Die Direkte Aktion (DA) ist eine anarchosyndikalistische Zeitung. Sie spiegelt mit ihren Themen und Meinungen den spezifischen Ansatz der Freien Arbeiter:innen Union (FAU) wider. Kurz gesagt: Sie ist eine Gewerkschaftszeitung. Nicht irgendeine Gewerkschaftszeitung, sondern eine revolutionäre, die sich auf die Grundlage des Klassenkampfes stützt.
Gewerkschaftsbewegung in unserem Sinne erschöpft sich nicht in Tarifauseinandersetzungen. Wenn überhaupt, dann fängt sie dort erst an! Als Vereinigung derjenigen, die den gesellschaftlichen Reichtum schaffen, hat die revolutionäre Gewerkschaft das Potenzial, Rückgrat einer nachkapitalistischen Gesellschaft zu sein. Gemäß diesen Ansprüchen hat die Direkte Aktion ein eigenes Profil, was die Themenbereiche und Inhalte der Beiträge betrifft.
Das Profil
Als „ewig Unzufriedene“, als vorwärtstreibende Kraft interessieren uns Entwicklungen und Auseinandersetzungen in der Arbeitswelt – also dort, wo die demokratische Sonne nicht scheint. Entgegen der Rede vom „Ende der Arbeitsgesellschaft“ ist die Ruhe in den Betrieben noch immer das Wichtigste der herrschenden Ordnung.
In der Direkten Aktion wollen wir deutlich machen, dass der Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit ungeachtet sonstiger Verlautbarungen weiter existiert. Festmachen lässt sich jener Widerspruch häufig an „individuellen Problemen“, die aber doch Unzählige betreffen; Probleme, die – ob im Aufschwung oder in der Rezession – die Lebensqualität maßgeblich bestimmen. Dazu zählen die Arbeitszeit und Überstunden, betriebliche Umstrukturierungen, Unfälle, Arbeitsschutz, Arbeitsrecht, Lohn- und Entscheidungshierarchien.
Als anarchosyndikalistische Zeitung berichten wir immer auch darüber, wofür sich die FAU und ihre Mitglieder einsetzen, über die Bewegungen, in die sie involviert sind, die Angriffe, denen sie ausgesetzt sind. Besondere Aufmerksamkeit erfahren da kollektive Aktionen und konkrete Beispiele für Widerstand. Die müssen nicht unbedingt erfolgreich sein, damit wir darüber berichten – wir wollen ja auch für die Zukunft lernen.
Außerdem gibt es eine Vielzahl von Themen, die zwar gemeinhin unstrittig sind, aber nur mit Blick auf Standort und Wettbewerb analysiert werden, wobei es in Wirklichkeit um gesellschaftliche Kräfteverhältnisse geht. Hier kommt es vor allem darauf an, hinter die Kulissen der veröffentlichten Meinung zu steigen und die wirklich wichtigen Fragen zu stellen: Wie ist die Lage der abhängig Beschäftigten? Welche Ansatzpunkte für Widerstand gibt es? Wird die Arbeiter*innen-Macht gestärkt oder geschwächt? Welche Wege muss eine kämpferische Gewerkschaft gehen? Und wie können wir die Spaltung der Klasse aufgrund von Geschlecht und Nation, aber auch Beruf und Vertragsverhältnis überwinden?
Die Redaktion
Die Direkte Aktion wird nicht in einem schicken Verlagshaus hergestellt. Bei uns gibt es keine Glasfassaden und Tiefgaragen, keinen Empfang. Die Direkte Aktion wird von Genoss*innen nach der Arbeit hergestellt, in Privatwohnungen oder in einem FAU-Lokal, über die ganze Republik verstreut. Sie erscheint online und zu besonderen Anlässe auch mit Print-Ausgaben.
Bei der Direkten Aktion bekommt niemand Honorare. Das hat nichts mit Lohndumping zu tun, sondern gründet im Selbstverständnis der FAU, nach dem wir keinen bezahlten Funktionärsapparat haben wollen.
Die Redakteurinnen und Redakteure werden wie alle übrigen Delegierten der Direkten Aktion und der FAU auf dem jährlich stattfindenden Kongress gewählt – in der Regel für eine Zeit von zwei Jahren. Sie sind der Organisation rechenschaftspflichtig und können jederzeit zurückgerufen werden. In diesem Rahmen hat das Redaktionskollektiv die Freiheit (und die Pflicht), das zu tun, was es für richtig hält, um die Aufgabe gemäß dem Mandat zu erfüllen: nämlich über die Themen zu berichten, die von Nutzen sind, um eine offensive revolutionäre Gewerkschaftsbewegung aufzubauen.
Aber nicht nur Mandatierte können bei uns mitmachen. Interessierte sind herzlich eingeladen, die Direkte Aktion mit Artikeln, Ideen, Bildern und technischer Unterstützung zu bereichern. Zum Einstieg lohnt sich ein Blick ins DA-Manual, das demnächst auch fürs Online-Zeitalter überarbeitet vorliegen wird.