Prekäre Arbeit und die Transformation des Arbeitsmarktes

In letzter Zeit findet der Begriff „prekäre Arbeit“ immer häufiger Erwähnung im breiten öffentlichen und medialen Diskurs. Doch bevor wir uns mit den Mechanismen prekärer Arbeit auseinandersetzen, gilt es, den Begriff „prekär“ zu definieren. Das Wort „prekär“ leitet sich von zwei lateinischen Begriffen ab: einerseits von „precarius“, was so viel

Opium als Impulsgeber

Torsten Bewernitz: Sebastian, du arbeitest gerade an einem Buch über Anarchismus und Christentum. Die meisten heutigen deutschsprachigen AnarchistInnen würden sich davon wahrscheinlich distanzieren und behaupten, der Anarchismus wäre im Kern atheistisch. Aber ich frage mal anders: Ist der Anarchismus eher katholisch oder eher protestantisch? Sebastian Kalicha: Ob sich der Großteil tatsächlich

Massenstreik, (Links-)Partei und Gewerkschaften

Vielleicht erst mal die erfreulichen Nachrichten: Das Streikaufkommen in Deutschland hat sich im Jahr 2012 deutlich erhöht: es haben sechs Mal so viele Menschen an Streiks teilgenommen wie 2011 und die Zahl der ausgefallenen Arbeitstage hat sich verdoppelt. Das ist durchaus mehr als nur ein Zufall, weil entsprechende Tarifrunden anstanden:

Seien wir unmöglich, versuchen wir das Realistische!

Fallen wir ruhig mal mit der Tür ins Haus, denn der Aufschrei ist vorprogrammiert: Im achten Abschnitt seiner Streitschrift fordert Oskar Lubin „solange das Parteiensystem besteht, eben trotz Stasi-Vergangenheit vieler Führungskader die Zusammenarbeit mit der Partei Die Linke zu suchen, wenn es um die Abschaffung von Hartz IV und anderer

Die Wahrheit von morgen

Gerd Stange, Aktivist seit den 1970er Jahren, kehrt in die politische Bewegung zurück mit einem Text, der deutlichen Manifest-Charakter hat und in dem er eine Lanze für die Utopie bricht – eben mit dem Zitat Victor Hugos, dass die Utopie die Wahrheit von morgen sei. Revolutionär Neues muss man dabei nicht

Zeit der Manifeste

Fallback Image

Der Widerstandskämpfer Stephané Hessel hat es vorgemacht: Mit „Empört euch!“ hat er ein streitbares, wenn auch gar nicht so radikales Manifest abgeliefert, dass sich binnen kürzester Zeit millionenfach verkaufte. Neben dem „Unsichtbaren Aufstand“ gilt es als eine der wichtigen inhaltlichen Grundlagen der sozialen Protestbewegungen in der Krise. Es war kaum anders

Über die Organisierung

Der „Konsensentscheid” genießt als Entscheidungsfindungsmethode seit den 1960er Jahren innerhalb sozialer Bewegungen eine gewisse Popularität. Besonders die Anti-Atombewegung, aber auch anarchistische und radikale feministische Gruppen adoptierten bald dieses Modell. Die Beweggründe dahinter lassen sich leicht verstehen eingedenk der heute vorherrschenden Organisationsmodelle. Massenorganisationen, in denen Entscheidungen direkt durch die Mitglieder gefällt werden,

Die Arbeiterbewegung – reif für‘s Museum?

Ob das 150jährige Jubiläum der Gründung des sozialdemokratischen ADAV 1863 ein Grund zum Feiern ist, sei mal dahingestellt. Trotzdem lohnt sich ein Gang durch die Ausstellung zum Jubiläum im TECHNOSEUM in Mannheim, die am 02. Februar 2013 eröffnet: Denn hier geht es nicht nur um Parteigeschichte, sondern um Kultur, Milieus

Die Militarisierung der Revolte

Anarchismus – und mit ihm auch der Anarchosyndikalismus - wird auch heute noch gerne mit Gewaltbereitschaft, Chaos und Terror gleichgesetzt. Das ist leider nicht nur eine Macke der „bürgerlichen“ Medien, das Klischee hat sich auch z.T. in die anarchistischen Identitäten eingeprägt. In den sich als anarchistisch verstehenden Subkulturen spielt Gewalt

Die Militarisierung des Arbeitskampfes

Als Jack London vor 100 Jahren Streikbrecher mit Klapperschlange, Kröte und Vampir verglich, hatte er keinen verarmten Leiharbeiter vor Augen, der Angst vor der eigenen Courage hätte oder sich ökonomisch nicht in der Lage sähe zu streiken, sondern uniformierte Paramilitärs, die mit Schusswaffen auf streikende ArbeiterInnen losgingen. Die bekannteste Streikbrechermiliz