Mit Ticktickboom, einem Zusammenschluss linker Rap-Artists, entstand vor gut drei Jahren ein bis in den Mainstream hineinstrahlender Leuchtturm linker Subkultur. Das von den hier aktiven Künstlerinnen und Künstlern vorgelebte Selbstbewusstsein entfaltete eine große Anziehungskraft und beförderte vor allem in jugendlichen Zusammenhängen eine starke Identifikation mit einem linken Szenehabitus – was
Series: Direkte Aktion 230 – Juli/August 2015
Gustav Landauer
„Es hat in Deutschland in der Zeit seiner größten Gottesferne einen Mann gegeben, der wie kein anderer Mensch dieses Landes zur Umkehr aufrief. Um einer kommenden Menschheit willen, die seine Seele schaute und begehrte, stritt er gegen die Unmenschlichkeit, in der er leben musste.“ Mit diesen Sätzen beginnt Martin Buber
Geringfügig angepisst
Was hat euch zu der Kampagne motiviert? Die Anzahl atypischer Beschäftigungsverhältnisse ist in Freiburg außergewöhnlich hoch. Dies vor dem Hintergrund ständig wachsender Mieten und der damit einhergehenden Verdrängung. Allein 22.232 Menschen arbeiten ausschließlich in geringfügiger Beschäftigung als MinijobberInnen. Das entspricht ungefähr 20 Prozent der arbeitenden Bevölkerung in Freiburg. Mit einem
Editorial
In jedem Jahr, wenn die Lemminge auf den Klippen noch zögern, sich ins Meer zu stürzen, ruft ihnen einer ihrer Gewerkschaftssekretäre zu: „Wir haben nichts gegen das Meer!“ Und dann beginnt wieder ein kollektiver Selbstmord… Mit diesem Zitat begannen 1986 die Herausgeber des Klassikers „Maschinenstürmer“ von David F. Noble das Vorwort
System Mafia capitale und die Flüchtlinge
Gerade geht in Rom und in seiner Umgebung unglaubliches vor. Fast wie zu Beginn der 1990er Jahre kommt ein System zum Vorschein, bei dem Gedacht worden war, den Sumpf aus Verquickung von mafiösen Strukturen und der öffentlichen Hand in Italien trocken gelegt zu haben. Dies war natürlich weit gefehlt –
Sechs Monate Kampf und noch immer kein Lohn
„Sie haben die Arroganz der Macht, doch sie haben nicht mit unserer Bereitschaft zum Widerstand gerechnet. Was das Aufgeben betrifft, da haben sie bei uns keine Chance.“ Die knapp 200 TeilnehmerInnen der Demonstration „Sechs Monate Kampf und noch immer kein Lohn“ brechen in Applaus aus, als einer der rumänischen Kollegen
Kolumne Durruti
Mein Ausflug in die Leiharbeitswelt begann mit einer Ernüchterung. Dass der Firmenslogan der Klitsche gleichlautend war mit dem Wahlkampfslogan eines verblichenen Kanzlerkandidaten, nötigte mir ein zynisches Lächeln ab: „Das WIR entscheidet“ – wer’s glaubt. Der Tarifvertrag der iGZ mit der Tarifgemeinschaft des DGB, der damals verhandelt wurde, führte eine Einstufung nach
Catwalk
Mensch und Maschine Der Stand der Technik hat schon immer das soziale Zusammenleben beeinflusst, vor allem seit der Kapitalismus mit seiner Fortschrittsideologie das dominierende System geworden ist. Das wussten schon in der Frühzeit des Kapitalismus die (vor allem englischen) Maschinenstürmer.Heute wird Technik nicht mehr angegriffen, sondern nur noch gefeiert – ihr
„Kuchen“
Vor einiger Zeit entschied sich mein Boss, keine Partys mehr zu erlauben. Er sagte, das wäre „zu viel Ablenkung“ für die ArbeiterInnen. Da ich erst seit sechs Monaten hier arbeite, habe ich eine solche Party bisher noch gar nicht miterlebt. Auf dem Flur hängen dekorative Rahmen, damit die Firma nicht wie
Kleine geile Streiks
Demnächst erscheint das Buch „Ein Streik steht, wenn mensch ihn selber macht. Arbeitskämpfe nach dem Ende der großen Fabriken“, herausgegeben von Peter Nowak. Darin werden Streiks außerhalb des klassischen Fabrik- und Gewerkschaftsumfelds dargestellt, vor allem in bislang als schwer organisierbar geltenden Sektoren. Auf Einladung der Region Süd der FAU wird