Das Umland von Jena hatte für mich etwas Exotisches. Anders lässt sich nicht erklären, warum ich mit Freunden häufiger in die bedrückende Thüringer Peripherie fuhr, wo wir uns in einem verfallenen und noch bedrückenderen Bauernhof einquartierten. Von dort aus unternahmen wir Expeditionen in andere Dörfer – unseres bestand nur aus
Betrieb & Gesellschaft
Meldungen aus der FAU
Genf Im April 2010 legte die FAU Berlin Beschwerde gegen die Bundesregierung bei der ILO, der internationalen Arbeitsorganisation der UN, ein. Grund waren die stark eingeschränkten Gewerkschaftsrechte sowie die von der BRD ratifizierten aber vernachlässigten Konventionen, insbesondere Konvention 87 und 98. Nun hat die ILO die Bundesregierung angemahnt, diese Gewerkschaftsrechte zu
Marginalisierung in Serie
In vielen Ländern dieser Welt sind ganze Bevölkerungsgruppen, oft „ethnische“ Gruppen genannt, von Marginalisierung betroffen. Es handelt sich dabei zumeist um Minderheiten, die die von einer mehrheitlichen Bevölkerungsgruppe des Nationalstaats ausgegrenzt werden. Hier zeigt sich der Wirkungszusammenhang von Marginalisierung und Rassismus ganz deutlich. Gerade bei sog. autochthonen Minderheiten entwickeln sich
Arbeit und Krieg
Ihr habt als GewerkschafterInnen eine antimilitaristische Stellungnahme veröffentlicht, in der ihr ver.di kritisiert. Schildert uns doch mal kurz, worum es geht. Kiel ist einer der Heimathäfen der Bundeswehr, von dem heraus sie ihre Auslandseinsätze organisiert. Das Verteidigungsministerium verkündete Ende Oktober 2011 die Schließung des Marinearsenals. Dazu gab es eine Pressemitteilung der
Gleich schlechter Lohn
Seit Anfang Dezember ist es offiziell: Es wird ab diesem Jahr einen branchenspezifischen Mindestlohn für LeiharbeiterInnen geben. Die Berliner Taz feierte das bereits Mitte November: „Jetzt können die rund 900.000 Leiharbeiter hoffen“. Diese Hoffnung besteht in einem Lohn von 7,89 Euro in West- und von 7,01 Euro in Ostdeutschland –
Der große Bruder schaut dich an
Tausende Handys geortet Ein üblicher Vorgang der Polizei zur Überwachung (u.a.) politischer Aktivistinnen und Aktivisten ist die Ortung der Zielperson über das Handy. Auf Drängen und Antrag der Partei Die Linke veröffentlichte die Landesregierung Nordrhein-Westfalen erstmals Zahlen. Demnach wurden im Jahr 2010 genau 2644 Menschen per Handy-Ortung überwacht. Rund 250.000 Ortungsimpulse
Arm, sexy, xenophob?
Laut einer neuen repräsentativen Studie hat jeder vierte Mensch in Berlin Abneigungen oder Vorurteile gegen MigrantInnen. Die Studie „Wie tolerant ist Berlin?“ ist vom Meinungsforschungsinstitut Info GmbH durchgeführt worden. Laut dessen Chef zeigt sie, dass Berlin im Bundesvergleich schlecht abschneidet. In Stadtteilen wie Marzahn-Hellersdorf hatten ca. 50% der BewohnerInnen Abneigungen und Vorbehalte gegen BerlinerInnen migrantischer Herkunft geäußert.
AntifaschistInnen in Hannover im Visier der Soko 19/2
Laut einer Mitteilung des linken Mobilisierungsbündnisses aus Hannover, das im letzten Jahr Busse nach Dresden organisierte, hat die Soko 19/2 aus Sachsen nun ihre Ermittlungen gegen AntifaschistInnen auf Niedersachsen ausgeweitet. Anfang Dezember erhielten mehrere NazigegnerInnen, deren Personalien in Dresden in einem Polizeikessel festgestellt wurden, Bescheide, dass sie „beschuldigt“ werden, jedoch
Alles wie immer, nur schlimmer
Es ist das Thema seit Monaten: Rechtsterrorismus. Die Politik ist überraschenderweise überrascht. Es wird sich auf das NPD-Verbot eingeschossen. Zu mehr reicht es nicht. Umso deutlicher behördliche Verwicklungen mit der braunen Terrororganisation NSU zu Tage treten, umso mehr scheint auf die Nebelkerze NPD-Verbot gesetzt zu werden. Bereits vor mehr als zehn
Der lange Arm der türkischen Justiz
Die Mühlen der Justiz mahlen. Vor allem langsam. Fünf Jahre nach dem Klein-Guantanamo für ein Mitglied des damaligen Kultursyndikats der FAU Berlin hat der Berliner Verfassungsgerichtshof das örtliche Kammergericht ins Unrecht gesetzt. Das oberste Gericht erklärte die tagelange Fesselung des traumatisierten Flüchtlings für rechtswidrig. Doch der Fall ist noch nicht