“Warum mache ich / machen wir das? Was habe ich / haben wir davon?”, fragen wir Syndikatsaktivist:innen uns nie kollektiv.
„Natürlich gibt es im Rahmen der spontanen Organisation bestehender Kämpfe und sozialer Bewegungen Aufgaben, die von den Beteiligten übernommen werden. Diejenigen, die diese Aufgaben erfüllen oder solche Rollen einnehmen, erwachsen oft aus der Situation des Kampfes selbst; zu anderen Zeiten kann eine Rolle von denjenigen gespielt werden, die sich mit solchen Kämpfen aufgrund einer bereits bestehenden politischen Identität oder ihrer Beteiligung in einer [politischen Gruppe] verbinden.
In einer revolutionären Bewegung gäbe es auch Aufgaben zu erledigen. Es ist jedoch keineswegs klar, dass es revolutionäre Aufgaben in Bezug auf die bestehenden sozialen Bewegungen und Kämpfe gibt. Es ist auch nicht klar, welche Rolle (im Guten wie im Schlechten) diejenigen mit bereits bestehenden politischen Identitäten in einer zukünftigen revolutionären Situation spielen können.“ – Endnotes: We Unhappy Few
„Ich sehe mich hier nicht repräsentiert und glaube auch nicht, dass es das Syndikat richtig darstellt […] Es ist kompletter Quatsch, zu behaupten, dass Syndikatsaktive nicht unsere Mittel nutzen würden. Du hältst dich die ganze Zeit an dem Thema Betriebsgruppe auf, da haben wir nicht viele Mitglieder, das stimmt. Die Individualkonflikte werden jedoch stets für unsere Mitglieder geführt und auch genau mit den Mitteln. Ich würde auch gerne mal überprüfen, ob so viele der Kernaktiven wirklich besagter Studibubble angehören. Sehe ich nämlich nicht so.
Und ich habe halt eine grundlegend andere Meinung zu vieler dieser Themen. Ich begreife uns immer noch als im Aufbau und als unfassbar, unfassbar klein und irrelevant. Als linke Politgruppe groß, aber als nichts sonst. Ich habe das Gefühl, du bist frustriert, weil es nicht wie ausgeträumt voran geht und schwierig und langatmig ist. Sicherlich müssen auch Dinge immer wieder überprüft werden. Ich sehe uns trotzdem auf dem richtig Weg, wir haben halt nur die ersten 500 Meter eines Marathons genommen.
Ich finde deine Überlegungen trotzdem spannend, teile sie aber sehr viel weniger und würde mir wünschen […] wenn du zu Beginn nochmal deutlich stellen würdest, dass du wieder sehr subjektiv schreibst. Letzten Endes würde ich dem Ganzen schon gerne etwas entgegnen, wenn alle Artikel veröffentlicht sind, werde dafür aber sicher keine Zeit finden – Lohnarbeit und so. Insofern ist es halt grade auch an dieser Stelle wie auch oft im Forum so, dass die ‚Syndikatsaktivisten‘ deutlich mehr zur Meinungsbildung und zum Diskurs beitragen als der Rest, wobei die Unterscheidung ‚mehr‘ und ‚weniger‘ durch Lohnarbeit Eingebundene wohl treffender wäre.
Ich mag hier aber halt ’ne Ausnahme sein, ich bin wegen dem Lieferland zur FAU gekommen, hab mich durch die FAU vollends politisiert und radikalisiert und bin sowohl gegen das Lieferland als auch meinen jetzigen Arbeitgeber vorgegangen bzw. tue das gerade.“
Bei dem militanten Genossen wird oben größtenteils zurecht die Kritik laut, dass in meinen bisherigen Überlegungen einige Fauistas einmal mehr in die Unsichtbarkeit gedrängt werden. Es handelt sich um jene Kolleg:innen, die aufgrund eigener Arbeitskonflikte Mitglieder unseres Allgemeinen Syndikats geworden sind. Genauer um jene wenigen unter ihnen, die nach dem Ende ihrer individuellen oder kollektiven Konflikte Aktivist:innen geworden sind und auch manchmal erneut als Militante in Erscheinung treten. [1]Zu solchen Begriffen und wie ich sie verwende, schaut bitte in den zweiten Teil der Artikelserie hinein
Es gibt sie, die „Ausnahmen“ von der bisher beschriebenen Außerirdischkeit unter uns Mitgliedern im Allgemeinen Syndikat unserer Stadt. Und es ist zu befürchten, dass sich diese handelnde Minderheit in unserem Allgemeinen Syndikat auch beim Lesen der Artikelserie fühlt, als wäre sie in den Beamstrahl eines mit sich selbst beschäftigten Raumschiffs geraten.
Um dieses Raumschiff und seine außerirdischen Syndikatsaktivist:innen zurück auf die Erde zu holen, war und ist es jedoch notwendig, einige offene Geheimnisse über diese auszusprechen. Dieses Aussprechen in der Artikelserie möchte das Problemfeld der Außerirdischkeit zunächst ordnen, um es dann in unserer Organisierung handhabbarer zu machen. Es muss sich dann letztlich daran messen lassen, ob es dazu dienen kann, Platz zu machen. Nämlich für das kulturelle Beispiel der erwähnten militanten Genoss:innen, die ein syndikalistisches Rotieren zwischen Basismilitanz und Syndikatsaktivismus bewerkstelligen. Trägt es nicht dazu bei, so ist dieses Scheitern seine Kritik.
Wie im letzten Teil der Artikelserie gezeigt, sind die außerirdischen Organisator:innen, Unterstützer:innen, Strateg:innen und Sozialtechniker:innen in unserem Allgemeinen Syndikat fast nie damit beschäftigt, „kontinuierlich ihre eigenen Konflikte zu diskutieren und zu analysieren, um ihre Angst zu verlieren und das Kämpfen im Alltag zu erlernen.“ [2]Zweiter Mai 2015
Etwas, das meiner Meinung nach eigentlich eine Basisgewerkschaft ausmachen sollte und wozu ich mit dieser Artikelserie Mut machen möchte. Etwas, das der obige militante Genosse und andere wenige „Ausnahmen“ bereits verinnerlicht haben. Und das mag daran liegen, dass ihr Aktivsein Anfang und stete Grundlage in eigenen Interessenkämpfen hatte und hat.
Im Bewusstsein der möglichen Potentiale solcher „Ausnahmen“ habe ich also, angeleitet von meinem selbstkritischen Fallbeispiel als Salting-Tourist, die Behauptung einer Regel aufgestellt. Diese Regel konnte ich anhand des organisatorischen Fallbeispiels unseres Allgemeinen Syndikats bestätigen: aktivistische Äußerlichkeit ist die dominante, wenn auch eben nicht exklusive Tätigkeits- und Bewusstseinsform in der von mir kennengelernten ‚Gewerkschaftsarbeit‘. Sie wirkt sich auf die Bleibemotive aller Mitglieder aus.
Zudem findet sie ihren Niederschlag in Strukturen, Methoden und Strategie der Organisation, die so zunehmend ihre Raumschiffatmosphäre verstärkt. Unser Allgemeines Syndikat wird also gerade von Außerirdischen und ihrer vielfachen Äußerlichkeit organisationspolitisch geprägt. Ihre dominanten Inhalte sind dabei gekennzeichnet entweder von Sorgen um die politische Organisation selbst, um Mitgliederwachstum und -einbindung. Um das erfolgreiche Funktionieren ihrer Dienstleistungen und deren medialer Aufarbeitung. Von machtpolitischen Erwägungen, wer von ‚den anderen‘ Lohnabhängigen strategisch wie und wo in Betriebsgruppen zu organisieren wäre. Oder von internem ‚politischen‘ Geplänkel.
Um die tiefere Analyse und sozialrevolutionäre Problematisierung dieser dominanten Dynamik soll es im Folgenden gehen. Bitte nehmen Sie Ihre Rocksäume hoch, liebe Leser:innen, wir schweben, die Sternenkarte bisheriger Erkenntnisse in Händen, durch den gefrorenen Nebel der Theorie.
„Die Militanten der FAUD verstanden sich und ihre Gewerkschaft als Unterstützung und Impulsgeberin für eine an sich eigenmächtig handelnde Arbeiter:innenschaft. Diese sollten ihre Kämpfe, ihre Forderungen und die Arbeitskampfmittel selbst wählen. Die organisatorische Voraussetzung für diese Eigenmächtigkeit bestand in den Augen der Syndikalist:innen in einem föderalen Gewerkschaftsaufbau auf basisdemokratischen Prinzipien, der die Teilnahme der Mitglieder an der Gewerkschaft sichern und diese zugleich zur Selbstständigkeit erziehen sollte.“ [3]Ehms 2023: 92
„Ich begreife uns immer noch als im Aufbau und als unfassbar, unfassbar klein und irrelevant. Als linke Politgruppe groß”, meint der obige militante Genosse. Das deckt sich erst mal mit meiner bisherigen Analyse. Er schreibt weiter, er habe das Gefühl, ich sei wohl “frustriert, weil es nicht wie ausgeträumt voran geht und schwierig und langatmig ist. Sicherlich müssen auch Dinge immer wieder überprüft werden. Ich sehe uns trotzdem auf dem richtigen Weg.”
Ich stimme dem Genossen zu, dass wir auf dem Weg des “Aufbaus” sind. Nämlich einer Gewerkschaft im weitesten Sinne, auf dem Fundament einer “Politgruppe”. Und genau um die Überprüfung dieses eingeschlagenen Wegs geht es mir hier. Nicht um die zurückgelegte Distanz, die Reisegeschwindigkeit oder Richtung. Meine Frage lautet: Was ist das für ein Typ der Interessenorganisation, die wir unter dem Etikett der Basisgewerkschaft ganz konkret aufbauen?
Gehen wir von den Details des letzten Teils der Artikelserie ein wenig weg. Zur Beantwortung dieser Frage kann es günstig sein, unsere ‚Gewerkschaft im Aufbau‘ abstrakter auf die zwei grundlegenden Funktionen von Gewerkschaften hin zu betrachten. Die Solidarity Federation hat diese kritisch als Assoziationsfunktion und Repräsentationsfunktion herausgearbeitet. Diese beiden grundlegenden Gewerkschaftsfunktionen begreife ich als gegenüberliegende Pole auf einem Kontinuum. Dabei ergreife ich, wie auch die Solidarity Federation, klar für den Auf- und Ausbau der Assoziationsfunktion Partei:
„Der Begriff ‚Gewerkschaft‘ hat zwei unterschiedliche Bedeutungen. Die erste ist einfach die einer Vereinigung von Arbeiter:innen, die sich zu einem gemeinsamen Zweck zusammenschließen (was auch immer dieser sein mag). Mit anderen Worten, die Gewerkschaft ist das Mittel, durch das die Arbeiter:innen miteinander in Beziehung treten […]
Der Zweck [ihres] Zusammenschlusses kann einfach ökonomischer Natur sein – ‚Brot und Butter‘-Themen – oder auch umfassendere soziale oder politische Ziele beinhalten. Wir können dies als die Assoziationsfunktion bezeichnen. Diese Funktion ist ein Produkt der Realität des Lebens im Kapitalismus. Einzeln sind die Arbeiter:innen machtlos. Als Kollektiv haben wir Macht […]
Die zweite Funktion, die im Zeitalter der Gewerkschaften als Dienstleistungsagenturen vielleicht am bekanntesten ist, besteht in der Vertretung der Arbeiter:innen gegenüber dem Kapital. Damit ist in der Regel die Unternehmensleitung gemeint, manchmal aber auch die Politik und der Staat, wenn diese sich entschließen, in einen Konflikt einzugreifen. Wir können diese Funktion als die Repräsentationsfunktion bezeichnen.
Sie ist mit bestimmten Annahmen verbunden. Erstens geht sie von der Legitimität der Existenz sozialer Klassen aus, zwischen denen sie zu vermitteln versucht. Zweitens neigen repräsentative Gewerkschaften dazu – um das Recht zu erlangen, im Namen der Arbeiter:innen zu verhandeln – jede explizite politische Positionierungen zu verwerfen, die potenzielle Mitglieder abschrecken könnte.“ [4]SolFed 2013: 13f.
Ist die Assoziationsfunktion in der Gewerkschaft prägend, ist die „eigenmächtig handelnde Arbeiter:innenschaft“ die zentrale Akteurin. Diese handelt auf eine solche Weise, dass sie ihre „Kämpfe, ihre Forderungen und die Arbeitskampfmittel selbst wählt.“ Das FAU-Syndikat stellt als Form eine mögliche „organisatorische Voraussetzung für diese Eigenmächtigkeit“ dar.
Und zwar, das ist die historische syndikalistische Position, durch „einen föderalen Gewerkschaftsaufbau auf basisdemokratischen Prinzipien, der die Teilnahme der Mitglieder an der Gewerkschaft sichern und diese zugleich zur Selbstständigkeit erziehen soll.“ [5]Ehms 2023: 92 Ob es für Eigenmächtigkeit nun genau diese basisdemokratische Organisationsform sein muss; ob letztere nicht eher Produkt als „Vorraussetzung“ der „Eigenmächtigkeit“ ist; ob die arg paternalistische Rolle als „Erzieherin der Mitglieder“ nicht in die falsche Richtung geht; all das lasse ich als großstrategische Fragen erst mal außen vor.i
Das Konzept der Assoziationsfunktion lässt sich durch den Inhalt der „syndikalistischen Idee“ – Selbsttätigkeit und Eigenmächtigkeit – genauer beschreiben. Die Ziele dieser Idee sind, „die Selbstorganisation und Solidarität der Arbeiter zu stärken, um Kapital und Staat zu bekämpfen“. Das geschieht, indem wir in einer gänzlich anderen Weise „miteinander in Beziehung treten“ als mit dem Inhalt der Repräsentationsfunktion. Nämlich indem wir uns militante Mittel geben, uns also „vernetzen, Erfahrungen aus[tauschen] und [uns] gegenseitig materielle Unterstützung und analytische Werkzeuge [geben].“ [6]Bewernitz und Kuhn 2020
Indem wir also insgesamt etwas tun, was die Mehrheit der insgesamten Aktiven bei uns nicht tut. Nämlich als Lohnabhängige teil „einer radikalen Praxis [zu werden], die uns durch Kollektivität in die Lage versetzt, uns frei verfügbare Zeit und Lebensqualität anzueignen.“ Der zur Assoziationsfunktion gehörige Zweck der Befreiung wird eben nur dann auch methodisch verfolgt, „wenn wir die Dinge, die uns [in unserem eigenen Alltag] betreffen, selbst entscheiden und auch selbst in die Hand nehmen wollen.“ [7]Zweiter Mai 2015
Im Rückblick auf die bisherige Artikelserie dürfte recht unstrittig sein: Unser eingeschlagener Weg der Außerirdischkeit der Syndikatsaktivist:innen, wie auch des Raumschiffcharakters der „irregulären Gewerkschaft“, sind Ausdruck der Schwäche der Assoziationsfunktion. Die dieser Äußerlichkeit zu Grunde liegenden Trennungen unter uns Mitgliedern sowie in den Organisationsstrukturen sind Mitursache dieser Schwäche.
Aber darüber hinaus, so meine Behauptung, sind diese Trennungen kein schlechter Nährboden für das Wachsen der Repräsentationsfunktion. Noch stärker formuliert, ließe sich gar behaupten, dass bestimmte Keime repräsentativer Fühl-, Denk- und Handlungsweisen vorhanden sind und sich als gewerkschaftliche Mittel bereits zu Vorformen der Repräsentationsfunktion ausgewachsen haben. Dieser eingeschlagene Weg ist auf ganz bestimmte Weise kritikwürdig.
Dieser von unserem Allgemeinen Syndikat eingeschlagene Weg ist aus meiner Sicht kritikwürdig. Wie ich im ersten Teil der Artikelserie als programmatische Stoßrichtung formuliert habe, geht es mir darum, „[…] einerseits Ressourcen von (meist studentischen) Aktivist:innen – bspw. als Salts, wenn sie von den direkt Beteiligten gewünscht werden – für Betriebsorganisierung zu nutzen, sowie zugleich die für proletarische Selbstorganisierung und -verteidigung mit ‚Aktivismus‘ einhergehenden Probleme kollektiv einzudämmen.“
Der Wobbly Nate Hawthorne schreibt dazu passend [8]In seiner sehr lesenswerten Rezension des Buches „Fighting for Ourselves“ der Solidarity Federation über den strategisch dosierten Einsatz „repräsentativer Maßnahmen“. Auch Hawthornes Programm ist hintergründig die gezielte Stärkung der Assoziationsfunktion. Was bei der IWW ohnehin Programm ist:
„Ich würde sagen, dass das, was einige von uns als direct unionism [9]Zur Einführung in diese aktuelle, zentrale Strategiedebatte der IWW: https://direkteaktion.org/eine-antwort-auf-direct-unionism-von-john-oreilly/ bezeichnet haben, zum Teil ein Argument für einen Minimalismus der Repräsentation ist. Wir können taktisch auf repräsentative Maßnahmen und Institutionen zurückgreifen, aber wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass uns dies in eine problematische Richtung lenken kann.
Wir wollen nicht, dass die repräsentative Funktion in unseren Organisationen wächst, sondern dass sie so weit wie möglich schrumpft, so dass wir, wenn wir auf Repräsentation zurückgreifen, darauf achten sollten, dass sie unsere Organisation nicht auf negative Weise prägt. Das ist leichter gesagt als getan. In unseren Organisationen gibt es echte Unterschiede in der Erfahrung und den Fähigkeiten, die zu unflexiblen Arbeitsteilungen oder Hierarchien führen können.
So werden einige Leute Spezialist:innen in bestimmten Arbeitsbereichen und verselbstständigen sich innerhalb der Organisation. Das führt zu Problemen ähnlichen denen der Repräsentationsfunktion. Eine weitere Möglichkeit, wie diese Funktion wichtiger und problematischer werden kann, ist der Drang, um jeden Preis zu wachsen […]
Einige der Slogans, die damit einhergehen können, sind „Lasst uns ernst machen!“ (als ob alle anderen nur herumdaddeln) oder „Wir müssen unsere Kämpfe gewinnen!“ (als ob alle anderen versuchen, zu verlieren). Was man damit letztlich sagt, ist „Lasst uns nicht nicht viel über unsere langfristige soziale Vision und Analyse der Gesellschaft reden.“ [10]https://libcom.org/article/another-review-fighting-ourselves
Ein „Minimalismus der Repräsentation“ ist aber aus weiteren Gründen als den hier genannten „leichter gesagt als getan“. Mir ist durchaus bewusst, dass wir aktivistische Äußerlichkeit und damit den Rückgriff auf solche Mittel, Rollen und Strukturen, die die Repräsentationsfunktion fördern könnten, weder organisationsstrategisch, noch praktisch in unseren Kämpfen einfach ausklammern können. Es sei denn, wir wollen uns in unserer Eigenschaft als Interessenorganisation in ’nicht-revolutionären‘ Zeiten zu sektiererischer Wirkungslosigkeit verdammen.
Hier und heute geht es für Anarchosyndikalist:innen und ihre marginalen Gewerkschaften bei der Anwendung von „repräsentativen Maßnahmen“ schlicht um Machtressourcen, die wir anderweitig kaum aufbringen können. Beispielsweise indem wir eine offizielle Anerkennung einer betrieblichen Forderungen durch Gerichte, Anwält:innen und geltendes Recht erzwingen.
Für den Erfolg einer Strategie der direkten Aktion reicht lange nicht nur unser guter Wille aus. Je nachdem um welche Forderung es geht, ist die direkte Aktion oft zur Zeit noch die schlechtere Option, wenn es darum geht, materiell etwas zu gewinnen. Das liegt aber auch an der Natur der geführten Kämpfe, die zumeist Individualkonflikte sind. In ihnen ist die betroffene Person zu 90% bereits aus dem Betrieb ausgeschieden, ein Machtaufbau dort also kaum mehr möglich.
Mit solch raschem und irregulärem Wachstum der Organisation beginnen wir Syndikatsaktivist:innen zunehmend ein professionelles Selbstverständnis zu entwickeln. Wir „verselbstständigen [uns] innerhalb der Organisation.“ Und „das führt zu Problemen ähnlichen denen der Repräsentationsfunktion.“ Jedoch bleibt festzuhalten: Wir brauchen die freien Ressourcen von Aktivist:innen sowohl in der Eigenschaft als Kampforganisation, aber auch in unserer gewerkschaftlichen Selbstverwaltung.
Um die Problematisierung der Professionalisierung soll es in den nächsten Teilen der Artikelserie unter dem Stichwort der „Aktivist:innen als Expert:innen für soziale Veränderung“ gehen. Dabei möchte ich hier schon klar machen, dass das Problem, welches auch Hawthorne anspricht, weder per se großes Wissen bei Einzelnen, noch funktionale Aufgabengliederung in komplexer werdenden Institutionen ist. Sondern die organisatorischen Dynamiken, die daraus als Effekte resultieren, vor allem Beziehungsweisen der Trennungen und Hierarchien.
Ein Kernaktiver aus unserem Syndikat schrieb in internen bundesweiten Debatten: „Ich denke dass wir die Experten sein sollten für Arbeitskämpfe und Betriebe, wovon sich die Linke (die daher stammt) völlig entfremdet hat. Leider ist es ein deutliches Zeichen dafür, dass es selbst in der FAU immer wieder Thema ist, dass man doch lieber auf das nächste Bündnis aufspringen will zum meet and greet mit alten Bekannten aus der Szene, statt sich Mal an eine eigene Betriebserschließungskampagne zu setzen.“
Ein Genosse aus einem kleinen Syndikat meinte als Erwiderung: „Die meisten Mitglieder sind in ihrem Betrieb alleine, und meistens entweder in Betrieben oder auch persönlichen Situationen, die wenig geeignet erscheinen für Betriebsgruppenarbeit – oder auch schon fast aus den Betrieben wieder raus, bis ein paar Leute zusammen sind, oder es gibt zwar prinzipiell sympathisierende Kolleg*innen, die wollen aber keine formale Struktur oder ziehen dann zurück. Viele Syndikate sind so klein, dass sie eigentlich nicht die Ressourcen haben um eine Gewerkschaft zu sein oder aufzubauen. Wir sind auf jeden Fall nach dreieinhalb Jahren nach wie vor hart an der Grenze, dass es nicht peinlich ist, wenn wir uns Gewerkschaft nennen. Trotzdem denke ich, dass beim harten Kern die Notwendigkeit gesehen wird, Arbeitskonflikte zu führen. Und diejenigen, die lieber anderes machen, stören dabei nicht und ziehen auch keine Ressourcen davon ab.
Im Gegenteil fällt mir mindestens ein Beispiel ein, wo jemand überhaupt keinen Bock auf klassische Gewerkschaftsarbeit hat und viel lieber mehr Kundgebungen und Vorträge und so weiter organisieren würde, aber dann doch immer wieder bei der Gewerkschaftsarbeit unterstützt, weil das halt wichtig ist. Um nochmal zum Schluss zu kommen: Bei uns zumindest (und das nehme ich auch von anderen Syndikaten unserer Größe an) liest man nicht deshalb so wenig von Arbeitskonflikten auf der Website, weil der Fokus woanders wäre. Sondern weil wir insgesamt wenige Mitglieder haben, die alle keine Vollzeitaktivisten sind, Arbeitskonflikte sehr anstrengend sind und sehr häufig nichts bei rauskommt, was man auf Website oder Social Media packen kann.“
Aus dem Zwischenruf des Genossen aus einem kleinen Syndikat wird deutlich, dass es gerade nicht der fehlende Wille – wie es in internen Debatten oft vorwurfsvoll und selbsterhöhend heißt – zur betrieblichen Organisierung allgemein ist, an welchem man sich gerade auch zu Beginn des ‚Aufbaus‘ die Zähne ausbeißen muss. Sondern bspw. der Mangel an Aktivist:innen mit genügend Ressourcen – was wiederum durchaus mit der Größe der linksradikalen Szene von Außerirdischen in der eigenen Stadt zu tun hat. Möchte man zudem nicht nur einen für Individualkonflikte dienstleistenden, oder extern BGs anleitenden Aufbau anstreben, mag diese Basismilitanz zusätzlich an den Arbeits- und weiteren Lebensbedingungen der wenigen und in ihrem Betrieb zudem glücklosen Genoss:innen scheitern.
Durch das Gewinnen von Individualkonflikten und das erfolgreiche Impulsgeben für Betriebsgruppen konnte unser Syndikat in den Augen anderer Lohnabhängiger überhaupt erst nach und nach als „legitime“ Interessenorganisation erscheinen. Es geht also bei der Anwendung „repräsentativer Maßnahmen“ auch um eine ‚inoffizielle‘ Anerkennung als Gewerkschaft. Nicht durch Herrschaftsinstanzen, sondern durch unsere Kolleg:innen und Lohnabhängige im Organisationsgebiet generell. [11]Zur Frage der „Legitimität“ im Kontext einer Strategie der direkten Aktion, des direct unionism, siehe wiederum: https://direkteaktion.org/eine-antwort-auf-direct-unionism-von-john-oreilly/ „Die von der FAU können was machen!“, bspw. ausstehende Löhne eintreiben.
Es gibt also eine, durch die gewählten Methoden und Strategie teilweise bedingte, Angewiesenheit auf repräsentative Maßnahmen. Der Weg über eigene Basismilitanz, so wird beim obigen Genossen klar, scheint zu Beginn des Aufbaus noch ungleich schwerer oder langsamer zu gehen. Das wird gerade dann zum Problem, wenn man wie unser Syndikat „um jeden Preis wachsen“ will.
Diese Schwäche ist aber teilweise Ausdruck einer durch politischen Willen kaum zu behebenden, viel größeren gesellschaftlichen Schwäche der „eigenmächtig handelnden Arbeiter:innenschaft“ [12]Ehms 2023: 92. Gehen wir also in unserer Betrachtung weg von den Dingen, die wir derzeit unmittelbar beeinflussen können, und hin zu den gesellschaftlichen Kräften, die unseren Handlungsspielraum begrenzen. Unser Kontext ist der des Sozialstaats und der Verrechtlichung des Klassenkonflikts in der BRD, sowie ein starker DGB. Kurz, unsere Gegnerin ist die Sozialdemokratie:
„Die gegenwärtige Marginalität und die weitgehende Nichtexistenz des revolutionären Syndikalismus könnte man sehr wahrscheinlich als Ausdruck des gegenwärtigen allgemeinen Mangels an Vertrauen der Arbeiter in die Möglichkeit verstehen, eine Welt ohne kapitalistische Gesellschaftsverhältnisse aufzubauen.“ [13]https://theanarchistlibrary.org/library/harald-beyer-arnesen-anarcho-syndicalism-a-historical-closed-door-or-not
„Aktivismus ist eine Form, die uns teilweise durch Schwäche aufgezwungen wird […] wir befinden uns in Zeiten, in denen radikale Politik oft das Produkt von wechselseitiger Schwäche und Isolation [zwischen Revolutionär:innen und widerständigen Arbeiter:innen] ist. Wenn dies der Fall ist, liegt es vielleicht nicht einmal in unserer Macht, aus der Rolle der Aktivist_innen auszubrechen.
Es mag sein, dass in Zeiten eines Rückgangs der Kämpfe diejenigen, die weiterhin für die soziale Revolution arbeiten, an den Rand gedrängt werden und dazu kommen, als eine besondere, separate Gruppe von Menschen gesehen zu werden (und sich selbst zu sehen).
Es kann sein, dass dies nur durch einen allgemeinen Aufschwung des Kampfes korrigiert werden kann, wenn wir keine Spinner_innen und Freaks mehr sind, sondern einfach das auszusprechen scheinen, was allen auf der Seele liegt.“ [14]X. 1999
Der Schluss der Notwendigkeit von Aktivismus in Zeiten der Schwäche lässt sich auch aus den Reflektionen der Stadtteilgewerkschaft „Solidarisch in Gröpelingen“ ablesen:
„[W]ir haben uns vor allem die Frage gestellt, was Ausgangspunkte von Organisierung in einer sozialstaatsgeprägten Gesellschaft wie der bundesdeutschen sein können. Denn der Sozialstaat federt ja viele Probleme, die in anderen Ländern Ausgangspunkte von Organisierung sind, noch ab. Dafür bringt er eine unendliche Bürokratie mit sich, mit der viele Menschen, insbesondere in prekären Stadtteilen überfordert sind – mit existentiellen Konsequenzen.
Gleichzeitig ist die Gesellschaft in Deutschland sehr verrechtlicht, so dass rechtliche Beratung häufig eine große Rolle spielt. Das hat uns dazu gebracht, individuelle Beratung als ein kontinuierliches existentielles Bedürfnis zu betrachten. Die Beratung ist für uns der Ausgangspunkt für Organisierung. Der Beginn eines Prozesses vom individuellen Problem hin zur kollektiven Organisierung und einem Verständnis der strukturellen Ursachen. Seit wir das Beratungsangebot haben, müssen wir uns keine Gedanken mehr darüber machen, wie Leute zu uns kommen.“ [15]Solidarisch in Gröpelingen 2024
Liebe Genoss:innen aus Gröpelingen, ich erlaube ich mir, eure Organisation lediglich zum Anlass zu nehmen. Nämlich um meine Kritik an der kollektiven Sprachlosigkeit gegenüber der Schwäche der Assoziationsfunktion in unserem Allgemeinen Syndikat zu schärfen.ii
Menschen, die mit Beratungsinteresse zur Stadtteilgewerkschaft kommen, bleiben wohl nur, wenn genau diese Beratung etwas bringt. Sie sollen dann aber auch, sozusagen gegen die geglückte Erfüllung ihres „existentiellen Bedürfnisses“, etwas zusätzlich verstehen. Nämlich dass das dieser Erfüllung zu Grunde liegende, zumindest auf einer Ebene repräsentativ-arbeitsteilige und dadurch hierarchische Verhältnis nicht das ist, was sie eigentlich wollen sollen:
„Aufgabe der Basisorganisation ist es vielmehr, den neuen Mitglieder zu vermitteln, dass die Möglichkeiten der Beratung begrenzt sind und letztendlich nicht die Beratung zur grundlegenden Lösung ihrer Probleme beitragen wird, sondern nur sie selbst als Teil einer kollektiven, kämpferischen und solidarischen Organisierung […] Auf der anderen Seite fehlt es an Erfahrung mit revolutionärer Basisorganisierung und an Menschen, die diesen Ansatz ernsthaft und verbindlich umsetzen wollen. Dafür muss sich das Verständnis von politischer Arbeit oder politischem Aktivismus, das jahrzentelang bestand und die Szene immer noch prägt, verändern.“
Auf den ersten Blick könnte man meinen, hier einen geschrumpften Trotzkismus am Werk zu sehen. Nur dass es hier nicht die Notwendigkeit ‚der Partei‘ ist, in welche durch scheiternde Forderungen Einsicht gewonnen werden soll… Eure Formel des „existentiellen Bedürfnisses“ finde ich aber spannend. Was also ist denn unser existentielles Bedürfnis für ‚revolutionäre‘ Organisierung als Sozialaktivist:innen?
„Wir wollen doch den Kommunismus, also ist es unerheblich, ob ich mich selbst oder andere organisiere!“, meinte eine stadtteilbewegte Genossin am Lagerfeuer in Chemnitz. Unsere Antworten auf die obige Frage könnten also im Licht meiner Argumentation unbefriedigend ausfallen. So kann vermutet werden, dass sich das „Verständnis von politischer Arbeit oder politischem Aktivismus“ in ‚der linksradikalen Szene‘ lediglich gewandelt hat zu einem Verständnis von sozialer Arbeit und sozialem Aktivismus.
Die außerirdischen Grundlagen unseres Aktivseins und unserer Rollen wurden nie angetastet. Über die Hintertür des sozialen Aktivismus kommt dann auch wieder der politische Aktivismus strategischer Feldherr:innen herein. Wer dergestalt weiterhin unreflektiert ’nach Köpfen‘ organisiert, für den:die ist jeder „Organisierungsfaktor“ gleich gültig. Es mutet nach jenem „impliziten Leninismus“iii an, der doch wieder das Bewusstsein und damit die getrennte Politik über den (ökonomischen) Alltag – die Interessen und Bedürfnisse – stellt.
Als Anarchist:innen sehen wir, wie wahrscheinlich auch Ihr Genoss:innen aus Gröpelingen,
„die Notwendigkeit, eine neue Gesellschaftsordnung zu schaffen, die auf sozialer und ökonomischer Gleichheit, Selbstverwaltung und individueller Freiheit basiert – zuweilen als ‚anarchistischer Kommunismus‘ […] bezeichnet […] Der freiheitliche Sozialismus würde eine Gesellschaftsordnung sein, die es zulässt, dass wahre individuelle Freiheit, verwirklicht durch Kooperation, bestehen kann. Sie würde international sein – kein ‚Anarchismus in einem Land‘ – und nichtstaatlich, wobei die Produktion, Distribution und allgemeine Verwaltungsarbeit von unten, durch Selbstverwaltung vollführt würde. Lokale demokratische Gruppen im Betrieb und in den Stadtteilen wären die Keimzellen der sozialen Bewegung, die den freiheitlichen Sozialismus schafft.“ [16]Schmidt und van der Walt 2013
Aber auf diesem Weg können wir nur erfolgreich gehen und eventuell Sackgassen vermeiden, wenn wir eben „unten“ auf der Erde bleiben. Das heißt, wir müssen weitestegehend diesem Zweck entsprechende Beziehungsweisen im Keim vorgestalten.
Nicht jeder „Organisierungsfaktor“, wie Ihr das scheinbar neutral nennt, ist mit Blick auf Assoziations- oder Repräsentationsfunktion gleichwertig oder gar unproblematisch: „Es gibt also unterschiedliche Wege zur Stadtteilgewerkschaft: über die kontinuierlichen existentiellen Notwendigkeiten und über den Wunsch, politisch aktiv zu sein und etwas verändern zu wollen“, schreibt Ihr. [17]Siehe Fußnote v Was den „freiheitlichen Sozialismus“ wohl eher voranbringen würde, wäre ein „moderner Syndikalismus“, welcher
„die Arbeiterorganisierung durch ‚gewerkschaftliche Sozialorganisationen‘ im Miet-, Konsum- und Ämterbereich ergänzt, die eine umfassende Transformationspolitik ermöglichen. Im Rahmen eines institutionellen Programms können sie die ersten Bausteine darstellen, auf denen Strukturen der Selbstverwaltung – wie Wirtschafts-, Wohn-, Konsum- und Verwaltungsföderationen – aufbauen.
Denn erst durch sie, die eine Vermittlung zur Realität gewährleisten, können Ressourcen aus dem Bestehenden ins Werdende übertragen werden. Gewerkschaften sollten nämlich tatsächlich ein Transmissionsriemen sein. Aber eben nicht für die Partei, welche die Menschen wieder in die alte [bürgerliche -F.H.] Form zurückführt – sondern für die Welt der Selbstverwaltung.“ [18]Marcks 2018b
Genau an dieser Stelle der Präfiguration – also der Realisierung des „institutionellen Programmes“, welches die neue Welt vorweg nimmt – scheint Ihr euch von den strategischen Gemeinsamkeiten mit den (Anarcho)Syndikalist:innen bisher zu trennen. Denn zwar schlagt auch ihr „gewerkschaftliche Sozialorganisationen“ vor, scheint diese jedoch nicht als „Bausteine der Struktur der Selbstverwaltung“ zu verstehen. Also, nicht dass das in unserem Allgemeinen Syndikat so wäre, hier sind wir zu sehr damit beschäftigt, mit allen Mitteln eine irreguläre Gewerkschaft aufzubauen.
Zwar problematisiert Ihr durchaus Euren widerständigen Sozialaktivismus, entzieht auch den auftauchenden Problemstellungen aber wieder, wie wir, in die Politik. [19]Siehe zur Selbstkritik Teil IV, Abschnitt 5 Bei Euch in der Erscheinungsform einer „Organisierten Sozialen Bewegung“ und der Aktivität politischer Bildung. Was anderes ist das aber als die Parteiform und ihre Erziehungs- und damit Führungsaufgabe? Sowie auf Seiten der Basisorganisierung der sie bedienende Transmissionsriemen in neuem begrifflichen Gewand?
Das Argument von Holger Marcks scheint mir so gesehen plausibel, dass Vorschläge der Basisorganisierung wie der Eure „beziehungslos“ seien und den Verlust des „konstruktiven“ Moments des Sozialismus im Zuge einer, wohl nicht „vertuschten“, aber doch unvollständigen „Syndikalisierung“ ausdrückten. [20]Vergleiche: Marcks 2018a Es so zu bezeichnen ist angemessen, weil Ihr den (Anarcho)Syndikalismus bis in seine Konzepte hinein zitiert. Eure angestrebte organisatorische Umsetzung verändert aber deren Gehalt. Und das, ohne diese Modifikation anzugeben oder gar zu begründen – zugespitzt sichtbar am Beispiel der „Zwischenform“:
„Organisierte soziale Bewegungen ermöglichen eine viel niedrigschwelligere Teilnahme und breitere Organisierung als Parteien und sie sind im Alltag der Menschen verankert. Sie sind eine Zwischenform aus Gewerkschaft und politischer Organisation oder aus Interessen- und Ideenorganisation.“ Das ist eigentlich nur in einem Sinne kritikwürdig, der nichts mit Marcks‘ Überheblichkeit zu tun hat: Wir gehen offensichtlich auf nahe beieinander liegenden Wegen in die gleiche Richtung, nehmen uns aber nicht wahr und legen folglich keine Ressourcen zusammen, um durchzuhalten und stärker zu werden. Wie können wir mehr aufeinander zugehen?
Gerade weil „die Leute“ im Zeichen der außerirdischen Arbeitsteilung auch ‚zu uns‘ Syndikatsaktivist:innen kommen, müssen wir uns noch mehr Gedanken über die so vorgestalteten Beziehungsweisen machen. Die zu Anfang eingeführte funktionale Unterscheidung kann uns hier als analytische Brille helfen. Denn der so eingeleitete bzw. verstärkte Prozess führt uns nach und nach weg von der Assoziationsfunktion – und damit auch dem utopischen Ziel der befreiten Gesellschaft in Selbstverwaltung.
Er führt uns zunehmend auf andere Wege und schließlich im Kreis, in Richtung eines nicht mehr umkehrbaren „Funktionswandels“ unserer eigentlich alltagspolitischen Interessenorganisierungen. Gerade aktivistische, zunehmend von Professionalisierung gezeichnete Mittel, die strukturell kapitalistischer Arbeitsteilung und damit deren Hierarchien abgeschaut sind, dürften sich unter Umständen nur noch sehr mühsam oder eher gar nicht mehr entsorgen lassen, wenn sie einmal tonangebend geworden sind.
Denn sie resonieren mit der uns umgebenden und uns durchdringenden dominanten Kultur, sowie damit, wie ‚richtige Gewerkschaften nun mal funktionieren‘ – und ja auch allermeist zu funktionieren gezwungen werden. Das heißt, solange sie sich nicht einem Minimalismus der Repräsentation verschreiben und sich dieses Zwanges bewusst werden.
[21]Solange sie also nicht, wie bspw. die IWW in den USA, gewitzt und experimentell damit umzugehen versuchen.
Vergleiche dazu das Kapitel 5 in Ehms 2023 für den strategischen Umgang der FAUD mit den damals neuen Realitäten der Arbeitsbeziehungen
Jan Ole Arps hat die solchen Funktionswandel von linksradikalen Organisierungen anpustenden „Gespenster des Avantgardismus“ in seinem Buch „Frühschicht“ ins Sichtbare beschworen:
„[Es haben sich] viele Vorstellungen aus der Zeit des Avantgardismus bis heute gehalten und prägen als Gespenster die politischen Handlungen fast aller linken Strömungen. Zu diesen blinden Passagieren aus den 1970er Jahren gehören: die Vorstellung, Wahrheiten zu kennen, die die meisten Menschen und Bewegungen nicht kennen und die man ihnen deshalb beibringen muss; folglich die Vorstellung, dass politisches Handeln vor allem darin bestehe, andere (und zwar möglichst viele) von diesen Wahrheiten zu überzeugen und sie hinter den eigenen Losungen zu versammeln.
In diesem Modell stehen auf der einen Seite die ‚Aktivisten‘ oder ‚Kader‘, auf der anderen Seite die passive Menge oder die defizitäre Bewegung, auf die es einzuwirken gilt; auf der einen Seite die Aufklärer und Agitatoren, auf der anderen die Adressaten der Agitation. Und weiter gedacht – auch wenn das nicht in der Absicht der meisten Linken liegt – auf der einen Seite die potenzielle neue politische Führung und auf der anderen Seite die zukünftige Gefolgschaft.
Dieses bis weit in die ‚undogmatische‘ linke Szene hinein nach wie vor praktizierte Modell weist weniger Unterschiede zu den missionarischen Organisationsvorstellungen des Leninismus auf, als es nach den Erfahrungen aus der ‚Fabrikintervention‘ und den maoistischen Gruppen der 1970er Jahre zu erwarten – und auch zu wünschen – wäre.“ [22]Arps 2013
Steigen wir gemeinsam für einem Moment herab aus dem Himmelreich der ‚linksradikalen‘ „unüberlegten und naiven Vorannahmen, Ausflüchte, Illusionen und Täuschungen“ [23]Endnotes 2019. Welcher Teil der Energie und Hingabe von Kernaktivist:innen bzw. „Initiativkräften“ der auf der Welle der ‚Neuen Klassenpolitik‘ reitenden Basisinitiativen, Stadtteilgruppen, Solidarischen Netzwerken, Mieter:innen-Initiativen etc. geht denn überhaupt in das Behandeln der eigenen Probleme? Oder nimmt diese wenn schon nicht als Ausgangs-, so wenigstens noch als konkreten Referenzpunkt?
Es ist eine syndikalistische Binsenweisheit, dass Leute sich vermittelt über das Verfolgen von alltäglichen Interessen auf sozialrevolutionäre Art politisieren können. Wir aktivistischen Laberbacken scheinen uns jedoch davon auszuschließen, wir scheinen irgendwie über solchen irdischen Notwendigkeiten zu stehen. Das führt dann zu solch merkwürdigen Zuständen in aktivistisch gewachsenen Basisgewerkschaften, dass dort unter Umständen Leute den Ton angeben, die sich noch keinen Tag militant organisiert haben, oder mit Gleichgesinnten direkte Aktionen in eigener Sache zumindest geplant haben. Ehrlich gesagt scheint mir der Weg vom ‚revolutionären‘ politischem Bewusstsein zur tatsächlich militanten Alltagsorganisierung ungleich schwerer zu gehen, als in die andere Richtung. Und wenn die Militanz nicht da ist, wozu dann noch Aktivismus?
So sprach ein Verfasser des linksradikalen Strategiepapiers ‚Der kommende Aufprall‘ von 2015 auf Nachfrage aus, dass deren hingegen recht vernünftig und explizit basismilitant angedachte „Basisorganisierung […] nach eigenen Interessen“ – wahrscheinlich in Form eines worker’s center – ziemlich gescheitert sei. Ähnlich den Stadtteilbasisorganisierungen, bleibt auch unser Allgemeines Syndikat trotz Wachstum und anderen quantitativen Erfolgen als größtenteils selbstselektierende, politische Gruppe hinter diesen taktischen Vorschlägen der ‚antifa kritik und klassenkampf‘ zurück:
„Politische Gruppen und politisierte Kämpfe (dazu zählen für uns z.B. auch linke Gewerkschaftsinitiativen) organisieren sich nach ihren eigenen Interessen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld und gehen solidarisch auf die Kämpfe in ihrer Umgebung/Sparte zu und unterstützen diese möglichst in einer regionalen Basisorganisierung. Dies ist die Ebene einer konkreten Vernetzung, welche an den Alltagsinteressen der Menschen (im Betrieb, der Uni, in der Hausarbeit etc. pp.) ansetzt und hier die Basis, wie auch Kontakte und Orte (real, wie virtuell) für eine gemeinsame solidarische Politik schafft. Damit einher geht für uns die gegenseitige Hilfe durch Erfahrungsaustausch sowie technische als auch finanzielle Hilfe.“ [24]antifa kritik und klassenkampf 2015
Wir Syndikatsaktivist:innen in unserer Stadt sind also, geht es um die Trennungen zwischen Helfenden und Bedürftigen, zwischen Führenden und Geführten, innerhalb existierender linksradikaler Basisorganisierung auch nichts Besonderes. [25]Siehe bspw.: https://kiezkommune.noblogs.org/post/2022/06/27/ein-abschied-und-ein-neuanfang-zur-organisierung-der-kiezkommune-wedding-und-der-gruppe-ella-trebe-mit-dem-bund-der-kommunistinnen/ Und das liegt nicht nur an unserem fehlenden Willen.
Solche Trennungen werden zwar durchaus in aktueller linksradikaler Basisorganisierung reflektiert. Aber das führt dann auch bei uns dahin sich zu fragen, wie Arbeiter:innen, Nachbar:innen etc. selbst zu Aktivist:innen im jeweiligen Raumschiff gemacht werden könnten. Aus eigener zweijähriger Organisationserfahrung in ‚der plattform‘ ist auch deren offenes Geheimnis, dass man zwar bescheiden von „sozialer Arbeit“ und „sozialer Einfügung“ in Bewegungen und von diesen als den Vollzieher:innen der Revolution spricht [26]Siehe: https://www.dieplattform.org/wp-content/uploads/2020/11/KE5-farbig-fuers-Internet-1-1.pdf – das Herz aber erst dann in Leidenschaft aufgeht, wenn andere Leute in die eigene politische Organisation gebeamt werden sollen.
Linksradikale meinen, das höchste der Gefühle wäre, möglichst viele Abziehbilder des eigenen sozialrevolutionären Elends zu erschaffen. Dass wir Aktivist:innen selbst den transformierenden Weg in Richtung Basismilitante antreten müssten, dass dies vielleicht das eigentliche Ziel von Basisorganisierung sein könnte, deren Zweck ja „Befreiung“ sein soll, kommt uns dabei kaum in den Sinn.
Ich argumentiere im weiteren dafür, dass es heute und hier durchaus sinnvoll ist, auf bewusst kontrollierte Weise aktivistische Taktiken in einer militanten Strategie einzusetzen.iv Und zwar so dosiert, dass die Assoziationsfunktion dabei nicht geschwächt, sondern stetig parallel ausgebaut wird. Doch genau diese kollektive Reflektion und entsprechende organisatorische Umsetzung fehlt in unserem Syndikat. Mein Argument noch einmal plausibel zu machen und eine mögliche Verwirklichung dieses Zwischenwegs zu skizzieren, ist Gegenstand des nächsten Teils.
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Danke an alle Genoss:innen, die mit mir diskutiert, die kommentiert und kritisiert haben.
Danke an alle Genoss:innen, die nicht mehr dabei sind, mit ihrer Aufbauarbeit unser Allgemeines Syndikat aber zu dem gemacht haben, das es heute ist – und damit die Chance gegeben haben, dass es überhaupt eine vielgestaltige Organisation gibt, die sich unterschiedlich interpretieren und möglicherweise weiterentwickeln lässt.
Liebe Genoss:innen, bitte diskutiert öffentlich mit mir über solche Fragestellungen. Entweder ihr veröffentlicht direkt in der DA, oder ihr schreibt mir: franzheuholz [ääätttt] riseup [punkt] net
Illustration: Ino Scheid
iVergleiche bspw.: „Das dogmatische syndikalistische Festhalten an der Massengewerkschaft beruht auf einer falschen Interpretation der Geschichte. Das Endziel des Syndikalismus war nicht die Gründung von Massengewerkschaften. Das ultimative Ziel des Syndikalismus war es, eine klassenlose Gesellschaft zu errichten, oder, wie es in vielen syndikalistischen Präambeln heißt, einen ‚libertären Sozialismus‘.
Vor hundert Jahren schien der Aufbau von Massengewerkschaften ein gangbarer Weg zu sein, um dieses Ziel zu erreichen. Heute ist es das nicht mehr. Das diskreditiert nicht die syndikalistische Idee, die Selbstorganisation und Solidarität der Arbeiter zu stärken, um Kapital und Staat zu bekämpfen. Es bedeutet nur, dass der Syndikalismus sich in anderen Formen ausdrücken muss.
Der Versuch, diese Formen vorzuschreiben, wäre reine Zeitverschwendung. Sie können sich nur aus der Selbstorganisation der Arbeiter entwickeln. Der Syndikalismus ist das, was die Arbeiter tun. Als Philosophie des Handelns erfindet er sich ständig neu. Die ArbeiterInnen kämpfen auf kreative Weise. Sie vernetzen sich, tauschen Erfahrungen aus und geben sich gegenseitig materielle Unterstützung und analytische Werkzeuge. Hier beginnt der Syndikalismus für das einundzwanzigste Jahrhundert.“ (Bewernitz und Kuhn 2020)
iiAufschlussreich für meine Argumentation ist auch, dass Solidarisch in Gröpelingen die behaupteten Motive des Beitretens bzw. Bleibens in Basisorganisierungen aus Teil II der Artikelserie, Abschnitt 4 bestätigen: „Es kommen auch Leute zur Stadtteilgewerkschaft, die nicht in der Beratung waren, sondern Interesse an Politik haben. Das sind häufig junge Menschen, die sich gerade politisieren oder auch Leute, die früher oder in anderen Ländern politisch aktiv waren und in der Stadtteilgewerkschaft einen Ort sehen, wieder aktiv zu werden. Es ist wichtig, diesen Organisierungsfaktor nicht zu unterschätzen. Es gibt also unterschiedliche Wege zur Stadtteilgewerkschaft: über die kontinuierlichen existentiellen Notwendigkeiten und über den Wunsch, politisch aktiv zu sein und etwas verändern zu wollen.„ (Solidarisch in Gröpelingen 2024)
Es ist ein Problem, dass dieser „Wunsch“ nicht als grundlegendes Problem gesehen wird.
iiiIm Artikel „Soziale Kämpfe: 11 Anmerkungen zu 11 Thesen der Basisgruppe Antifa“ von systemcrash unter Mitarbeit von TaP liest man unter der Überschrift: „Vom expliziten Anti-Antileninismus zum impliziten Leninismus?“:
„[D]ie Basisgruppe [scheint] jetzt eine eigene Variante von (impliziten) ‚Leninismus‘ entwickelt zu haben (eine Feststellung, die wir nicht als Vorwurf begreifen): ‚Soziale Kämpfe sind Kämpfe um unsere Stellung und Handlungsoptionen. Sie sind der Gesellschaft immanent, da diese widersprüchlich ist und fortlaufend Auseinandersetzungen produziert. Es gibt deshalb keinen konfliktfreien Ort. Soziale Kämpfe sind die Erscheinungsebene der Widersprüche. Es geht darum, diese offenen oder verdeckten Kämpfe anzuerkennen und bewusst zu führen.‘ Das Schlüsselwort in diesem Zitat ist unseres Erachtens ‚bewusst‘, was letztlich nur durch eine Organisierung mit dem Primat des Politischen gewährleistet werden kann. Außerdem verstehen wir das Zitat als Absage an ein ‚linksradikales reines Außen‘; stattdessen wird den ‚der Gesellschaft immanent[en]‘ Widersprüchen der Vorrang für die Entwicklung adäquater Politikformen (mit revolutionärem Anspruch) eingeräumt.“ (systemcrash 2017)
ivHier noch einmal zur Erinnerung MK Lees zu dieser sehr feinen und bewussten Dosierung der aktivistischen Taktik – die dadurch, in meinem Verständnis, nicht grundlegend ihren aktivistischen Charakter verliert:
„Salts sind ein Instrument, das uns helfen kann, unser Organizing gezielt und strategisch zu erweitern. Salting kann nützlich sein, wenn die Salts geschult und rechenschaftspflichtig sind […] Salting sollte als eine zeitlich begrenzte Aktion definiert werden, die einer Kampagne Auftrieb gibt. Damit unterscheiden sich Salts kategorisch von allen anderen Arbeiter:innen, die ganz andere Beweggründe für ihre Jobbewerbung hatten. Das erlegt ersteren somit auch andere Verhaltensnormen und andere Verantwortlichkeiten auf […] Salts sollten Teil eines Plans sein, in den auch andere eingebunden sind. Salts sollten genau wissen, was von ihnen erwartet wird, wem sie rechenschaftspflichtig sind und wie lange sie voraussichtlich auf dem Job arbeiten werden – selbst wenn die Antwort auf die letzte Frage ‚auf unbefristete Zeit‘ wäre.
Es sollte einen Verhaltenskodex geben, und die Arbeiter:innen sollten ihre Verpflichtungen in irgendeiner Weise konkretisieren. In meinem Zweig der IWW bitten wir beispielsweise die Salts, ein Dokument zu unterschreiben, das Einzelheiten über verschiedene Arten von Rechenschaftspflichten enthält, darunter Dinge wie die Teilnahme an der IWW-Organizer:innen-Schulung und das Versprechen, keine romantischen Beziehungen zu irgendjemandem am Arbeitsplatz einzugehen, während sie in der Funktion eines Salts tätig sind. Die beste Verwendung für Salts ist das Sammeln von Informationen. Ich würde mir wünschen, dass mehr Salts für den schlichten Zweck eingesetzt werden, sich Zugang zum Arbeitsplatz zu verschaffen, die Kontaktinformationen der Arbeiter:innen herauszufinden und wieder zu verschwinden.“ (Lees 2020a)
antifa kritik und klassenkampf. 2015. Der kommende Aufprall. https://issuu.com/antifakritikklassenkampf/docs/der_kommende_aufprall
Arps, Jan Ole. 2011. Frühschicht. Assoziation A.
Bewernitz, Torsten. 2019. Syndikalismus und neue Klassenpolitik. Die Buchmacherei.
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Konflikt. 2021. Autonomer Syndikalismus am Rande Europas. https://communaut.org/de/autonomer-syndikalismus-am-rande-europas
Lees, MK. 2020a. Salz: Die Würze, nicht die Suppe. https://direkteaktion.org/salz-die-wuerze-nicht-die-suppe/
Marcks, Holger. 2018b. Skizze eines konstruktiven Sozialismus (Teil 2). https://direkteaktion.org/skizze-eines-konstruktiven-sozialismus-teil-2/
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Renneberg, Peter. 2020. Anleitung zum Arbeitskampf. VSA Verlag.
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Interview mit Torsten Bewernitz und Gabriel Kuhn.
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