Verblühende Landschaften

antifa.jpgEs gibt Landstriche, in denen es noch beschwerlicher ist als anderswo, libertäre Ideen zu verbreiten, geschweige, sie mit eigenen Strukturen praktisch zu machen. Es sind Gegenden, in denen jeder Ansatz in diese Richtung Gefahr läuft, von Neonazigewalt erdrückt zu werden, während die Staatsmacht entweder zuschaut oder die Opfer selbst verantwortlich macht. An dieser Stelle zwei Beispiele aus dem schönen Sachsen:

Dresden: Polizei auf Nazis‘ Spuren

Bereits am 19. Februar wurde der jährliche Neonaziaufmarsch durch ein breites Bündnis verhindert. Abseits der Route aber zogen Neonazis marodierend durch einige Stadtteile. 250 von ihnen griffen das libertäre Wohn- und Kulturprojekt „Praxis“ mit Steinen und Feuerwerkskörpern an. Die Polizei schaute zu. Am 3. Mai, nur wenige Wochen, nachdem die Polizei nicht in der Lage war, die „Praxis“ zu schützen, überfiel sie nun ihrerseits das Projekt und trat dabei die Rechte der Beschuldigten mit Füßen. Als Grund für die Durchsuchung wurden Ermittlungen zur Bildung einer kriminellen Vereinigung angegeben. Zynisch dabei ist, dass die Polizei dabei stolz „Steine, die als Wurfgeschosse dienen könnten“ als Ermittlungserfolg präsentierte – dieselben Steine, die erst durch die Untätigkeit der Polizei Mitte Februar von den Neonazis auf das Gelände geworfen werden konnten. Weitere Infos auf: www.libertaeres-netzwerk.info.

Limbach-Oberfrohna: Pöbel-Nazis und Razzia-Bullen

Im schönen Städtchen Limbach-Oberfrohna bei Chemnitz sind Neonaziangriffe nichts Neues. So wurde etwa ein alternativer Jugendklub so lange attackiert, bis die Mietverträge gekündigt wurden, und alternativ aussehende Jugendliche auf der Straße zusammengeschlagen – alles ganz normal. Wie auch an Pfingsten. Da pöbelten Neonazis vor einem von linken Jugendlichen bewohnten Mietshaus herum und griffen dieses schließlich an. Die Polizei reagierte zunächst nicht, und als sie nach langer Zeit doch erschien, schenkte sie den Angreifern keine Beachtung. Die BewohnerInnen des Mietshauses konnten sich dagegen über mangelnde Aufmerksamkeit nicht beklagen: Sie mussten nach dem Neonaziangriff eine Razzia über sich ergehen lassen. Die Polizei rechtfertigte das alles mit „linksextremistischer Gewalt“ und Waffen, die sie gefunden hätte, was die lokale Presse fleißig abschrieb. Das gefundene „Schwarzpulver“ entpuppte sich jedoch bald als Sand für ein Schulprojekt. Zu spät – die Zeitung war schon gedruckt. Weitere Infos auf: www.schwarzerpeter.blogsport.de.

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