Dieses Jahr haben auch in Deutschland gewerkschaftliche und feministische Bündnisse im ganzen Land Demonstrationen und Veranstaltungen organisiert und die Durchsetzung eines feministischen politischen Streiks gefordert. Die FAU war daran beteiligt und hat in einigen Städten eigene Akzente gesetzt.
Schon im Mai 2018 hat sich die FAU gemeinsam mit Schwestergewerkschaften aus verschiedenen Ländern bei der Gründung des neuen internationalen Gewerkschaftsverbandes IKA den Frauenstreik auf die Fahnen geschrieben. Anschließend hat sie neben der Mitarbeit in verschiedenen Bündnissen in Deutschland auch eine eigene Verteilzeitung herausgebracht.
Am 8. März sind dann in Deutschland Tausende von Menschen auf die Straße gegangen – in Leipzig 2.000, in Berlin sogar 20.000. An diese Demonstrationen haben auch die Mitglieder der FAU Präsenz gezeigt. In einigen Städten haben sie zusätzlich eigene Aktionen unterstützt.
So haben Schüler*innen in Dresden die Schule bestreikt und auf Geschlechterdiskriminierung im Schulsystem hingewiesen. In Jena hat das Bündnis gegen Pflegenotstand eine Kundgebung vor dem Uniklinikum organisiert und seine Unterstützung für die Forderung der Pflegekräfte nach mehr Personal gezeigt. In Berlin sind FAU Mitglieder durch Gastronomien getourt, um Menschen dazu einzuladen, sich gewerkschaftlich zu organisieren. In Chemnitz war die FAU am 9. März auf der Demonstration der Gefangenen-Gewerkschaft zum Frauengefängnis zahlreich vertreten und hat so ihre Solidarität mit den inhaftierten Arbeiter*innen zum Ausdruck gebracht.
Bis zu einem feministischen politischen Streik ist in Deutschland angesichts des Verbots des politischen Streiks und einer niedrigen Streikmoral der Arbeiter*innen in Deutschland noch einiges zu tun. Zwei wichtige Schritte wären der Aufbau kämpferischer Betriebsgruppen unter Arbeiter*innen in verschiedenen Betrieben und die Durchsetzung des politischen Streiks. Wer daran arbeiten will, ist herzlich zur Mitarbeit in und Zusammenarbeit mit der FAU eingeladen!