Vielleicht ist alles ganz anders?

Einige Wochen sind seit dem 1. Mai 2013 vergangen, dem Tag, an dem Lutz Schulenburg uns plötzlich verlassen hat. Das Lauffeuer war rasend, die Resonanz entsprach dem Maßstab seines unermüdlichen Wirkens und Arbeitens für sichtbare und unsichtbare Aufstände. Eine Flut von Nachrufen und Trauerbekundungen brach los. Und da war die

Patriarchales Erbe: Kirche und Knechte

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Dass christliche Religionen hierarchisch geordnete männerdominierte Gesellschafts- und Wirtschaftsformen ermöglicht haben, braucht man von keiner Kanzel mehr zu predigen. Auch dass das Gerede vom säkularen Staat bloßes Lippenbekenntnis ist, lässt sich täglich feststellen. Unsichtbar, haben die Kirchen ihre Finger im Spiel und wo diese starke Hand wirkt, wandern Macht und

Taqwacore

Zehn Jahre ist es mittlerweile her, dass Michael Muhammad Knight seinen Roman „The Taqwacores“ erstmals veröffentlichte. Seither ist viel geschehen. Das Buch ist in mehreren Sprachen inklusive Deutsch erschienen, und 2010 kam sogar eine Verfilmung des Stoffs in die Kinos. Hinzu kommt die Filmdokumentation „Taqwacore – The Birth of Punk

Erich-Mühsam-Preis für Edition AV

Gustav Landauer, Alexander Berkman, Johann Most, Abel Paz, Oliver Steinke, Maria Regina Jünemann, Ralf Burnicki und Horst Stowasser zählen zu den AutorInnen des vor 25 Jahren aus einer anarchistischen Künstlergruppe in Frankfurt/Main entstandenen Verlags. Auch das von Ludwig Unruh in der letzten Ausgabe der DA vorgestellte „Befreiung und soziale Emanzipation“

Emanzipation & Solidarität

Im vergangenen Jahr sind zwei Bücher zur Geschichte der radikalen Linken erschienen, die auch für LeserInnen der DA von Interesse sein dürften. Danyluk Befreiung und soziale Emanzipation Da wäre zum einen der Streifzug durch die Geschichte linksradikaler Klassenbewegungen von Roman Danyluk, der unter dem Titel Befreiung und soziale Emanzipation sich mit

Kenia, Bombay, Mexiko

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Diese Reportagen können als inhaltliche Ergänzung zu den in der DA 214 besprochenen Romanen1 gelesen werden. Dazu sind es sehr unterschiedliche Formen von Reportage: eine klassische Großreportage, eine verschachtelt-subjektivistische Erzählung und ein Stück Anti-Medienarbeit. Die Britin Michela Wrong ist langjährige Afrika-Korrespondentin der BBC, der Financial Times etc., eine Links-Liberale.2 Hier geht

Patriarchales Erbe: Ein Streik ist kein Sparbuch

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Wer in Deutschland im Laufe seines Erwerbslebens mehr als dreimal gestreikt hat, dem wird entweder das Etikett „Exot“ oder „Querulant“ verpasst, dermaßen hat sich die Idee vom Streik als legitimes Mittel um Interessen durchzusetzen und Veränderungen herbeizuführen aus den Köpfen der BürgerInnen verflüchtigt. Dass trotz der Erfahrung mit einer Diktatur

Internal Autonomy

Die erste Welle von Anarcho-Punkbands war gerade verebbt, da gründeten Al & Nix Internal Autonomy. Textlich stark von Crass beeinflusst, gingen sie musikalisch einen anderen Weg. Internal Autonomy spielten dunklen, experimentellen Post-Punk, der an Siouxsie & The Banshees, Killing Joke, Rubella Ballett, Blood And Roses und Joy Division erinnert, mal

Annäherungen an Franz Jung

„Franz Jung ist ein von Herzen abenteuerlicher und vom Typus her avantgardistischer Literat. Für mich als Leser war er ein ganz besonderer Literat: zugleich umtriebig und Getriebener, Zeitgenosse und natürlich Opfer der gesellschaftlichen Verhältnisse. Aber er war jemand, der seine Zeit sehr genau wahrgenommen hat und immer an Orten war,

Schatten der Vergangenheit

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Um den schwierigen Umgang Spaniens mit seiner Geschichte ging es bei der Veranstaltung am 28. Oktober in Berlin im Kino Babylon Mitte am Rosa-Luxemburg-Platz, das sonst eher durch den FAU-Thriller mit mehreren Sequels bekannt ist. Die beiden Grimme-PreisträgerInnen Lucia Palacios und Dietmar Post luden zur erstmaligen Vorführung ihres größtenteils durch