„Amnestia, Amnestia“ , rufen die Menschen in Sprechchören. Nach dem Tod des faschistischen Langzeitdiktators Franco gingen die Menschen auf die Straße und forderten die Freilassung der vielen politischen Gefangenen. Mit dieser Szene beginnt der Dokumentarfilm El Entusiasmo, der den kurzen Aufschwung der anarchosyndikalistischen Bewegung nach dem Ende des Franco-Faschismus zum
Zeitlupe
Das CNT-Fotoalbum der Transition in Spanien
Das Bild ist unscharf, aber durch den Nebel hindurch ist ein Mann zu erkennen, der in der rechten Hand eine Pistole hält. Das Foto wurde am 1. Mai 1979 in Madrid aufgenommen, und das Ziel des Bewaffneten war die von der anarchistischen Gewerkschaft Confederación Nacional del Trabajo (CNT) einberufene Demonstration
Gerd Thomas Gabler – Situationist und Erwerbslosenaktivist
Ca. 30 Menschen trotzten auf den Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin dem kräftigen Landregen. Nachdem sie Nelken auf die Urne gelegt hatten, gedachten sie schweigend dem Verstorbenen. „Gerd Thomas Gabler 1951- 2021“ stand auf der Tafel an der Urne. „Dauerregen bei seiner Beerdigung, wie 1936 bei der Bestattung des spanischen Anarchisten
Der 1. Mai – eine anarchistische Annäherung
In vielen Ländern der Welt wird der 1. Mai eher unpolitisch begangen: Kinderfeste, Fahrradtouren und frühlings-seliger Alkoholkonsum bestimmen das Bild. Nur Wenige nehmen an den ritualisierten Demonstrationen der etablierten Gewerkschaften teil. Noch weniger Menschen wissen überhaupt, warum sie gerade am 1. Mai den Tag der Arbeit begehen. Die Situation der Arbeiter:innen
Hasta siempre, Lucio!
Anarchist, Bankräuber, Fälscher, aber vor allem ... Maurer. Dieser ungewöhnliche Filmtitel, auf den ich im Internet stieß, machte neugierig. Was wir dann in dem Dokumentarfilm[ref]Den Film gibt es mit deutschen Untertiteln auf YouTube[/ref] der baskischen Filmemacher Aitor Arregi und Jose Mari Goenaga von 2007 sahen, konnten wir kaum glauben. So
100 Jahre FAUD
Siehst du heute Potential für die FAU, an Zeiten vor 1933 anzuknüpfen, oder sollte sie sich deiner Einschätzung nach auf andere Branchen oder Regionen konzentrieren? Schon in den 1920/30er Jahren hatten syndikalistische Organisationen massive Probleme, den fortschreitenden wirtschaftlichen Rationalisierungen entgegenzutreten. Die Kapitalisten entließen massenweise revolutionäre Arbeiter. In den Großbetrieben blieben somit
Vom Lokalismus zum Anarchosyndikalismus
In einem Schreiben an den Historiker Max Nettlau im Jahr 1932 bemerkt Rudolf Rocker zur Situation der anarchosyndikalistischen Freien Arbeiter-Union Deutschlands (FAUD): „Wenn man bedenkt, dass hier in Deutschland dreiviertel der gesamten Bewegung arbeitslos sind und unter schwersten physischen und seelischen Depressionen zu leiden haben, so ist es geradezu ein
Nachruf auf unseren Genossen Koitscho Koitschew
Außerdem entwickelte er sich zu dieser Zeit wie viele bulgarische Genoss*innen seiner Generation zu einem leidenschaftlichen Esperantisten. 1942 machte er sein Abitur. Während des 2. Weltkriegs brachte er sich in den antifaschistischen Widerstand ein und wurde kurzzeitig in die monarchofaschistische Armee zwangsrekrutiert. Unmittelbar nach dem Krieg konnten die Anarchosyndikalist*innen noch
„Ihr habt Matthias Domaschk ermordet!“
Am 12. April 1981 wird ein junger Mann, 23 Jahre und Oppositioneller, im Untersuchungshaftgefängnis der Staatssicherheit (Stasi) in Gera erhängt aufgefunden. Er war zuvor über zwei Tage in der Gewalt der Polizei und der Stasi gewesen und hatte dabei ein 13-Stunden-Verhör durchmachen müssen. Ob er ermordet wurde oder – so
Ein Rebellenlied von Liebe und Hass
In ganz Irland sind ungezählte Straßen nach ihm benannt, dazu die bekannte Bahnstation in Dublin, ein Denkmal gibt es ebenfalls in der irischen Hauptstadt, ein weiteres in Belfast, selbst jenseits des Atlantiks in New York und Chicago erinnert sein freundliches, pausbackiges Gesicht in Stein verewigt an den Mann, nach dem