Das Arbeitsleben ist mehr als der Job

Arbeit ist ein unabdingbares Mittel menschlicher Bedürfnisbefriedigung und gesellschaftlicher Entwicklung. Und sie ist ein umkämpftes Feld. Wer welche Arbeit macht und wie diese materiell und ideell bewertet wird, bestimmt in kapitalistischen Ökonomien maßgeblich über die Verteilung von gesellschaftlichem Reichtum, von Anerkennung und von Lebensperspektiven. Arbeitsbeziehungen sind daher ein Ort ständiger

Freizeit als Rendite des Fortschritts

Er könnte so schön sein, der technische Fortschritt. Plackerei und Hunger würden der Vergangenheit angehören, und der Mensch hätte Zeit, sich den schönen Dingen des Lebens zu widmen – um einer höheren Kultur entgegen zu schreiten. Derlei hoffnungsvolle Utopien wurden sicherlich schon seit Anbeginn der Zivilisation geträumt. Bereits der griechische

„Weiche Schale, harter Kern“

Jan Abrahamsson verrichtet Wartungsarbeiten in der Stockholmer U-Bahn, ist Mitglied des Stockholmer LS und sitzt seit 2009 im siebenköpfigen Arbeitsausschuss der SAC. Gabriel Kuhn hat sich mit ihm für die DA über die gegenwärtige Lage und die zukünftigen Möglichkeiten der SAC unterhalten.   Der Kongress 2002 hat einige entscheidende Änderungen für die

„Auf ins nächste Jahrhundert“

Die SAC (Sveriges Arbetares Centralorganisation) gilt als die einzige auf anarchosyndikalistischen Prinzipien gegründete Gewerkschaft, welche die letzten hundert Jahre ohne Verbot, Vertreibung oder Spaltung überlebt hat. Gegenwärtig erfährt die SAC wieder einen Aufschwung und steigende Mitgliedszahlen. Im Herbst dieses Jahres findet der dreißigste Kongress der Organisation statt. Ein guter Grund,

Wirtschaft und Demokratie gemeinsam denken

In ihrer Forderung nach mehr Demokratie scheint sich die Arbeiterbewegung kaum von anderen Emanzipationsbewegungen zu unterscheiden. Der entscheidende Punkt aber ist, diese nicht nur auf politischer Ebene zu verlangen, zu erkämpfen oder einfach zu machen, sondern auch auf einer wirtschaftlichen – bzw. diese Trennung zwischen politischer und wirtschaftlicher Ebene schlicht

Internationalismus und Antiimperialismus von unten

In den Weltregionen, die dem Kolonialismus und Imperialismus unterworfen sind, spielte die anarchistische Bewegung – einschließlich ihres gewerkschaftlichen Ablegers, des Syndikalismus – eine Schlüsselrolle. Die Rolle der Anarchisten und Syndikalisten in den nationalen Befreiungsbewegungen war zentral, manchmal führend. Die Bewegungen in Asien, Afrika, Lateinamerika und der Karibik – aber auch

Wundersame Stalinismusheilung durch Geschichtsphilosophie?

In linken Diskussionszusammenhängen macht das Gerücht schon länger die Runde: Die Abkehr der kurdischen Bewegung vom Konzept der nationalen Befreiung hin zu einem basisdemokratischen Neuaufbruch. Wie die Verhältnisse in den kurdischen Gebieten tatsächlich zu beurteilen sind, kann an dieser Stelle nicht geklärt werden; über ein paar einführende Gedanken und eine

Wer das Brot bezahlt und wer den Abwasch macht

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Das traditionelle Bild der Geschlechterrollen ist einfach und klar: Der Ehemann geht einem festen Beschäftigungsverhältnis mit entsprechenden Sozialleistungen nach, die Ehefrau und Mutter leistet im Gegenzug die unbezahlte Hausarbeit und kümmert sich um die Kinder. Auch wenn dieses „männliche Ernährermodell“ schon lange nicht mehr die einzige Möglichkeit ist, Paarbeziehungen und

Gegen das teure Leben

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Im Jahr 2008 hat im subsaharischen Afrika ein Zyklus sozial motivierter Revolten und Massenproteste begonnen. Er stand unter dem Motto des Kampfes contre la vie chè, also gegen das teure Leben, das oft unbezahlbar geworden war. Ursächlich dafür war der starke Anstieg der Lebensmittelpreise, der sich nicht nur in Afrika

Hunger – Katastrophe, Protest und Medienereignis

Hunger ist die Alltagsrealität für ein Sechstel der Menschheit und - hungerbedingte Krankheiten mitberücksichtigt - die Todesursache für 10 Millionen Menschen jährlich. Spätestens seit der Explosion der Nahrungsmittelpreise 2007/2008 ist klar, dass das Milleniums-Entwicklungsziel, den Anteil der Menschen, die Hunger leiden, von 1990 bis 2015 zu halbieren, nicht annähernd erreicht