Fehlfarben widerlegen überzeugend das gängige Vorurteil, wie Jan Müller von Tocotronic im Promtext zu Xenophonie schreibt, „das Vorurteil, dass Bands zwangsläufig mit andauerndem Fortbestehen langweiliger zu werden haben“. Ja, das neue Fehlfarben-Album ist nach Glücksmaschinen wieder ein großer musikalisch wie inhaltlicher Wurf, sozusagen der noch radikalere Soundtrack zur sich weiter
Kultur
Seltene Klänge
2007 tat sich der anarcho-syndikalistische Straßenmusikpunker „Geigerzähler“ aus Berlin (Eigenbezeichnung: Punk ohne Schlagzeug, Gitarre und Bass, dafür mit Geige) mit der sorbisch singenden Leipziger Pianistin Uta zu „Berlinska Dróha“ (übersetzt „Berliner Straße“) zusammen. Dass es sich dabei um mehr als ein nullachtfünfzehn Folkprojekt handelt, machte schon ihre erste Veröffentlichung „Zrudny
Notwendig gelebte Praxis
Arbeitszwang, hierarchische Strukturen und Druck von allen Seiten sind Symptome der jetzigen Gesellschaftsform und wirken besonders auf diejenigen ein, die lohnabhängig sind oder sich in einem prekären Milieu bewegen oder bewegen müssen. Die Arbeitslosen sind nahezu schutzlos den regelmäßigen Schikanen der Jobcenter ausgesetzt, die Leiharbeitenden haben mit jedem Arbeitsverhältnis nur
Klarkommen gegen die Tragik unseres Daseins
Direkte Aktion: Lena,im Januar 2012 habt Ihr bei Conexion Musical Dein neues Album „Die Angst vor den Gedanken verlieren“ releast. Wie gestaltet ihr Produktion & Vertrieb? Lena: Wir produzieren alles selber. Bei dem neuen Album hat Claudito die Aufnahmen mit mir gemacht. Die Beats sind diesmal nicht fast alle von Blank, sondern von verschiedenen Leuten. Wir kaufen uns
Umherschweifende Prekäre
Die „Precarias a la deriva“ sind eine Frauengruppe, die sich im Juni 2002 während des damaligen spanischen Generalstreiks gegründet hat. Sinngemäß bedeutet ihr Name „die (weiblichen) Prekären, die sich treiben lassen“, oder auch die „(weiblichen) Prekären in Verschiebung“ – der Name ist auch eine Anspielung auf den Schlüsselbegriff derive der
Transzendental meditierend auf dem Friedenspfad
Zurzeit arbeitet Hathaway als Dozent für Amerikanistik an der Universität Oldenburg. Mit der DA sprach Hathaway über sein Buch Das Ende der Kriege, einem u.a. von Noam Chomsky überaus positiv bewerteten Werk über Militarismus und Widerstand, in dem sich allerdings ein breites Meinungsspektrum von traditionellem Antiimperialismus bis hin zu esoterisch
„Fair spielen und fair verlieren war ein ethisches Gebot“
Die Nr. 206 (Juli/August 2011) der DA war historischen, politischen und ökonomischen Analysen des Sports gewidmet. Mehrere Artikel bezogen sich dabei unter anderem auf den Arbeiter-Turn- und Sportbund (ATSB), der von 1924 bis 1933 eine auch international wichtige Rolle in der Organisierung des Arbeitersports darstellte. Von besonderer Bedeutung war nicht zuletzt
Der lange Weg zurück
Die Hütte kann nur zu Fuß erreicht werden.“ Geschichte ist Bewegung, Denken ist Beanspruchung des Körpers. Doch nichts verläuft geradlinig, nichts ist unausweichlich, kein Pfad vorherbestimmt: „Verschiedene Wege führen zur Bakuninhütte.“ Man kann sich dieser Hütte nur aufrechten Ganges nähern, um den so hart gekämpft wurde, für dieses Bauwerk, bei
Utopische RealistInnen
Im Sommer 2011 lief der Dokumentarfilm Noise & Resistance – Voices from the DIY Underground in den Programmkinos mehrerer Länder an. Unsere Genossin Monika sprach mit Franny, einer der beiden Regisseurinnen, über widerständige Kultur, das Lebensgefühl des Do it yourself (DIY) und das Verhältnis von Utopie und Wirklichkeit. Während in
Und weil der Mensch ein Mensch ist, braucht er was zu Essen bitte sehr …
1. Kurt Tucholsky schildert um 1919 den Wahnsinn der Hungersnot in Deutschland: Die vorhandenen Lebensmittel werden nicht verteilt, lieber wird so lange gewartet, bis sie sich wieder in einem funktionierenden Kapitalismus verkaufen lassen – auch wenn bis dahin Tausende verhungern müssen. Lebensmittel! Lebensmittel! Wenn nun die Ladung Korn und Fett den Anfang macht zu besserm Leben, wenn