Es war eines dieser gruseligen Beispiele von üblen Zuständen gleich um die Ecke: Am 24. Oktober des vergangenen Jahres titelte die Thüringer Allgemeine: „Selbsternannte Bürgerwehr jagt rumänische Arbeiter in Hildburghausen“. Das sind nicht nur Vorkommnisse in Südspanien, wie in der vorletzten DA-Ausgabe beschrieben, auch keine verschwommenen Bilder von Anfang der 1990er.
Series: Direkte Aktion 228 – März/April 2015
Editorial
Lügenpresse! Noch vor allen obskuren Verschwörungstheorien und versteckt bis offen fremdenfeindlichen Slogans war es dieses Wort, mit dem die diversen GIDAS von sich reden machten. Denn für die verhassten Medien war es in der aggressiv gebellten Weise, in der es die „verunsicherten Bürger“ (ZDF) vortrugen, ideal zur Inszenierung von Spannung und
Kolumne Durruti
Auch 25 Jahre nach der Wiedervereinigung ist es um die innerdeutsche Kommunikation schlecht bestellt. Besonders die Diskrepanz zwischen geschriebenem Standarddeutsch und gesprochenem, regionalen Idiom verwirrt immer noch. Selten aber waren die Konsequenzen, die sich aus kollektiven Missverständnissen herleiten, derart drastisch wie jüngst im Zusammenhang mit der so genannten Pegida in
Kick it like Pauli
Ja, es ist wahr: Seit der Antike sollen Brot und Spiele die unglückliche Menschheit bei Laune halten. Während römische Plebejer es noch spaßig fanden, Gladiatoren zuzusehen, wie sie sich gegenseitig zerhackten, oder wie Gefangene von wilden Tieren zerrissen wurden (der pure Sadismus also), dreht es sich heute vor allem um
Catwalk
Grenzenlos solidarisch! Ein immer wieder in den Massenmedien hochgekochtes Thema beschäftigt uns in der aktuellen Ausgabe der Direkten Aktion Migration und Arbeit. Während weiterhin Menschen das Risiko in Kauf nehmen zu ertrinken oder an einer Grenze erschossen zu werden, nur um sich in Deutschland für den ohnehin nicht üppigen Mindestlohn abziehen
Nicht nur die Täter – das System entlarven!
Nach der Debatte um „Armutsmigration“ entstand Ende 2014 eine Debatte um „arme Rumänen und Bulgaren“ welche von „ominösen“ Subunternehmen ausgebeutet werden. Doch in den Enthüllungsartikeln von Spiegel, FAZ und Zeit wird meist unterschlagen, dass es sich hier nicht um eine simple Opfer-Täter Geschichte handelt, sondern die Überausbeutung migrantischer Arbeitskräfte strukturell
Diebe in Anzügen tragen Filzstiefel
Auf Baustellen weht ein rauer Wind, soviel ist klar. Auf vielen deutschen Baustellen scheint aber, neben der harten körperlichen Arbeit, auch übelste Ausbeutung und menschenunwürdige Behandlung insbesondere migrantischer ArbeiterInnen aus dem EU-Ausland gängige Praxis zu sein. Neu ist nun, dass sich geprellte Arbeiter zur Wehr setzen. Unlängst fanden polnische Kollegen
„Und ich dachte, er ist ein Landsmann … und doch betrügt er mich!“
Bei meiner Recherche zu diesem Artikel bin ich zwei Menschen begegnet, die sich im Stillen ehrenamtlich um illegale MigrantInnen kümmern. Sie haben mich auf dieses Thema aufmerksam gemacht und mir eine Welt gezeigt, die für mich so nicht vorstellbar war. Darüber zu lesen ist eine Sache, es zu sehen und
Die Polizei, dein Freund und Helfer
Der 20-jährige Asylbewerber Khaled Idriss Bahray wurde am Dienstag den 13. Januar 2015 umgebracht. Die Polizei, die erst von keiner Fremdeinwirkung ausging, da sie die Messereinstiche nicht wahrnahm, sprach danach von einer Fehleinschätzung. Sie hätten ja nicht erkannt, dass er erstochen wurde. Auch der Notarzt diagnostizierte angeblich einen Schlüsselbeinbruch. Daher