Erster Mai: Streik frei!
In Frankfurt positionierten sich Mitglieder und SympathisantInnen der FAU mit einem Transparent direkt vor der Haupttribüne des DGB, um die Basis der Einzelgewerkschaften auf den unsäglichen Kurs ihrer Spitzenfunktionäre in Sachen Tarifeinheit aufmerksam zu machen. Mit großem Interesse wurden mehrere tausend Flugblätter, die über die Hintergründe des skurrilen Ansinnens aufklären, angenommen. Auch in Kiel, Freiburg und anderen Städten verwehrten sich Mitglieder der FAU gegen jeglichen Versuch, die Möglichkeiten des Arbeitskampfes gesetzlich weiter einzuschränken. Während der DGB-Hauptkundgebung in Kassel protestierten Aktive der im März gegründeten und gewerkschaftsübergreifenden Initiative „Hände weg vom Streikrecht“ mit einem an Gasluftballons befestigten Transparent ebenfalls gegen das gemeinsame Projekt von BDA und DGB. Inzwischen hat der DGB diese Initiative aufgegeben (siehe Kleinlautes Abrücken von der BDA).
Berlin & Bremen: Leiharbeit abschaffen!
Ebenfalls am 1. Mai führte die FAU Berlin einen „Spaziergang gegen Leiharbeit“ durch, an dem sich bis zu 120 TeilnehmerInnen beteiligten, darunter auch GewerkschafterInnen aus Italien, Frankreich und Spanien. Die Gruppe Atze Wellblech, die in vielen ihrer Lieder miese Arbeitsbedingungen thematisiert, begleitete die Aktion musikalisch. In zahlreichen Slogans wurden bei besten akustischen Bedingungen in der Friedrichstraße sowohl die ungleiche Behandlung der LeiharbeiterInnen angeprangert als auch die Lohnarbeit als solche in Frage gestellt. Der FAU Berlin ist damit eine kämpferische Gewerkschaftsdemonstration auch abseits des sozialdemokratischen Mainstreams gelungen. Anlässlich einer Leiharbeitsmesse bezog Ende Mai u.a. auch die FAU Bremen Position gegen den modernen Menschenhandel. Überschattet wurde der Protest von Gewalt seitens einer Sicherheitsfirma der Messe. Fast ein Dutzend Schergen griffen die AktivistInnen gezielt mit Tritten und Faustschlägen an. Die Polizei griff, so die FAU Bremen weiter, nicht ein.
Frankfurt/M.: IMK auflösen!
Am 22. Juni beteiligten sich in Frankfurt a.M. mehr als 2.000 Menschen unter dem Motto „Wir kommen um zu stören! IMK auflösen!“ an einer Demonstration gegen die Innenministerkonferenz. Aufgerufen hatte auch die FAU Frankfurt. Die Kritik der Straße richtete sich gegen die Abschottung Europas, die Ausgrenzung und Migration, die allgegenwärtige Überwachung und „Antiterrorgesetze“, die staatliche Diskriminierung von Sexarbeiterinnen und vieles mehr. Durch den Protest gegen die rücksichtslose Abschottung nach außen und die Aufrüstung gegen potentielle soziale Konflikte im Inneren haben sich die Verantwortlichen auf die Füße getreten gefühlt. In den Wochen zuvor hatte es mehrere Kriminalisierungsversuche gegen die Demo-OrganisatorInnen gegeben.