Sommer, Sonne, Sonnenschein... Wenn man sich als Redaktion entschließt, im Sommer das Schwerpunktthema „Urlaub und Freizeit“ zu bearbeiten, neigt man beim Sinnieren über das Thema erstens dazu, sich auf einem Liegestuhl mit einem Longdrink zurückzulehnen anstatt tatsächliche Redaktionsarbeit zu machen. Zweitens neigt man dazu, das Editorial mit Platitüden à la
Author: Torsten Bewernitz
Alles neu…
Die Gewerkschaften sind in der Krise. Und das schon länger, nicht erst seit der sog. Finanzkrise. Mit Wirtschaftskrise hat das dennoch zu tun, denn Deregulierung, Flexibilisierung und Prekarisierung sind politisch gewollte Prozesse, die das Kapital aus der Krise der 1970er Jahre holen sollten. Diese Prozesse hat die Klientel der Gewerkschaften,
Umherschweifende Prekäre
Die „Precarias a la deriva“ sind eine Frauengruppe, die sich im Juni 2002 während des damaligen spanischen Generalstreiks gegründet hat. Sinngemäß bedeutet ihr Name „die (weiblichen) Prekären, die sich treiben lassen“, oder auch die „(weiblichen) Prekären in Verschiebung“ – der Name ist auch eine Anspielung auf den Schlüsselbegriff derive der
Wirtschaft und Demokratie gemeinsam denken
In ihrer Forderung nach mehr Demokratie scheint sich die Arbeiterbewegung kaum von anderen Emanzipationsbewegungen zu unterscheiden. Der entscheidende Punkt aber ist, diese nicht nur auf politischer Ebene zu verlangen, zu erkämpfen oder einfach zu machen, sondern auch auf einer wirtschaftlichen – bzw. diese Trennung zwischen politischer und wirtschaftlicher Ebene schlicht
Gleich schlechter Lohn
Seit Anfang Dezember ist es offiziell: Es wird ab diesem Jahr einen branchenspezifischen Mindestlohn für LeiharbeiterInnen geben. Die Berliner Taz feierte das bereits Mitte November: „Jetzt können die rund 900.000 Leiharbeiter hoffen“. Diese Hoffnung besteht in einem Lohn von 7,89 Euro in West- und von 7,01 Euro in Ostdeutschland –
Gesichter der Revolte
Als der aktuelle Krisenzyklus 2007/2008 seinen vorläufigen Höhepunkt erreichte, wunderten sich emanzipatorische Kräfte über ein Ausbleiben der Proteste. Lediglich jene, die sich mit ökonomischen Prozessen beschäftigten, blickten erwartungsvoll nach China und Indien. Und in der Tat: Die Zahl der Streiks in China stieg frappant. Einen vorläufigen Höhepunkt erreichte die Streikwelle im
Verdumptes Europa
Der Klassenkampf von oben hat weiter an Fahrt aufgenommen. Während in einigen Ländern die Streik- und Gewerkschaftsrechte unter Beschuss stehen (für Deutschland siehe Artikel unten), kommt es auch auf gesamteuropäischer Ebene knüppeldick: Der im März 2011 beschlossene „Euro-Plus-Pakt“ (Pakt für Wettbewerbsfähigkeit) bedeutet nichts weniger als den offiziellen Beschluss, dass die
Was ist die Arbeiterklasse?
Nahezu gleichzeitig mit Die globale Krise (siehe Artikel Bilanz einer Krise) ist der opulente Sammelband (600 Seiten) Über Marx hinaus erschienen. Bereits 2007 haben Marcel van der Linden und Karl Heinz Roth begonnen, sich mit befreundeten WissenschaftlerInnen den Marxschen Geschichtsprognosen und v.a. der Marxschen Arbeitswerttheorie zu widmen. Auf 43 Seiten
Solidarität und gegenseitige Hilfe
Eine Syndikalisierung des mexikanischen Gewerkschaftswesens war die Hoffnung des ersten Beitrags dieser Reihe, angesichts der Diskreditierung des Begriffes „Syndikalismus“ in Mexiko wurde im zweiten Teil abschließend ein „ArbeiterInnenzapatismus“ als Alternative benannt. Aus beidem wird aber nur ein Schuh, wenn zum einen eine internationale Perspektive und zum anderen ein Konzept, wie
Streik im Buch
Dass dabei Bücher zu aktuellen Streiks erscheinen, wie etwa das Buch zum halbjährigen Streik bei Gate Gourmet Düsseldorf oder der Film „Es geht nicht nur um unsere Haut“ über den Streik bei den Bosch-Siemens-Haushaltsgerätewerken (vgl. Direkte Aktion Nr. 180), ist naheliegend, gleichzeitig nehmen sich kritische Verlage aber auch vermehrt