Kritische Theorie au service de la révolution

Die Zeitschrift Das Grosse Thier entstand 2011 innerhalb der antideutschen Strömung und war Produkt und Antreiber ihrer seitherigen Aufspaltung. Sie berief sich einerseits auf die Tradition der situationistischen und kritischen Theorie, insbesondere der materialistischen Staatskritik Jochen Bruhns, andererseits auf die Erfahrungen der Revolutionen in der neuesten Zeit. Alle damals vorherrschenden Strömungen schienen völlig zu versagen gegenüber den Tatsachen der Zeit, der Krise von 2008 und den Revolutionsbewegungen seit 2009 im ganzen mittleren Osten und darüber hinaus.

Die theoretischen Doktrinen hatten sich als katastrophal steril gezeigt; und die praktischen Bewegungen waren unklar und unzureichend. Ein grundlegender Neuanfang schien uns nötig, zu dem wir mit der Kritik unserer eigenen Bewegung das unsere zu tun hatten. Es ist schwer, diese Lage heute angemessen zu beschreiben, wo so viele unserer schlimmsten Befürchtungen seither eingetroffen sind, aber auch anscheinend die lähmende Lethargie dieser Zeit überwunden zu sein scheint, und eine breitere Bereitschaft zu grundlegender Veränderung besteht.

In unserer eigenen Analyse für den internen Hausgebrauch datieren wir den Beginn dieser breiteren Bereitschaft auf die Flüchtlingsprotestbewegung ab 2012; weil wir dieser einerseits persönlich nahestanden, andererseits weil wir in ihr eine für unsere Zeit neue Bewegungsform erkannten, die mit den uns verhassten ritualisierten Formen linker Politik nichts gemein hatte und von der sich viel lernen ließ.

Der 2015 einsetzende Gegenschlag zwang uns, über diese Lektion noch genauer nachzudenken. Nicht nur war es anscheinend möglich, die bisherigen Begrenzungen zu überwinden. Es war auch unaufschiebbar notwendig. Die faschistischen Tendenzen, die sich zeigten, würden nicht von der dünn gewordenen liberalen Ordnung aufgehalten werden. Ihnen musste an der Wurzel, das heißt im wirklichen Produktionsprozess der Gesellschaft begegnet werden. Wir hatten das Glück, nicht die einzigen Schlaumeier zu sein, die zu diesem Schluss kamen.

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Mit der eigenen Person und der eigenen lohnarbeitenden Existenz in einer gewerkschaftlichen Organisation tätig zu sein, ist die eine Sache. Aber natürlich haben auch wir Spezial-Ideen, von deren Richtigkeit und Nützlichkeit wir überzeugt sind. Wir lassen uns diesbezüglich von keiner der konkurrierenden Sekten etwas vormachen, ja wir übertreffen diese sogar noch an Arroganz; wir sind nämlich so fest davon überzeugt, dass es uns völlig egal ist, ob man sie akzeptiert oder nicht. Auf unseren Zusammenkünften lachen wir heimlich über die, die zu ihrem eigenen Nachteil von diesen vortrefflichen Ideen keinen Gebrauch machen.

Wir glauben in völligem Ernst, dass die spezifische Theorietradition der materialistischen Kritik, aus der wir kommen, der “wirklichen Bewegung” einiges wichtiges mitzuteilen hat; aber nicht so, dass wir ein Interesse daran haben, Anhänger:Innen zu werben. In einer freien Organisation haben Ideen sich in der Debatte zu bewähren; und die materialistische Kritik selbst verdirbt in jeder anderen Luft, wie wir selbst erfahren haben.

Noch viel mehr, die Entfaltung der theoretischen Kritik ist selbst angewiesen auf die der gesellschaftlichen Praxis. Sie ist nicht ihr abstraktes Gegenteil, sondern selbst eines ihrer Momente. Materialistische Kritik, wenn sie wahr bleiben will, muss durch die gesellschaftliche Praxis hindurch, um ihre eignen Ideen zu verbessern. Man betreibt nicht an einem Tag gewerkschaftliche Organisierung, und am anderen Tag kritische Theorie, so als ob die beiden nichts miteinander zu tun hätten; oder als ob sie bloß äußerlich aufeinander in Beziehung stehen könnten. Sondern wir behaupten, dass der Schlüssel zur Veränderung gerade da zu suchen ist, wo es gelingt, die Trennung aufzuheben, d.h. die Kritik aus den Verliesen der Theorie zu befreien und sie praktisch werden zu lassen.

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Das sind schöne Worte, die erst einmal nicht viel kosten. Ich will versuchen, zu erklären, was wir darunter verstehen. Aus einigen Vorträgen in der FAU über das kollektive Arbeitsrecht in Deutschland ist eine Broschüre entstanden, die bei uns bezogen oder auch selbst ausgedruckt werden kann.[1]http://ohnechef.noblogs.org/files/2020/09/streik.pdf Wir versuchen dabei folgendes, und sind dafür von Freund:Innen kritisiert worden, weil angeblich nicht klar wäre, wer die sogenannte “Zielgruppe” der Broschüre ist:

Einerseits versucht die Broschüre einen nutzbringenden Überblick für die praktische Arbeit über das hierzulande geltende Streikrecht, Koalitionsrecht etc. zu bieten. Andererseits aber wenden wir auf diese Institutionen dasjenige an, was wir über die materialistische Staatskritik wissen. Manche sagen, das Resultat wäre irgendwie monströs. Ich glaube aber, es muss notwendig so sein, wie es ist, denn es beschreibt eine bizarre Realität. Bis zu einem bestimmten Punkt ist z.B. Einstellung der Arbeit ein Kündigungsgrund; jenseits dieses Punktes ist sie Ausübung eines von der Verfassung geheiligten Rechts. Wo dieser Punkt liegt, lässt sich nicht ganz präzise sagen. Er ergibt sich aus dem ganzen System des kollektiven Arbeitsrechts, aus der Geschichte seiner Entstehung, aus dem Stand der gesellschaftlichen Auseinandersetzung, und aus den inneren Widersprüchen der staatlichen und kapitalistischen Ordnung selbst. Man kann es schlecht erklären ohne die ganze Staatskritik.

Die Grundprinzipien des geltenden Arbeitsrechts lassen sich aus sich heraus schwer begreifen, weil sie von erstaunlichen Widersprüchen durchzogen sind; es lässt sich erstaunlich leicht zeigen, dass dieselben Widersprüche die ganze Gesellschaftsordnung durchziehen. Die materialistische Kritik dieser Ordnung macht die gewerkschaftliche Tätigkeit dabei nicht abstrakter, theorielastiger, wirklichkeitsferner, sondern kann ihr zu sicherer Kenntnis des Felds helfen, auf dem sie sich bewegt.

Und zwar nicht nur in Fragen des Arbeitsrechts. Die logische Absurdität des Lohnarbeitsverhältnisses lässt sich mit juristischen Begriffen an sich sehr präzise beschreiben. Dieselbe Absurdität macht sich in der Wirklichkeit überall da geltend, wo die tatsächliche Organisation des Betriebs den Beschäftigten bestimmte Formen der Kooperation und Koordination direkt nahelegt, ja zur arbeitsvertraglichen Pflicht macht. Der Widerspruch liegt in der Natur des Arbeitsvertrags und seines Gegenstands selbst, der Arbeitskraft: fremdbestimmte freie Tätigkeit, kann es so etwas überhaupt auf Dauer geben? Der Widerspruch erzeugt notwendig Situationen, in denen die Beschäftigten den einen Aspekt ihrer arbeitsvertraglichen Pflichten unterlaufen muss, um den Vertrag überhaupt erfüllen zu können. In diesem Schattenreich der alltäglichen Übertretung gedeihen, wie wir aus der Wissenschaft von der Sabotage wissen, die erstaunlichsten Dinge, und sie sind gewerkschaftlich nutzbar, allerdings gerade nicht für den Reformismus.

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Die Widersprüchlichkeit der Betriebsführung unter dem Privateigentum bringt, behaupten wir, mit einiger Notwendigkeit die Idee unter den Beschäftigten hervor, dass man es ohne den Chef genauso gut oder besser könnte. Auch das ist nur für eine radikale Gewerkschaft nutzbar. Eine konkrete Idee, wie ein selbstverwalteter Betrieb aussieht, kann ein mächtiger Hebel des Selbstvertrauens sein. In einer zweiten Broschüre, die ebenfalls bei uns bezogen oder selbst ausgedruckt werden kann[2]http://ohnechef.noblogs.org/files/2020/09/selbstv.pdf, untersuchen wir aus eigenen praktischen Erfahrungen und aus der Literatur Rechtsformen, innere Verfassung und Ökonomie des selbstverwalteten Betriebs.

Auch hier war es nötig, die Widersprüche hinter den glatten rechtlichen und ökonomischen Begriffen aufzuzeigen. Rechtsform, das ist nichts anderes als die Verfassung des Eigentums; welche Rolle spielt aber das Eigentum, und welche die Arbeit, in einem selbstverwalteten Betrieb? Die vertrauten betriebswirtschaftlichen Grundsätze nehmen eine überraschend andere Form an, wenn das Interesse der Betreiber auf Sicherheit des Arbeitslohns statt auf Rendite des Eigenkapitals gerichtet ist. Wenn keine Kapitalrendite ausgeschüttet wird, wirkt das wiederum darauf zurück, wer als Eigentümer des Betriebs angesehen werden muss.

Man kommt hier in der Tat an die Grenze der Verwendbarkeit geläufiger rechtlicher Begriffe. Die Summe der Genossenschaftsanteile ergibt das nominale Kapital, so wie es z.B. in der Satzung festgeschrieben sein kann. Das bilanzielle Eigenkapital ist ein ganz anderes Ding, bei einem funktionierenden Betrieb ist es ungleich höher. Wenn die Genossenschafter:Innen nicht ein bürgerliches Recht an dieser Substanz, d.h. am Kapitalertrag haben sollen, wem gehört dann der Betrieb? Er gehört sozusagen niemandem oder sich selbst, unter Verwaltung durch die Beschäftigten: ein Resultat, das in die bürgerliche Ordnung schon nicht mehr recht passt. In welche würde es passen?

Eine dritte Broschüre, die zur Zeit in Arbeit ist, soll die Frage beantworten, ob und wie selbstverwaltete Betriebe einen Weg in eine klassenlose Gesellschaft ermöglichen; oder ob sie, wie andere sagen, auf nichts als Selbstausbeutung hinauslaufen und den Kapitalismus nur in anderer Gestalt fortsetzen werden. Wir kommen zu dem Schluss, dass in der Form des selbstverwalteten Betriebs beide Möglichkeiten angelegt sind; dass die verallgemeinerte Selbstverwaltung in der Tat einen Weg, und zwar den einzigen denkbaren Weg, in die klassenlose Gesellschaft eröffnet; aber ihn eben nur eröffnet, ohne dass der Weg damit schon zu Ende gegangen wäre.

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Entscheidend dafür ist natürlich die Beziehung, die zwischen den selbstverwalteten Betrieben und dem Rest der Gesellschaft besteht. Wir beziehen uns auf eine Idee, die die niederländischen Rätekommunist:Innen der Gruppe Internationaler Kommunisten (GIK) 1930 vorgelegt haben: selbständige arbeiter:innengeführte Betriebe, die ihren Austausch untereinander auf der Basis der jeweils durchschnittlich nötigen Arbeitszeit treiben. Diese Arbeitszeit pro Produkt wird von den Belegschaften für ihren Betrieb erhoben und daraus der gesellschaftliche Durchschnitt gebildet; von dem gesamtgesellschaftlichen Produkt wird der Bedarf der Betriebe selbst, der Bedarf für die öffentlichen Dienstleistungen und Budgets für Investition und Erweiterung der Produktion abgezogen. Der Rest steht zum individuellen Konsum zur Verfügung. Das Prinzip ist recht einfach und lässt sich zu einem Grundriss einer klassen- und staatenlosen Weltgesellschaft ausbreiten, in der ein Übergang zu einer Gesellschaftsorganisation des vollen Kommunismus angelegt ist; zu seiner Voraussetzung hat es die allgemeine Selbstverwaltung und die Gleichheit der Löhne. Diesen Ansatz akzeptieren wir erstens, weil er gut zu unseren vorherigen Überlegungen passt; zweitens, weil er für alle Glieder der Gesellschaft das gesellschaftliche Verhältnis transparent macht.

Wir betrachten die Angelegenheit aber nicht, wie die GIK, sozusagen von oben, von dem Standpunkt, als ob eine solche Gesellschaft gewissermaßen bereits eingerichtet und konstituiert wäre, sondern von vorne: also wie eine Gesellschaft dieser Art überhaupt konstituiert werden könnte. Die Diskussion kann auf unserem Blog teilweise verfolgt werden.[3]Buchbesprechung Dath: https://dasgrossethier.wordpress.com/2020/09/24/buchbesprechung-dath/; Buchbesprechung Cottrell und Cockshott: https://dasgrossethier.wordpress.com/2020/10/22/buchbesprechung-cottrell-und-cockhott/; Buchbesprechung Communization: https://dasgrossethier.wordpress.com/2020/10/25/buchbesprechung-communization/; Buchbesprechung Bodeneigentum und Grundrente: https://dasgrossethier.wordpress.com/2021/01/13/das-problem-des-bodeneigentums/(3) Es ist uns noch nicht ganz klar, ob man sich nicht an einige Modifikationen der Idee der GIK gewöhnen müsste. Insbesondere könnte die Aufhebung der Grundrente und des Bodeneigentums eine größere Rolle der lokalen Gemeinwesen in einer solchen Gesellschaft bedingen. Es ist auch noch viel nachzudenken darüber, welches Verhältnis diese zu den Betrieben haben sollen und zu denjenigen gesellschaftlichen Formen, in denen die Aufhebung der patriarchalen Familie verlaufen kann.

Die Debatte wird von uns auch in Form einer Kritik bestimmter parteikommunistischer, neo-leninistischer oder postautonomer Ideen geführt. Es wird ja neuerdings wieder sehr viel über Planwirtschaften usw. geschrieben, aber sehr oft auf eine unehrliche Weise. Der erstaunliche Erfolg Dietmar Daths, von dem wir keine schlechte Rezension kennen als unsere eigene, zeigt das gut. Nur mit Worten, und auch nur halb, distanziert er sich vom Stalinismus, aber nicht ohne noch überall ein verstecktes Lob einzuflechten. Das Publikum dankt ihm seine oberflächliche Vereinfachung mit anhaltender Anhänglichkeit. Der modische Neo-Leninismus feiert ihn, wie Zizek, als einen ihrer Aufrechten, und es wird höchste Zeit, dass von der Seite des freiheitlichen Sozialismus etwas nachdrücklicher entgegnet wird.

Allen diesen Debatten ist gemeinsam, dass sie von der Ausbeutung nicht mehr reden; dass sie einem Idealismus der gesellschaftlichen Rationalität anhängen, von dem aus Ideen, wie die der GIK, als sogenannter bürgerlicher Gerechtigkeitsfanatismus verachtet werden können. Sie ziehen hohe Anleihen auf den zukünftigen Überfluss ihrer technokratischen Utopien, aber dieser Überfluss ist nur ein luftiges Versprechen, das natürlich nie eingehalten werden wird. Was die Rätekommunist:Innen aber besitzen, und was diesen völlig abgeht, ist ein Prinzip, das den gesellschaftlichen Prozess für seine Glieder transparent machen würde; das ist die erste Voraussetzung dafür, dass die Gesellschaft über ihre Mittel bewusst verfügen kann.

Die zweite Voraussetzung ist tieferer Art. Die Gesellschaft, das ist sowohl eine sehr reale Sache, als auch vorerst ein Abstraktum. Die Gesellschaft als solche kann an und für sich gar nicht handeln. Sie besteht nur vermittelt durch einzelne gesellschaftliche Organisationen. Die bisherigen Formen gesellschaftlicher Organisation, Privateigentum etwa und Staat, lassen sich deswegen nicht ohne weiteres abschaffen. Dazu bedarf es Organisationsformen, deren Handlungen transparent der Gesellschaft zugerechnet werden können, d.h. unter denen die Gesellschaft, trotzdem sie ein Abstraktum ist, doch plötzlich real selbst handeln kann, durch die Tätigkeit ihrer Glieder hindurch. Der Versuch der GIK ist der erste uns bekannte, der konkrete Institutionen solcher Art zum Inhalt hat: Formen, in denen die Gesellschaft bestehen kann, ohne einer getrennten Organisation des Staats zu bedürfen oder für diesen überhaupt einen Raum zu lassen. Formen, anders gesagt, die jede für sich in einem klaren Verhältnis zum Ganzen stehen, ohne ihre Selbständigkeit zueinander zu verlieren; und durch welche die Gesellschaft als Ganzes wirklich wird, durch ihre Vielheit hindurch.

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Diese letzten Sätze klingen nicht zufällig nach Adorno. Wir finden vielmehr bei jedem Schritt die Begriffe der kritischen Theorie als lebendige Wirklichkeit vor uns. Sie enthalten, in ihrer höchsten Abstraktion und in ihrer krassesten Negativität, selbst unmittelbar ein Wissen über diese Gesellschaft. Dieses Wissen erschliesst sich nicht unbedingt im philosophischen Seminar oder im Lesekreis. Die kritische Theorie dient dort zu oft bloss als Schmuck der Intellektuellen. Sie hat ihre Wahrheit in der Aufhebung dieser Gesellschaftsordnung. Die Wahrheit dieser Gesellschaft, heisst es bei Debord, ist nichts anderes als die Negation dieser Gesellschaft.

Es wird zu oft, auch in unseren Kreisen, diese Negation als ein quasi einmaliger, unmittelbarer Akt gedacht, nach Art eines grossen Aufstands. In Wahrheit wäre damit wenig getan. Der flackernde Glanz der Revolte macht die Mühe und Geduld nicht entbehrlich. Und es sind nicht diejenigen, die nach der Revolution dürsten, die sie machen werden und als einzige machen können. Die ungeheure Mehrheit unserer Gesellschaften ist es und nicht die kleinen intellektuellen Avantgarden mit ihren noch so geschliffenen Begriffen.

Diese Begriffe können aber wirksamer als bisher in den Dienst dieser Umwälzung gestellt werden. Die Erbschaft der Negation kann ihr grosse Dienste leisten. Die Situationisten hatten die Eroberung der Mittel des Ausdrucks versprochen, die Aufhebung der Trennungen und die Revolution des alltäglichen Lebens, aber ihre Lehre verkümmerte, weil sie sie nur auf ihre eigene Realität als Männer der intellektuellen Schichten anwenden wollten. Sie muss vielleicht entschlossen angefasst und auf neue Füße gestellt werden, damit sie der feministischen Revolution zu Gebote stehen kann. Das ist, um zuletzt noch einmal auf unser Heft zu sprechen zu kommen, vielleicht der Hauptpunkt unserer nächsten Tätigkeit; ausser natürlich unseren Bemühungen um die selbstverwalteten Betriebe.

Was diese betrifft, arbeiten wir als nächstes an einer Broschüre, die unter Belegschaften, die vielleicht in Schwierigkeiten sind, Aufmerksamkeit für die Idee einer Betriebsübernahme erzeugen soll, und zwar mit hilfreichen Ratschlägen und mit einer Sammlung von nützlichen Kontakten, wo sie Unterstützung finden können. Wir können dazu jede Unterstützung gebrauchen.[4]Eine Vorarbeit, ist diese, die erst noch mehr aus inspirational quotes besteht: http://ohnechef.noblogs.org/files/2020/05/broschüre_druck.pdf; Die Broschüre soll nicht als unter der Fahne irgend einer speziellen Gruppe segeln. Was ausserdem Not täte, wäre eine reaktionsfähige überörtliche Vernetzung über die FAU hinaus, die schnell auf Betriebsschliessungen reagieren könnte, damit die davon erzeugte Unruhe in Energie verwandelt werden könnte.

Literatur:

Jochen Bruhn, Abschaffung des Staates, Thesen zum Verhältnis von anarchistischer und marxistischer Staatskritik, aus: Aus: Archiv für Geschichte der Arbeit und des Widerstands, Nr. 10, Germinal 1989, S. 125 ff., https://www.ca-ira.net/verein/positionen-und-texte/bruhn-abschaffung-staat/

Jörg Finkenberger, Staat oder Revolution, ca ira, Freiburg i.Br. 2015; demnächst Bd. II

Gruppe Internationaler Kommunisten, Grundprinzipien kommunistischer Produktion und Verteilung (1930), 2. A. Blankertz-Verlag, Westberlin 1970 (zur PDF: https://dasgrossethier.files.wordpress.com/2021/01/gik-grundprinzipien-1970-a.pdf)

Zum Blog der Zeitschrift Das grosse Thier geht es hier. (Demnächst: Ausgabe 17)

Beitragsbild © Das grosse Thier

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Ein Kommentar zu «Kritische Theorie au service de la révolution»

  1. Hallo,

    sorry, habe nicht bis zum Ende gelesen, war irgendwie zu sprunghaft. Laut teaser ist es ein Artikel über eine Theoriezeitschrift (zugegeben nicht mein Lieblingsthema), aber der Artikel schweift statt dessen ziemlich zielstrebig in eine Verteidigung einer Arbeitsrechtsbroschüre, von der ich bisher noch nichts gehört hatte. Da habe ich aufgegeben.

    Macht doch bitte Artikel zu ungefähr einem Thema und bleibt dann dabei.

    Grüße

    Mika

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