktionen. Seitdem haben wir viel über die Organisierung am Arbeitsplatz gelernt, durch Workshops und die Zusammenarbeit mit anderen Gruppen und Syndikaten, aber vor allem durch die direkte Zusammenarbeit mit Arbeiter:innen, die uns kontaktierten, wenn sie es brauchten.
In diesen 5 Jahren ist es uns gelungen, mit verschiedenen Arbeiter:innen aus unterschiedlichen Branchen in Kontakt zu treten und ihnen zu helfen, Zahlungen zurückzuerhalten und bessere Arbeitsplatz- und Zahlungsbedingungen zu bekommen. Der erste große Konflikt, mit dem wir zu tun hatten, war der De’Longhi-Konflikt im Januar 2017, als mehrere Arbeiter:innen unter immensem Druck gezwungen wurden, ihre Kündigung zu unterschreiben, nachdem sie protestiert und mit Streik gedroht hatten, weil sie einen versprochenen Neujahrsbonus (etwa 100 Euro) nicht erhalten hatten. Wir bildeten eine Unterstützungsgruppe für den Aufstand der Arbeiter:innen, zusammen mit den Leuten von Râvna (einer anderen Organisation mit anarchosyndikalistischer Taktik). Der Kampf erfuhr auch internationale Unterstützung, und die Zwangsentlassungen wurden gestoppt. Kurz danach hatten wir zwei Aktionen zur gleichen Zeit, beide in der Stadt Târgoviște (in der Nähe von Bukarest), wo wir einer Gruppe von Arbeiter:innen eines lokalen Ladens und einigen aus einer Bäckerei halfen, die jeweils unter einer schlechter Zahlungslage litten.
Gleichzeitig versuchten wir, Informationsmaterial zu erstellen und das Bewusstsein für Arbeitsrechte, Organisationstaktiken und Möglichkeiten, wie Menschen, die ohne Vertrag arbeiten, sich organisieren und kämpfen können, zu verbreiten.
Wir organisierten auch mehrere Solidaritätskämpfe gegen die Austeritätspolitik und (noch mehr) neoliberale Arbeitsreformen oder nahmen daran teil.
DA: Wie organisiert ihr euch?
Wir organisieren uns nach horizontalen und antiautoritären Prinzipien. Von Anfang an haben wir uns entschieden, keine nach rumänischem Recht sanktionierte Organisation zu bilden. Wir sind eine informelle Gruppe und wir denken, dass es sich lohnen würde, darüber zu diskutieren, warum wir uns dafür entschieden haben, da es helfen könnte, die Realitäten von Arbeit und Organisation in Rumänien und im weiteren Sinne in den Ländern des ehemaligen Ostblocks und des Balkans besser zu verstehen.
Wir standen den bestehenden Gewerkschaften von Anfang an sehr kritisch gegenüber, wegen ihrer allgemeinen Apathie, ihrer taktischen Starrheit und dem Klima der übermäßigen Bürokratisierung und der Günstlingswirtschaft, das sie schaffen. Natürlich haben wir nicht gezögert, mit ihnen zusammenzuarbeiten, wenn es im Interesse der Arbeiter:innen oder Teil größerer Proteste war, oder die Leute zu ermutigen, sich bei Gewerkschaften zu registrieren. Wir schließen auch die Möglichkeit nicht aus, irgendwann eine richtige anarchosyndikalistische Gewerkschaft zu bilden. Das Problem dabei, das auch Teil eines größeren Problems ist, mit dem die Arbeiter:innenschaft in Rumänien im Moment konfrontiert ist, ist, dass das Gesetz gewaltsam gewerkschafts- und arbeiter:innenfeindlich ist, was es fast unmöglich macht, ohne riesige nationale Logistik und Geldmittel eine Gewerkschaft zu gründen oder auch nur einer der bestehenden Gewerkschaften in einigen Branchen beizutreten.
Die zweite verbreitete Organisationsform in Rumänien sind die NGOs/Think Tanks. Wie ihr wahrscheinlich wisst, ist dies ein weit verbreitetes Phänomen in den Ländern des ehemaligen Ostblocks, wo die Neoliberalisierung und die Bildung einer neuen Verwaltungsklasse dazu führte, dass NGOs jede Art von sozialem Sicherheitsnetz ersetzten. Die Art und Weise, wie diese gesetzlich registriert sind, lässt sie wie eine flache Hierarchie erscheinen, aber sie erzwingen eine starke interne Machtdynamik, mit einer zentralen Gruppe und vielen marginalen Freiwilligen, die fast kein Mitspracherecht bei der Art und Weise haben, wie die Dinge organisiert sind, und nahezu null Transparenz oder Rechenschaftspflicht nach außen, mit versteckten Profitmotiven. Während einige solcher Gruppen großartige Arbeit leisten, indem sie Randgruppen helfen und gegenseitige Hilfe organisieren, wenn der Staat fehlt (was die meiste Zeit der Fall ist), zum Beispiel für Frauenrechte, LGBTQ+-Aktivismus und die Organisation ethnischer Gemeinschaften (da Rassismus gegen die Roma-Minderheit ein wichtiges Thema ist) – sie bieten wenig intersektionales Potential aufgrund ihres meist nur auf ein Thema bezogenen Profils (was eine Beschwerde über die NGOs ist, nicht über die Leute in ihnen, da einige von ihnen Genoss:innen sind, mit denen wir an gemeinsamen Aktionen teilnehmen), und sie bieten sogar noch weniger Möglichkeiten, bei der Arbeit zu helfen, wenn man bedenkt, wie stark das Arbeitsrecht die Arbeiter:innen unterdrückt.
DA: Was versteht ihr unter Militanz?
Für uns bedeutet „militant“, nicht für Reformen und nicht nur für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen, sondern gegen Kapitalismus, Bosse und andere Unterdrücker. Wir behandeln Militanz oder Organizing nicht als einen Aufruf, um Leute dazu zu bringen, einen politischen Kandidaten zu unterstützen oder für ihn zu spenden. Wir konzentrieren uns auf die Bedingungen am Arbeitsplatz, und unser Ziel ist es nicht, eine Vorhut für die Arbeiter:innen zu sein, sondern eher ein Werkzeug, um eine Gemeinschaft zu stärken, die das System bekämpfen kann, in der Fabrik, auf dem Feld, im Laden oder wo immer es nötig ist. Unsere Vorstellung von Militanz ist antikapitalistisch, weil wir wirklich glauben, dass die Menschen wissen, was das Beste für sie ist und sich selbst organisieren können, ohne dass sie Bosse oder Manager brauchen. Wir sind uns bewusst, dass die Teilnahme an Konflikten am Arbeitsplatz die Leute nicht über Nacht in Radikale verwandeln wird, aber es erlaubt ihnen, ein größeres Bewusstsein dafür zu erlangen, wie sie kontrolliert und ausgebeutet werden, und sie werden daher in der Lage sein, Konflikte zu erkennen und ihre neuen Kolleg:innen zu organisieren, wenn es nötig ist, und grundsätzlich den Boden des kapitalistischen Käfigs zu erweitern.
DA: Was sind eure Aktionsformen in der Zeit der Corona-Pandemie?
Die Covid-Pandemie hat uns sehr hart getroffen, da zum Beispiel das Streikrecht der Arbeiter:innen buchstäblich ausgesetzt wurde. Wir waren nicht in der Lage, zu handeln oder an einer einheitlichen Aktion teilzunehmen, da die meisten unserer Mitglieder immer noch darum kämpfen, über die Runden zu kommen. Im Moment sind vielleicht 4 oder 5 von uns aktiv, aber wir erholen uns langsam wieder. Wir waren jedoch an mehr individuellen Kämpfen beteiligt oder Teil anderer Gruppen, die lokal agierten.
Zum Beispiel arbeiteten wir mit unseren Genoss:innen von The Right to the City (einer Gruppe aus Timișoara) an einem Pamphlet/Zine über Wohngerechtigkeit und deren Verbindung mit Arbeitsplatzorganisation. Wir haben versucht auch weiterhin, Online-Beratung für Menschen anzubieten, die in dieser Zeit ihren Job verloren haben oder Hilfe bei Verhandlungen mit ihren Chefs benötigten oder etwas über ihre Rechte erfahren wollten.
DA: Gibt es bereits einen Erfahrungsaustausch mit Syndikaten der FAU oder anderen anarchistischen Basisgewerkschaften in anderen Ländern?
Während unserer jahrelangen Tätigkeit haben wir mit vielen Syndikaten oder Basisgewerkschaften Kontakt aufgenommen. Unser erster Kontakt mit der FAU war mit einem Mitglied der FAU Jena. Vor drei Jahren. Während der Balkan Anarchist Bookfair kamen wir in Kontakt mit anarchosyndikalistischen Initiativen aus dem ganzen Balkan. Wir stehen auch in Kontakt mit anderen Gruppen (Antifa, Gruppen für den Wohnungsbau, etc.) aus Europa, insbesondere dem Balkan. Seit ein paar Jahren sind wir Beobachtermitglied der Bewegung Transnationaler Sozialer Streik (TSS) und haben an ihrem Kongress 2017 teilgenommen.
DA: Wie ist mehr internationale Vernetzung möglich?
Wir sind immer offen für mehr internationale Vernetzung. Natürlich sind wir aus strategischen Gründen an einer Vernetzung vor allem auf dem Balkan, in Moldawien und in den anderen benachbarten EU-Staaten interessiert, würden uns aber idealerweise eher an einer internationalen als an einer lokalen Vernetzung beteiligen wollen.
Die Art und Weise, wie wir die Idee der Vernetzung verstehen, impliziert gemeinsame Aktionen. Zum Beispiel haben einige von uns während der Bornheimer Krise im letzten Jahr mit anderen Genoss:innen aus Rumänien unter lokaler Koordination der FAU Bonn zusammengearbeitet. Diese Krise des Kapitalismus ist nicht etwas, das zufällig passiert ist, sondern mit Vorsatz von Deutschland und Rumänien (und der ganzen Union), und wir können nicht erwarten, dass ihre Lösungen viel bewirken.
Wir denken auch, dass es sinnvoll wäre, die internationale Solidarität auf den Antiimperialismus zu konzentrieren, da wir sehen, dass sowohl Deutschland als auch Rumänien immer mehr Geld für Drohnen und Rüstung ausgeben (soweit wir wissen, wird das in Deutschland noch diskutiert, aber Rumänien hat ständig Gelder für die Aufrüstung bereitgestellt, zum Nachteil von Sozialprogrammen).
DA: Wie ist die aktuelle Situation in Bukarest in Bezug auf die Corona-Pandemie? Gibt es Konzepte (der Regierung), wie das der Kurzarbeit in Deutschland, um die Auswirkungen der Pandemie abzumildern? Welche politischen Maßnahmen werden verfolgt?
Die Situation in Bukarest und in den großen Städten in Rumänien ist im Moment nicht so gut, viele von ihnen funktionieren unter starken Einschränkungen. Private Aktivitäten und die Anwesenheit im öffentlichen Raum sind nur zwischen 5 Uhr morgens und 22 Uhr nachts erlaubt. Alle, die zur Arbeit müssen oder sich nachts draußen aufhalten, müssen eine Erklärung abgeben, warum sie sich draußen aufhalten und könnten jederzeit von der Polizei angehalten werden, die bisher mehrere Übergriffe begangen hat.
Die Regierung hat seit Beginn der Pandemie die Idee der Tele-Arbeit umgesetzt. Dies gilt jedoch nur für Beamte. Für Arbeiter:innen aus privaten Unternehmen gilt diese Maßnahme nicht, aber trotzdem arbeiten diejenigen, die keine körperliche Arbeit verrichten, von zu Hause aus. Im Allgemeinen arbeiten also die privilegierteren Arbeiter:innen von zu Hause aus und die prekärsten gehen immer noch an ihren Arbeitsplatz (Arbeiter:innen, die im Transportwesen, im Einzelhandel, im Gesundheitsbereich usw. arbeiten).
Die Regierung schlägt auch vor, die Arbeitsprogramme zu ändern, um eine Überfüllung des öffentlichen Raums und der Verkehrsmittel zu vermeiden. Zum Beispiel ist das übliche Programm für Unternehmen von 9 bis 5, und der Vorschlag ist, es zu ändern, zum Beispiel von 12 bis 20, oder von 7 bis 15. Aber wenn ihr zum Beispiel in die Bukarester U-Bahn geht, werdet ihr sehen, dass sich eigentlich nichts geändert hat; sie ist genauso überfüllt wie vorher. Außerdem zielen all diese Maßnahmen auf die Mittelschicht ab und nicht auf die Menschen (Arbeiter:innenklasse), die im Schichtdienst arbeiten, also kümmert sich die Regierung wieder nur um ein Segment der Bevölkerung.
DA: Gibt es eine Strategie bezüglich der Corona-Impfungen?
Die Strategie der Corona-Impfung ist in 3 so genannten Wellen organisiert. Die erste besteht aus Mediziner:innen und Sozialarbeiter:innen. Die zweite wird von den wichtigsten Arbeitskräften und der Risikobevölkerung durchgeführt (65+ und andere Personen, die schwere gesundheitliche Probleme haben, da die Lebenserwartung in Rumänien nicht so hoch ist wie in anderen europäischen Ländern) und die dritte umfasst die übrige Bevölkerung.
Trotz dieses Impfschemas werden viele gefährdete Personen davon ausgeschlossen. Es gibt Menschen mit schweren gesundheitlichen Problemen, die den Impfstoff aufgrund der komplizierten Art der Beantragung nicht erhalten haben. Es gibt Menschen, die keinen Personalausweis haben, die durch das gesamte System fallen, die also nicht nur durch die Impfstrategie, übergangen werden. Außerdem ist die Informationsstrategie bezüglich der Impfstoffe ziemlich abwesend. Am besorgniserregendsten ist, dass es keine Strategie für die Impfung der zahlreichen Obdachlosen gibt, die völlig außen vor gelassen wurden, oder derjenigen, die keine Papiere oder festen Wohnorte haben.
Vielen Dank für das Interview.
Titelbild: Logo der Gruppe MAHALA
English Version
An Interview with the militant workers association (MAHALA)
DA: In 2015 you formed as an informal group, according to an interview with BUNA in summer 2020 – what have you done since then?
We set up as an informal group in 2015 under the idea of workplace organising under anarchist principles. Many of us were workers (in their very beginning) or students with an activist background and with some experience of direct actions. Since then we learned a lot about workplace organising, through workshops and collaborations with other groups and syndicates from aboard, but mostly through direct collaboration with workers that contacted us when they needed it.
Over these 5 years we managed to get in touch with various workers from different branches and to help them recover payments and get better workplace and payment conditions. The first large conflict we were involved with was the De’Longhi conflict in January 2017, when several workers were forced to sign their resignations under immense pressure, after they had protested and threatened to go on strike after because they were not awarded a promised New Year’s bonus (around 100 euro). We formed a support group for the workers’s uprising, together with the people from Râvna (another organization with anarcho-syndicalist tactics). The struggle also saw some international support, and the forced resignations were stopped. Shortly after that, we had two actions at the same time, both in the City of Târgoviște (close to Bucharest), helping a group of workers from a local store and some from a bakery, both with bad payment situations.
At the same time, we tried to produce informative materials and spread awareness about workers’ rights, organizational tactics, and ways in which people working without a contract can organize and fight.
We also organized or took part in several solidarity struggles, against austerity and (even more) neoliberal labour reforms.
DA: How do you organize yourselves?
We organize ourselves on horizontal and anti-authoritarian principles. From the outset, we decided to avoid forming any type of organization sanctioned under Romanian law. We are an informal group and we think it would be worth discussing why we chose this, since it might help better understand the realities of labour and organization in Romania, and by extension in the countries from the former Eastern Bloc and the Balkans.
We were very critical of existing unions from the start, because of their general apathy, tactical rigidity, and the climate of excessive bureaucratization and favoritism that they create. Of course, we did not hesitate to work with them when it was in the interest of the workers or part of larger protests, or to encourage people to register with unions. We also don’t exclude the possibility of forming a proper anarcho-syndicalist union at one point. The problem with this, which is also part of a larger problem that labour is facing in Romania right now, is that the law is violently anti-union and anti-worker, making it close to impossible to form a union without huge national logistics and funds, or even to join one of the existing unions in some industries.
The second common form of organization in Romania is the NGO/think tank. As you probably know, this is a more widely spread phenomenon in the countries from the former Eastern bloc, where the neoliberalisation and the formation of a new administrative class led to NGOs replacing any type of social safety net. The way these are registered by law makes them seem like a flat hierarchy, but they impose some strong internal power dynamics, with a central group and many marginal volunteers that have almost no word to say in the way things are organized, and close to zero external transparency or accountability, with hidden profits motives. While some such groups do great work in helping marginal groups and organizing mutual aid when the state is missing (which happens most of the time), for instance for womens’ rights, LGBTQ+ activism, and organization of ethnic communities (since racism against the roma minority is an important issue) — they offer little intersectional potential because of their mostly one-issue profile (which is a complain about the NGOs, not the people in them since some of these are comrades that we take part in common actions with), and offer even less possibility to help labour, given how strongly labour law crushes the workers.
DA: What do you understand by militancy?
For us, ”militant” means fighting, not for reforms and not only for better workplace conditions, but against capitalism, bosses, and other oppressors. We do not treat militancy or organizing as a rally call to bring people to support or donate for a political candidate. We focus on workplace conditions, and our purpose is not to be a vanguard for workers but rather a tool to coagulate a community that can fight the system, in the factory, field, shop, or wherever needed. Our idea of militancy is anticapitalist, because we really think people know what’s best for them and can organize themselves, without any need for bosses or managers. We are aware that taking place in workplace conflicts won’t turn people into radicals overnight, but it allows them to gain more awareness of how they are controlled and exploited, and will therefore be able to identify conflicts and organize their new colleagues when needed, basically expanding the floor of the capitalist cage.
DA: What are your forms of action at this time?
The Covid pandemic hit us very hard, since workers’ rights to strike, for instance, were literally suspended. We were not able to act or be involved in any unitary action, since most of our members are still struggling to make ends meet. Right now there are maybe 4 or 5 of us active, but we’re slowly bouncing back. We were, however, involved in more individual struggles or part of other groups which acted locally. For instance, we collaborated with our comrades from The Right to the City (a group from Timișoara), on a pamphlet/zine on housing justice and its connection with workplace organization. We also continued to try and provide online counselling for people who lost their jobs during this period or needed help in negotiating with their bosses or wanted to know their rights.
DA: Is there already an exchange of experience with syndicates of the FAU or other anarchist grassroots unions in other countries?
During our years of activity we got in touch with many syndicates or grassroots unions. Our first contact with the FAU was with a member from FAU Jena. Three years ago, during the Balkan Anarchist Bookfair, we got in touch with anarcho-syndicalist initiatives from all over the Balkans. We are also in touch with other groups (antifa, for housing, etc.) from Europe, especially in the Balkans. For a few years we’ve been an observer member of the Transnational Social Strike (TSS) movement, taking part in their 2017 congress.
DA: How is more international networking possible?
We are always open to more international networking. Of course, for strategic reasons, we are interested in networking especially in the Balkans, Moldavia, and the other neighbouring EU states, but would ideally want to participate in international networking rather than local.
The way we understand the idea of networking implies common actions. For example, some of us worked together with other comrades from Romania under local coordination of FAU Bonn during the Bornheim crisis last year. This crisis of capitalism is not something that happened by chance, but with premeditation by Germany and Romania (and the whole Union), and we cannot expect their solutions to do much.
We also think it would be useful to focus international solidarity on anti-imperialism, since we see both Germany and Romania spending more and more money on drones and armament (this is still debated in Germany as far as we know, but Romania has constantly allocated funds towards arming, to the detriment of social programmes).
DA: What is the situation in Bucharest right now with regard to the Corona pandemic? Are there any concepts (of the government), such as that of short-time work in germany, to mitigate the effects of the pandemic? What policies are being pursued?
The situation in Bucharest and in the big cities in Romania is not so good right now, many of them are functioning under severe restrictions. Private activities and the presence in the public space are allowed only between 5 in the morning and 22 in the night. Everyone who has to go to work or has to be outside in the night has to have a declaration that stipulates why they are outside and could be stopped any time by the police, who have committed several abuses so far.
The government has been implementing the idea of telework since the beginning of the pandemic. This is for public servants only. This measure doesn’t apply for workers from private companies but despite this fact the ones that are not doing manual work, work from home. So in general the more privileged workers are working from home and the most precarious are still going to their workplace (workers who work in transportation, retail, sanitation, etc.).
The government also suggests the idea of changing working programs in order to avoid overcrowding of public space and transportation. For example, the usual program for corporations is from 9 to 5, and the suggestion is to change it, for example from 12 to 20, or from 7 to 15. But if you go to the Bucharest subway line, for instance, you will see nothing has actually changed; it’s just as crowded as before. Moreover, all these measures target the middle class, and not the people (working class) who work in shifts, so again, the government takes care only of a segment of the population.
DA: Is there a strategy with regard to Corona vaccinations?
The strategy of Corona vaccination is organized in 3 so called waves. The first one is composed of medical and social workers. The second one by essential workers and population at risk (65+ and other persons who have severe health problems, since life expectancy in Romania is not as high as in other European countries) and the third one that includes the remaining population.
Despite this scheme of vaccinations many vulnerable people are left out by it. There are people with severe health problems that didn’t receive the vaccine because of this complicated way of requesting it, there are people who don’t have identity cards that are left over by the whole system, not only by vaccination strategy. Moreover, the information strategy regarding vaccines is quite absent. Most worryingly of all, there is no strategy for vaccinating the numerous homeless population, who have been left out entirely, or those without papers or stable living places.
Thank you for the interview.
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