Volin – Die unbekannte Revolution

Fallback Image

Im Oktober wird der Verlag Die Buchmacherei Volins Studie neu herausgeben. Für D. Guérin ist sie ein bemerkenswertes Werk anarchistischen Denkens, entstanden mit dem Experiment der Russischen Revolution. W.B. Eichenbaum, Pseudonym Volin, wird am 11.8.1882 als Sohn einer wohlhabenden Ärztefamilie geboren, er nimmt an der Revolution 1905 teil. Aus dem

Victor Hugo, Julius Cäsar und die blauen Augen der Schwalben

1995, mit 53 Jahren, veröffentlicht Dominque Manotti ihren ersten Roman. „Spät, und nicht aus Berufung“, erklärt sie, „sondern eher aus Verzweiflung“ über die Entwicklung einer Gesellschaft, die ihre Generation vergeblich zu verändern versucht habe. Ihre politische Erfahrung und analytische Praxis als (Wirtschafts-)Historikerin liefern der Politkrimiautorin das Instrumentarium, mit dem sie

Die Kunst des Widerstands

Es sei ein aufregender Wettlauf, sagt Judith Malina am Ende des Films, ein Wettlauf mit dem Tod. Sie wisse, wer am Ende gewinne, aber momentan gewinne sie. Im Juni 2013 ist Judith Malina 87 Jahre alt geworden, und sie hat nichts von ihrer Energie verloren, sie ist immer noch kämpferisch

Judith Malina: In unseren Gedanken sind wir fast nie allein

Sie tauchten im Nachkriegswirrwarr der New Yorker Straßen auf: Der Künstler Julian Beck und seine junge Frau, die Schauspielerin und Aktivistin Judith Malina. 1948 gründeten sie zusammen das Living Theatre, eine sich ständig weiter entwickelnde Truppe von radikalen kreativen DarstellerInnen, verbunden durch eine gemeinsame Philosophie der persönlichen Freiheit, der Revolution des

Patriarchales Erbe: Kampf gegen die Hydra

Fallback Image

Keine zehn Jahre ist es her, dass mit der Formulierung des Prekariats versucht wurde, die Auswirkungen eines Deregulierten Arbeitsmarktes zu beschreiben. Gruppen, die aufgrund ihrer Tätigkeiten und Bildung nicht dem Proletariat zugerechnet wurden, waren nun von klassischen Proletariatsproblemen konfrontiert: Unsichere Arbeitsverhältnisse, Unterbezahlung, mangelnde soziale Absicherung, keinerlei Einflussmöglichkeiten auf die Arbeitsplatzgestaltung, gesellschaftliche Exklusion – unnötig, hier noch einmal alles aufzuführen.

Vom Mittelstand ins Prekariat

Eine Frau wankt durch ein Stoppelfeld, ihre Stöckelschuhe hat sie ausgezogen, im Hintergrund Neubauten: Townhouses für den saturierten Mittelstand. Sie hat getrunken, es ist ihr vierzigster Geburtstag. Das Feld liegt am Stadtrand von Berlin, wo der Film Eine flexible Frau spielt. Die Protagonistin muss viel wegstecken. Greta M. (Mira Partecke) ist

Der Libelle Geburtstag

Freie Selbstorganisation – das ist etwas, was AnarchistInnen öfter einfordern als wirklich erbringen. Der Grund dafür ist offensichtlich: sich tolle Projekte zu ersinnen ist um vieles leichter, als eines von vorne bis hinten durchzusetzen. Mangelnde Selbstdisziplin, Unerfahrenheit, zu wenig Bereitschaft zur Zusammenarbeit, Prokrastination und die Angst, dass das Ganze letztlich

Ein Fundus für die Basis

Für LeserInnen der DA sind die Illustrationen ihres Hauszeichners Findus längst liebgewonnenes Gimmick. Insbesondere Menschen, die ihre eigene, zuweilen recht spröde Geschichte und Philosophie mit Witz und einer gehörigen Portion Selbstironie betrachten, wissen seine Kunst zu schätzen. Denn allzu oft bediente Plattheiten und Lächerlichkeit sucht man darin vergebens. Findus‘ Liebe zum

„Die anarchistische Nacht“

Fallback Image

Die Nacht ist schwarz wie eine anarchistische Fahne, als hätte der Horizont sich abgerollt & aufgerichtet und wollte den bodenständigen Sätzen zeigen, was Verwehung ist, wie Höhe entsteht von einem Moment zum anderen & wie man Entfernungen ein- und ausatmet, die der Wind den Innenstädten nachwirft. Ein kleiner Schwenk nur

Afrika, Mexiko

Fallback Image

Zwischen 2006 und 2008 bereist der Magnum1-Fotograf Carl de Keyzer die Demokratische Republik Kongo (vormals Zaire, davor Belgisch-Kongo), mit einem 1958 – also noch während der Kolonialzeit – erschienenen Reiseführer. Er fotografiert, was er von den dort beschriebenen Sehenswürdigkeiten noch finden kann: die koloniale Infrastruktur, also Verwaltungsgebäude, Bildungseinrichtungen, Denkmäler, Missionskirchen,