Hinaus zum Frauen*Kampf*Tag

In den Tagen rund um den Frauen*Kampftag, dem 08. März, wird es weltweit Aktionen, Demonstrationen und Veranstaltungen geben. Auch die FAU beteiligt sich in diesem Jahr wieder an zahlreichen Aktionen und Demonstrationen, um Solidarität zu zeigen und um auf die prekären Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen, trans und nicht binären Menschen hinzuweisen.

Dresden

Warum ist uns der 8. März wichtig?

Für uns ist klar, dass die verschiedenen Herrschaftsverhältnisse miteinander zusammenhängen. Deshalb wollen wir explizit thematisieren, dass es nicht nur den männlichen Arbeiter und auch nicht nur die Arbeiterinnen und Arbeiter gibt. Die Frage nach Arbeit und Arbeitskämpfen ist auch immer eine Geschlechterfrage. Außerdem findet Arbeit nicht nur als klassisches Lohnarbeitsverhältnis statt. All diese Themen wollen wir am 8. März auf die Straße tragen. Gleichzeitig ist für uns die Zeit um den 8. März wichtig, um uns zu treffen und auszutauschen, zu Themen wie alltäglichem Sexismus, zu unseren Arbeitsbedingungen und unseren Möglichkeiten uns zu wehren und Verbesserungen zu erkämpfen bis hin zu einer ganz anderen emanzipatorischen Gesellschaft.

Wir wollen außerdem die weltweite Bewegung und die Kämpfe, die an diesem Tag stattfinden, unterstützen, indem wir sie sichtbar machen und wir auch hier versuchen streikfähig zu werden. Sicher gibt es noch andere wichtige Tage im Jahr, die weltweit von Bedeutung sind, wie zum Beispiel der Tag gegen Gewalt gegen Frauen, aber der 8. März ist auch in historischer Hinsicht wichtig und wir wollen auch an vergangene Kämpfe erinnern. Diese sind auch noch lange nicht abgeschlossen, immer noch sind es gerade Frauen und trans Personen, die in prekären Arbeitsverhältnissen arbeiten müssen, aber auch für die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen kämpfen und das ist nicht sichtbar in offiziellen Feiern.

Außerdem wollen wir an das Vorjahr anschließen, die dort geknüpften Kontakte weiterführen. Wir wollen unser im Rahmen der Streikrechtsbroschüre erarbeitetes Wissen weitergeben und am Aufbau einer durchsetzungs-fähigen Streikbewegung weiterarbeiten. Auch aus antifaschistischer Perspektive sind diese feministischen Kämpfe wichtig. Nach den rassistischen und antisemitischen Morden von Hanau und Halle finden wir es wichtig feministische Inhalte stark zu machen. Denn Antifeminismus und Abwertung von Frauen und trans Personen sind ein Punkt, auf den sich alle Rechten von CDU über AFD, christliche und andere religiöse Fundamentalist_innen bis hin zu rechten Attentätern und Terrorgruppen einigen können.

Was wir bis jetzt gemacht haben

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe gab es drei Lesungen, die jeweils feministische Politik und Streik oder Widerstandsformen zum Thema hatten, wie zum Beispiel:

  • Dania Alasti: Frauen der Novemberrevolution. Kontinuitäten des Vergessens.
  • Bini Adamczak: Beziehungsweise Revolution. 1917, 1968 und kommende.
  • Luise Meier: MRX Maschine – Unwork und Fuckup = Streik? Lesung aus MRX Maschine

Was wir noch planen

Am 8.3. werden wir bei einem Streikfrühstück über uns informieren und mit den Anwesenden ins Gespräch kommen über unsere Arbeitsbedingungen und Möglichkeiten des Streiks dort, wie ein feministischer Streik aussehen kann und wie wir uns gegen Alltagssexismus wehren können. Alle Veranstaltungen davon gibt es unter den folgenden Links: https://f-streikdresden.de/dates/  https://f-streikdresden.de/actions/

Die Schüler_innengewerkschaft Schwarze Rose wird am 06.03. ein Streikmobil organisieren und von Schule zu Schule fahren um zum 8. März zu mobilisieren. Sie schreiben zu den Planungen von diesem Jahr:

„Wir sind als Demo von Schule zu Schule gezogen, um diese mit Redebeiträgen und Musik zu beschallen, sowie Kondome und Flyer zu verteilen. Wir haben an dieser Aktionsform großen Gefallen gefunden, da man an verschiedensten Orten der Stadt Präsenz zeigt und die Menschen da abholt, wo sie tätig sind. (…) Wir hätten gern mehr Jugendliche an den einzelnen Schulen im Boot, würden einen stärkeren Fokus auf die Arbeitsbedingungen in feminisierten Branchen z.B. Gesundheit und Soziales legen, eine Verknüpfung zur FridaysForFuture-Bewegung bauen, von der Frauenbefreiung und aktuellen Situation in Nordsyrien berichten, mehr queere und obdachlose und geflüchtete Menschen zu Wort kommen lassen. Dementsprechend würden wir die Stationen der Route auch gern anpassen.“

Mehr Informationen dazu findet ihr hier.

Halle

Warum ist uns der 8. März wichtig?

Der 8. März ist uns wichtig, weil wir auf die immer noch währende ungerechte Arbeitsteilung in der Gesellschaft aufmerksam machen wollen, in der vor allem Frauen* einen Großteil gesellschaftlich wichtiger Aufgaben übernehmen. Zudem wollen wir auf die vielen unbezahlten Arbeitsstunden aufmerksam machen, die in der Gesellschaft oft nicht sichtbar sind und diesen zu mehr Sichtbarkeit verhelfen. Wer kümmert sich vorrangig um Kinder, alte Menschen und Kranke? Wer trägt die Hauptlast der reproduktiven Arbeiten, die unsere Gesellschaft am Laufen halten? Welche Formen des Widerstands sind dagegen möglich?

Was wir bis jetzt gemacht haben

Seit zwei Jahren beteiligt sich das Allgemeine Syndikat der FAU in Halle an Aktionen rund um den Frauen*Kampf*Tag. 2019 hat das Syndikat die vormalige AG 8M in die AG Feministisch Organisieren umgewandelt. Über den 08. März hinaus wurde eine eigene Veranstaltungsreihe „Feminismus in die Offensive“ organisiert. Teil dessen war der Vortrag Wozu braucht eine Frau* eine Gewerkschaft? einer Genossin der FAU Leipzig. Außerdem gab es zwei Veranstaltungen in Kooperation mit dem Dresdner Syndikat. Innerhalb der Science-Fiction-Lesung wurde aus dem Buch von Ursula Le Guin Planet der Habenichtse gelesen und über das Thema Feministische Theorien zu Reproduktion und Arbeit diskutiert. Weiterhin gab es gemeinsam mit der AG Feministische Kämpfe der FAU Dresden einen Vortrag und eine Diskussion zu dem Thema: Gewerkschaft und Feminismus – zwei Paar Schuhe oder der Beginn einer wunderbaren Freundschaft?

Im Oktober 2019 hat das Syndikat die Gewerkschaftstour ‚Nähfabriken in Asien‚ unterstützt und Genossinnen aus Indonesien und Sri Lanka nach Halle eingeladen. Sie sprachen in einem Vortrag zu den Bedingungen der Näherinnen in Asien und es wurde über gemeinsame Aktionen und mögliche Unterstützungsnetzwerke diskutiert. Im Dezember gab es innerhalb des Syndikats einen Workshop zum Thema der Community Accountability durch die Gruppe e*space, welche Teil des Vereins e*vibes ist, der für eine emanzipatorische Praxis eintritt. Dadurch soll für das ganze Syndikat der Versuch gemacht werden, sich untereinander stärker zu dem Thema Diskriminierung auszutauschen und Strategien im Umgang damit zu entwickeln und alle Mitglieder für diese Themen zu sensibilisieren.

Was wir noch planen

Flyer der AG Feministisch Organisieren der FAU Halle (Saale)
Flyer der AG Feministisch Organisieren der FAU Halle (Saale)

Als mittlerweile breiter aufgestellte AG Feministisch Organisieren, wollen wir nicht nur Veranstaltungen zum 8. März organisieren, sondern uns durch selbst erarbeitete Vorträge/Workshops weiterbilden und z.B. an der Frage wie es zum feministischen Streik (durch Organisierung) kommen kann, arbeiten.
Deshalb wollen wir einen größeren Fokus auf die Bedingungen der Arbeit, die Perspektiven für gemeinsames Handeln und die gemeinsamen Erfahrungen legen.

In einer Kooperation mit dem hr fleischer Kiosk am Reileck e.V., Kunst- und Projektraum und dem lokalen Streikbündnis (FLEKS – Frauen, die leben, kämpfen, streiken!) planen wir für den 8. März 2020 einen Catwalk der Prekarisierung. Diese Aktion soll als Laufsteg denen dienen, die sonst nicht gehört oder gesehen werden und vor allem die hässliche Kollektion der individuellen Ausbeutungsmodelle zeigen. Damit soll auf die vielen prekären Arbeitsbedingungen aufmerksam gemacht werden. Im Rahmen dessen ist ein Fragebogen entstanden, in welchem nach der aktuellen Arbeitssituation von Frauen* gefragt wurde. Die Ergebnisse dieser Umfrage sollen auf dem CatWalk am 8. März dargestellt werden. Die Aktion ist eingebunden in die KunstAktion „Was ihr wollt“ des hr. fleischer e.V.. Dort soll ein Freiraum entstehen, indem Malflächen sich in den öffentlichen Raum integrieren. Innerhalb des Projekts wollen wir unseren Ideen freien Lauf lassen. Und auch die Ergebnisse der Umfrage sollen am 8. März am Kiosk präsentiert werden.

Weitere Informationen findet ihr hier.

Magdeburg

Unsere fem*fau AG hat sich im Januar erst gegründet, wir sind im örtlichen 8. März Bündnis, welches hauptsächliche eine große Demo plant, und wir hatten einen abgeänderten Organizing Workshop angedacht. Dieser wird wahrscheinlich aber erst nach dem 8. März stattfinden.

Am 07. März findet erneut eine Anti-Knast-Demo vor der Frauen* JVA Chemnitz statt! Die gefangenen Mitglieder der Gefangenen-Gewerkschaft GG/BO und deren Soli-Gruppen demonstrieren gemeinsam für den gesetzlichen Mindestlohn für die Inhaftierten, volle Einbeziehung in die Sozialversicherungen und komplette Gewerkschaftsfreiheit auch hinter Gittern. Die FEM*FAU des Allgemeinen Syndikats Magdeburg solidarisiert sich mit diesen Kämpfen.

Weitere Informationen findet ihr hier.

Leipzig

Aus Leipzig wird ein Beitrag über die Strukturen der bundesweiten AG fem*fau in der Sonderausgabe A-Feminismus von unten der Graswurzelrevolution erscheinen. Im Leipziger Syndikat gibt es zudem eine AG Fem, die sich auf die gewerkschaftliche Organisation von Frauen, trans und nicht-binären Personen konzentriert und eine gewerkschaftliche Beratung zu Diskriminierung und Sexismus am Arbeitsplatz anbietet.

Am 8. März nimmt die FAU Leipzig teil an der feministischen Kampftagsdemo, in Zusammenarbeit mit dem Feministischen  Streikbündnis. Der jährliche Frauen*kampftag ist Teil von einem Prozess des Vernetzens, Kennenlernens, solidarischen Organisierens!

Weitere Informationen dazu findet ihr hier.

Hamburg

Warum ist uns der 8. März wichtig?

Weil das Patriarchat Alltag ist und wir in einer Welt leben, in der nach wir vor Frauen „das andere Geschlecht“ sind. Aber auch, weil es nicht nur um Männer und Frauen geht sonder um eine echte Gleichheit von allen Menschen, egal welchen Geschlechts, welcher Herkunft, welchen Glaubens etc. Wenn wir Freiheit wollen, geht das nicht indem wir uns gegenseitig unterdrücken.

Was wir bis jetzt gemacht haben / Was wir noch planen

In der FAU Hamburg gibt es seit Anfang des Jahres 2020 eine Anarchafeministische AG und die FAU Hamburg beteiligt sich am 8. März Bündnis in Hamburg. Wir rufen zu folgenden Veranstaltungen in Hamburg auf:

  • 6.3. 12:00 Streikcafé – öffentliches Faulenzen im Arrivati Park | Strike Café at Arrivati Park
  • 7.3. verschiedene Aktionen in der Stadt | different events in the City (see here)
  • 8.3. 15:00 FLINT* Demonstration, Start an den Landungsbrücken | FLINT* demonstration at Landungsbrücken (Link zum 8. März Bündnis Hamburg)

Am Freitag den 06.03. veranstalten wir gemeinsam mit der Kollektiv AG einen feministischen Kollektiv Freitag in der „Schwarzen Katze“ (Fettstr. 23, 20357 Hamburg). An dem Abend geht es um feministische Kollektivbetriebe, Frauen Kollektive und Frauen in Kollektiven.

Flensburg

Die FAU Flensburg nimmt am 6.3. geschlossen an einem Workshop/Diskussionsveranstaltung im Rahmen der Feministischen Woche (Femaktionflensburg.noblogs.org) teil. Dieser wird sich unter dem Titel: Feminismen heute: Vorteile & Vorurteile „Brauchen wir eine feministische Utopie und wie kann diese aussehen ohne Ausschlüsse zu produzieren?“ mit feministischen Perspektiven und Utopien beschäftigen und zu Diskussionen einladen und einen Workshop zu feministischen Begriffen im Spannungsfeld Gruppenidentität und Dekonstruktion bewegen.

Weitere Informationen findet ihr hier.

Düsseldorf

Die FAUD hat auf ihrer letzten Vollversammlung beschlossen ihr Ladenlokal am 8. März 2020 wieder als Streiklokal und/oder Betreuungspunkt zur Verfügung zu stellen.

Feministen die an den Aktionen/der Demonstration Teilnehmen wollen, können sich zum Beispiel ihre Kinder mit einem Betreuer (männlich) ihres Vertrauens bei uns IM VORFELD anmelden. Die Kinder werden kollektiv im Lokal betreut.

https://duesseldorf.fau.org/events/8m-20202/

Berlin

Am 7. und 8. März 2020 wird es einen FAU-Block auf den Frauen*kampftagsdemos geben, um zusammen Patriarchat und Kapitalismus den Mittelfinger zeigen! Denn Feminismus braucht Klassenkampf braucht Feminismus!

Es ist kein Zufall, dass im kapitalistischen System materielle Ungerechtigkeit und kulturelle Unterdrückungsstrukturen zusammenfallen. Es ist auch kein Zufall, dass sich Menschen, die von sexistischer, rassistischer oder anderweitiger Diskriminierung betroffen sind, überdurchschnittlich oft in Armut und unsicheren Arbeitsverhältnissen wiederfinden. Wer mit kulturell bedingter und institutionell verankerter Nicht-Anerkennung lebt, wird leichter in Ausbeutungsverhältnisse mit niedrigen Löhnen und arbeiter*innenfeindlichen Bedingungen gedrängt.

In der kapitalistischen Logik dient die allgegenwärtige Diskriminierung dieser ausgebeuteten Gruppen dazu, den Widerspruch zwischen einem „Wohlfahrtsversprechen“ und gleichzeitig bestehender Ungerechtigkeit zu rechtfertigen und zu mystifizieren. Wenn Frauen*, People* of Color, Trans*- und Inter*Personen, Menschen ohne deutschen Pass und Menschen in materiell armen Lebensverhältnissen verunglimpft oder gänzlich aus dem öffentlichen Bewusstsein gedrängt werden, dient das der Stabilität eines Systems, das grundsätzlich auf Ausbeutung und Herrschaft basiert – denn diese Diskriminierungsstrukturen verhindern schlussendlich eine übergreifende Solidarisierung von Arbeiter*innen gegen das kapitalistische Regime.

Es gibt keinen Kapitalismus, der materielle Ungerechtigkeit nicht mit Diskriminierung verknüpft, sei es aufgrund von Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe, Religion, Staatsangehörigkeit, Aufenthaltsstatus, sexueller Orientierung, Behinderung, Strafverfolgung oder oder oder.

Deshalb kann es keinen Klassenkampf geben, der sich nicht gleichzeitig auch gegen sexistische, rassistische und jedwede Diskriminierung wendet! Deshalb gehen wir am 8. März auf die Straße! Für einen feministischen, anti-rassistischen Klassenkampf! Für einen anti-kapitalistischen Feminismus!

Walk on! Another world is possible!

Am 7. März in Potsdam, Treffen: 13.30 Uhr, Potsdam Hbf

Am 8. März auf der All-Gender Frauen*kampftags-Demo in Berlin, Treffen: 14 Uhr, U-Bhf Leopoldplatz

Und am 8. März auf der internationalistischen FLINT-Demo in Berlin, Treffen: 15 Uhr, S/U-Bhf Warschauer Straße

Weitere Informationen findet ihr hier.

Wuppertal

Am 7. März in Wuppertal beteiligt sich die FAU Bergisch‘ Land an der anarcha-queer*feministischen Nachttanzdemo und verteilt die Sonderausgabe A-Feminismus von unten der Graswurzelrevolution, Treffen um 20.00 Uhr im Deewerthscher Garten, Schwebebahnhof Robert-Daum-Platz.

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