Viel Streik, viel Ehr?

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1726 Jahre Streik, also seit 287 n. Chr., als der römische Kaiser Maximianus germanische Stämme zurückdrängte, bis heute, wo die deutsche Regierung die Sparpolitik Europas diktiert – so viele Jahre würden die etwa 630.000 Ausfalltage aneinander gereiht ergeben, die es Schätzungen des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung zufolge

Anspruch und Wirklichkeit

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Erneut fiel in einem Erfurter Gerichtssaal ein alter Zopf zu Boden. Nachdem das Bundesarbeitsgericht (BAG) in den vergangenen Jahren bereits die eigene, höchstrichterliche Rechtsprechung u.a. in Sachen Solidaritätsstreik und Tarifpluralität korrigiert und auch neue Aktionsformen wie den Flashmob für zulässig erklärt hatte, befasste sich das BAG in diesem Jahr bereits

Ich will aber!

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Ob es reiner Zufall ist oder nicht, irgendwie scheinen Streiks in der Luftfahrtbranche eine belebende Wirkung zu haben auf die Verfechter der sog. „Tarifeinheit“, in deren Namen das Recht auf Streik jahrzehntelang eingeschränkt worden war. Kaum nämlich hatte ver.di in der Tarifauseinandersetzung im Sicherheitsgewerbe die Securities an den Flughäfen zu

Kolumne Durruti

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Man sollte meinen, Anarchosyndikalisten würden vielleicht öfter streiken als andere Gewerkschafter. Schließlich spielt der Streik bei ihnen in der Theorie eine Sonderrolle und einen gewissen Hang zur Mystifizierung kann man ihnen auch nicht absprechen. Aber weit gefehlt, denn da gibt es ja noch die berühmten äußeren Umstände – ein Hauch

Der große Bruder schaut dich an

Vorerst keine Überwachungskonkretisierung Die Regierungskoalition hat ihr umstrittenes Vorhaben zur Erneuerung des ArbeitnehmerInnendatenschutzes aufgegeben. Union und FDP hatten Ende Januar die im Bundestag geplante Verabschiedung des Gesetzes von der Tagesordnung genommen. Vorangegangen war heftiger Protest von Opposition und Gewerkschaften. Das Gesetz sollte die Überwachung am Arbeitsplatz konkretisieren. So war im Entwurf

Rote Karte für Rosarot!

In den letzten Monaten wurde immer mal wieder von Experimenten in Gefängnissen berichtet, sogenannte „B-Zellen“ (Beruhigungs- oder Schlichtzellen genannt) in der Farbe Rosa zu streichen, was dann eine beruhigenden Effekt auf die InsassInnen haben soll. Inhaftierte werden in „B-Zellen“ untergebracht, wenn sie akut selbsttötungsgefährdet sind oder aber Mitgefangene oder WärterInnen

Ohne Netz und doppelten Boden

Die Anzahl der Solo-Selbständigen ist auf ein Rekordhoch gestiegen. Die Wirtschaftslage, der Versuch der Arbeitslosigkeit zu entfliehen und die Hoffnung, einen Hauch von Selbstbestimmung zu finden, treibt viele in die Selbständigkeit, häufig aus Hartz IV heraus. Doch diese Rettungsleine soll nun gekappt werden. Seit 2007 hat sich die Anzahl der Selbständigen,

Zweite Klasse vor Gericht

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Beratungshilfe oder Prozesskostenhilfe können Menschen erhalten, die nicht über ausreichende Mittel verfügen, um ihnen theoretisch zustehende Rechte juristisch durchzusetzen. Damit soll eine „Waffengleichheit“ zwischen den Streitparteien gewährleistet werden, und zwar unabhängig von der Größe des eigenen Geldbeutels. Dieses Prinzip des Sozialstaats wird nun durch einen Gesetzesentwurf des Bundesjustizministeriums in Frage

Kolumne Durruti

Was hat sich doch die Welt um mich herum verändert: in meiner Teenie-Zeit tauschten wir Schallplatten, um sie auf Kassette zu überspielen, das Stadion vom FC hatte noch keine Flutlichtanlage, und zur Kontaktaufnahme mit meinen Freunden musste ich einen Telefonapparat mit Wählscheibe benutzen. Mein soziales Netzwerk war der Springbrunnen in

Zusammen ist man weniger allein

Georg will los: „Es gibt für morgen früh zwei Bestellungen, die noch vertickt werden müssen!“ „Alles klar“, sagt Patrick, der die Dispo-Schicht gerade von Georg übernommen hat. Dispo steht für Disposition oder Dispatch, für die Arbeit in der Kommunikationszentrale von Fahrwerk, einem Kollektivbetrieb von KurierfahrerInnen in der Warschauer Straße im