Odyssee im (a)sozialen Raum

Nach der wirtschaftlichen Erholung 2010 war für das Jahresende ein „Heißer Herbst“ angekündigt. Der DGB wollte den Protest „in die Betriebe und Verwaltungen tragen“, Erwerbslosengruppen riefen zu Protesten auf der Straße auf. Möglicherweise sind viele Aktivitäten gelaufen, aber die Ergebnisse sind bescheiden. Mitte Januar folgert der Bremer Erwerbslosenverband, dass nur

Abend in der Stadt

„Liebig-Krawalle kosten 1 Mio.“ titelte die Berliner Boulevardzeitung BZ am 3. Februar und sprach von einer „Rache-Nacht der Chaoten“. Dem vorausgegangen war die Räumung des Hausprojektes Liebig 14 am Vortag. Die Zeitungsmeldungen über das „letzte besetzte Haus Berlins“ erinnerten an die 90er Jahre, als Konflikte zwischen HausbesetzerInnen und HausbesitzerInnen sowie

Mangel oder Überfluss?

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Die deutsche Wirtschaft beklagt regelmäßig einen vermeintlichen Fachkräftemangel in Deutschland. So geben laut einer Umfrage des Ifo-Wirtschaftsforschungsinstitutes 40 % der befragten Unternehmen an, unter einem Fachkräftemangel zu leiden, zwei Drittel fürchten dies bis 2015. Arbeitgeberpräsident Dieter Hund sieht den Fachkräftemangel laut Spiegel sogar „innerhalb einer Generation“ auf fünf Millionen steigen. Insbesondere in technisch-naturwissenschaftlichen Berufen, wie etwa IngenieurInnen, gebe es

Militärische Rohstoffsicherung

„Die Sicherung der Handelswege und der Rohstoffquellen sind ohne Zweifel unter militärischen und globalstrategischen Gesichtspunkten zu betrachten“, so Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) Anfang November in seiner Eröffnungsrede der „Berliner Sicherheitskonferenz“, der deutschlandweit größten Konferenz zur europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Der frühere Bundespräsident Horst Köhler hatte wegen einer vergleichbaren

Tellerwäscher wehrt sich

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Nur wer seine Rechte kennt, kann sie auch wahren. Das gilt auch, wenn eine kollektive Aktion nicht möglich ist. So zog die FAU Frankfurt im November 2010 vor das Arbeitsgericht. Es ging um zwei Kündigungen, bezahlten Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Zunächst war dem auf 400-Euro-Basis als Tellerwäscher beschäftigten

Salzstock Asse

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Radioaktive Flüssigkeit verdoppelt Innerhalb von nur einem Jahr hat sich die radioaktive Flüssigkeit im ehemaligen Salzstock Asse verdoppelt. Das ist das Ergebnis aktueller Messungen durch das Bundesamt für Strahlenschutz. BfS-Sprecher Werner Nording gab an, die Menge an kontaminierter Flüssigkeit habe sich in dem Zeitraum von vier auf acht Liter pro

§§§-Dschungel

Zeitarbeitsfirmen zur Kasse bitten Ungefähr ein Drittel aller ZeitarbeiterInnen hat ab sofort die Möglichkeit, vom Arbeitgeber deftige Lohnnachzahlungen zu fordern. Das Bundesarbeitsgericht hat in einer Entscheidung vom 14.12.2010 (Az: 1 ABR 19/10) die Tariffähigkeit der Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personalserviceagenturen (CGZP) abgelehnt. Die Entscheidung hat für bis

Zahlen, bitte!

Abgehängt: In Deutschland stieg der Bruttolohn in den letzten zehn Jahren um 22%. Im EU-Schnitt waren es 37%. Gleichzeitig stieg hierzulande der indirekte Lohn, die sog. „Lohnnebenkosten“, nur um 9,5%, im EU-Schnitt dagegen um 38,5%.     Geprellt: Zudem sank die Kaufkraft der Lohnabhängigen (Lohnquote) seit 1990 von über 50%

Nichts um viel Lärm

9,50 Euro solle der gesetzliche Mindestlohn in Callcentern betragen, wenn es nach dem Deutschen Beamtenbund (dbb) geht. Ein entsprechender Antrag an den zuständigen Ausschuss des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales wurde bereits im November 2009 gestellt. Möglich ist dieser Schritt in der Callcenter-Branche, weil sich die Unternehmen weigern, einen

Rubrik: Leiharbeit abschaffen!

BAG: CGZP nicht tariffähig Am 14. Dez. sprach das Bundesarbeitsgericht der Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personalagenturen die Tariffähigkeit ab. Folglich können sie von nun an keine Tarifverträge mehr abschließen. Das Gericht machte bislang keine expliziten Angaben dazu, ob die CGZP in der Vergangenheit tariffähig war, nach Einschätzung