Aufwertung der Stadtteile bedeutet die Verdrängung von MieterInnen mit geringen Einkommen. Diese Erkenntnis ist mittlerweile auch in liberalen Medien angekommen. Doch wie gehen die Betroffenen damit um? Was passiert in einem jahrelang wenig beachteten Stadtteil, wenn dort plötzlich in kurzer Zeit fast ein Dutzend Baustellen entstehen? Ist Aufwertung und Verdrängung
Series: Direkte Aktion 227 – Jan/Feb 2015
Editorial
Liebe Leser*innen! Es ist deutsch in Kaltland. 2014 hat uns mal wieder deutlich vor Augen geführt, wo wir uns befinden: das öffentliche Desinteresse bezüglich des NSU-Prozesses bei gleichzeitig stetig steigender Pogromstimmung im deutschen Mob gegenüber marginalisierten Minderheiten lassen Prognosen für 2015 düster aussehen. Im Kontrast dazu nimmt die Repression gegenüber
Bürgerbeteiligung als Herrschaftsstrategie im Umgang mit Massenprotesten
In den letzten Jahren gibt es immer häufiger Runde Tische, Bürgerdialoge, Mediationen, Kommissionen und ähnliche Formen der Bürgerbeteiligung. Diese werden vor allem angewendet, wenn Massenproteste, zum Beispiel gegen Bauvorhaben wie Stuttgart 21, befürchtet werden oder schon da sind. In einem jüngst von ihm mitherausgegebenen Buch1 analysiert Michael Wilk diesen Trend. Der
Work-Life-Balance = Entgrenzung, Zeitnot und Arbeitsstress?
„Arbeit, Arbeit, Arbeit“, ultraflexible Arbeitsformen, dezentralisierte Arbeitsplätze, Privatisierung und Rationalisierung sind die derzeitigen Säulen der kapitalistischen Wirtschaftsweise. Allzu oft halten Arbeitnehmer_innen dem Arbeitsdruck nicht stand. Beschäftigte, die keine Zeit mehr für sich, Freunde oder Familie haben, sind die Folge. Work-Life-Balance-Maßnahmen gelten als unternehmerische Erfolgsrezepte, um das „Arbeiten ohne Ende“ bzw.
Partisanen und Milizen
Ausgehend von einem emanzipatorischen, das heißt sozialrevolutionären Ansatz versucht Roman Danyluk, sich in diesem Buch dem Verhältnis von Gewalt und Emanzipation kritisch zu nähern. Der Autor geht dabei zunächst von den realen und gesellschaftlich ungleichen Gegebenheiten im bürgerlich-kapitalistischen Staat aus, die er als ein soziales Gewaltverhältnis bezeichnet, welches nur durch
Investor, Generalunternehmer und Sub-Subs
Betrachtet man die Verhältnisse bei der „Mall of Berlin“ genauer, stößt man schnell auf eine Kette von Haupt-, Sub- und Sub-Sub-Firmen, wie sie bei fast allen größeren Bauprojekten inzwischen üblich ist. Investor für den gesamten Komplex ist die Firma „HGHI High Gain House Investments GmbH“ des in Berliner Politik und
Gerettet und doch verloren?
„Wir sind hier nicht für ein bisschen Charity angereist, sondern aus Solidarität.“ Mac Urata, Delegierter der Internationalen Transportgewerkschaft ITF, muss seinem Ärger Luft machen. Auf der abschließenden Pressekonferenz ihrer Tour durch mehrere Flüchtlingsunterkünfte in Suruç trifft die internationale Gewerkschafter*innen-Delegation auf einige Politiker*innen – und so auch auf den aus Ankara
Kolumne Durruti
Catwalk
Ja zur Mitbestimmung, nein zur Mitbestimmung… In der vorliegenden Ausgabe beschäftigen wir uns vor allem mit dem Widerspruch zwischen gewerkschaftlichen Handlungsoptionen und problematischen Auslegungen betrieblicher Mitbestimmung. Unter diesen Gesichtspunkten ist der Artikel zur nach wie vor virulenten Tarifeinheit unverzichtbar und lesenswert. Unsere Genoss*innen der FAU-Betriebsgruppe „Lebenshilfe“ stellen sich vor. Michael Wilk
Beteilige dich, aber mach mich nicht nass!
Versuche der Einbindung von Beschäftigten in das betriebliche Leben sind so alt wie der moderne Kapitalismus. Sie sind die Antwort auf die Notwendigkeit, Arbeitskräfte zumindest partiell zur Sicherung der Produktivität einbinden zu müssen, ohne ihnen gleichzeitig ein Mitspracherecht auf Augenhöhe einräumen zu wollen. Die Spanne partizipativer Ansätze in der Ökonomie ist