Wer nach unten tritt

Es war eines dieser gruseligen Beispiele von üblen Zuständen gleich um die Ecke: Am 24. Oktober des vergangenen Jahres titelte die Thüringer Allgemeine: „Selbsternannte Bürgerwehr jagt rumänische Arbeiter in Hildburghausen“. Das sind nicht nur Vorkommnisse in Südspanien, wie in der vorletzten DA-Ausgabe beschrieben, auch keine verschwommenen Bilder von Anfang der 1990er.

„Rettet die Volkssolidarität!“

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Im Oktober 2014 startete die FAU Leipzig ihre Pflegeoffensive. Ziel war es, über Rechte bei der Dienstplangestaltung zu informieren und diesbezügliche Verbesserungen in den Altenpflegeheimen der verschiedenen Träger in Leipzig anzustoßen. Dazu gab es im November einen Infoabend. Zufällig wurde bei der Volkssolidarität, der Träger aus dem sich die meisten

Diebe in Anzügen tragen Filzstiefel

Auf Baustellen weht ein rauer Wind, soviel ist klar. Auf vielen deutschen Baustellen scheint aber, neben der harten körperlichen Arbeit, auch übelste Ausbeutung und menschenunwürdige Behandlung insbesondere migrantischer ArbeiterInnen aus dem EU-Ausland gängige Praxis zu sein. Neu ist nun, dass sich geprellte Arbeiter zur Wehr setzen. Unlängst fanden polnische Kollegen

Deutscher Dachschaden

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Die Welt brennt. Seit dem Zweiten Weltkrieg hat es nicht so viele Menschen gegeben, die aufgrund von Krieg, Hunger und Not dazu gezwungen wurden, ihre Heimat zu verlassen: Laut UNHCR-Schätzung waren es bereits im Juni (also noch vor Erstarken des IS) über 50 Millionen Menschen, die weltweit auf der Flucht

Investor, Generalunternehmer und Sub-Subs

Betrachtet man die Verhältnisse bei der „Mall of Berlin“ genauer, stößt man schnell auf eine Kette von Haupt-, Sub- und Sub-Sub-Firmen, wie sie bei fast allen größeren Bauprojekten inzwischen üblich ist. Investor für den gesamten Komplex ist die Firma „HGHI High Gain House Investments GmbH“ des in Berliner Politik und

12 Jahre ohne Lohnsteigerung in der Behindertenhilfe

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Eigentlich war unser „Betriebsklima“ annehmbar, bis wir als eine Handvoll geringfügig beschäftigte Kolleg*innen im letzten Sommer höhere Löhne forderten. Die Geschäftsführung ignorierte unsere Existenz als Gruppe mit gemeinsamen Forderungen, der Betriebsrat ging auf Abstand, die unverhohlene Drohung einer kompletten Umstrukturierung und Entlassung von rund 60 Kolleg*innen wurde ausgesprochen.1 Darüber hinaus

Kolumne Durruti

Bin ich blöd oder lebe ich schon? Ich bin doch nicht blöd, dachte ich bis vor kurzem.Seit Neustem bin ich mir da nicht mehr so sicher.Auslöser ist ein Fauxpas, der mir vor kurzem auf der Weihnachtsfeier meines neuen Arbeitgebers passierte: Mit viel Mühe und ohne Kosten zu scheuen hatte der, neben

Hier endet der demokratische Sektor

In der Auseinandersetzung mit dem Thema „Partizipation“, einem häufig floskelhaft wie inflationärer gebrauchtem Begriff, ist die Betrachtung der Teilhabemöglichkeiten am Arbeitsplatz ein wichtiger Teilaspekt. Wie sieht eigentlich unsere Partizipation an betrieblichen Entscheidungen aus und welche rechtlichen Grundlagen regeln den Rahmen in dem wir uns bewegen? Die Zusammenarbeit der Menschen in einem

Einigkeit und Recht und Freiheit? Kein Stück!

So langsam wird die Verwirrung um das neue Tarifeinheitsgesetz aus dem Ministerium Nahles vollkommen. Im Mai 2014 hatte sich der DGB auf seinem Gewerkschaftstag noch gegen dieses Gesetz ausgesprochen – wenn auch nicht glasklar. Die etwas humpelnde Erklärung dazu basierte auf den Differenzen zwischen Basis und höchster Funktionärsebene. Letztere hat sich