„Gehorche keinem“ prangt in großen Lettern von der Universitäts- und Landesbibliothek. Die Leuchtbuchstaben stammen vom iranischstämmigen Künstler Babak Saed. Das Kunstwerk ist ein Geschenk der Staatskanzlei NRW an die Bibliothek. Für Emanuel Hübner, einen Mitarbeiter der Sportwissenschaft, ist das ein Aufruf zur Anarchie, eine Gefährdung von Demokratie und Freiheit und
Betrieb & Gesellschaft
Der Lohn wuchert nicht gerade
Ursprünglich sollte die „persönliche Assistenz“, eine Errungenschaft der Behindertenbewegung, körperlich oder geistig beeinträchtigten Menschen ein möglichst selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Und eigentlich sollten die AssistentInnen, die sie dabei unterstützen, von ihrem Gehalt auch ein würdevolles Leben führen können. Soweit die Theorie. Ein undurchsichtiges Geflecht von Kostendrückern, bestehend aus Kranken- und Pflegekassen,
Bangemachen gilt nicht?
Im KRH Psychiatrie Wunstorf ist auch zwei Jahre nach Betriebsübergang kein Ende des Wandels in Sicht. Umstrukturierung, Sanierung und schleichender Personalabbau haben in dem psychiatrischen Krankenhaus deutliche Spuren hinterlassen. Vom einst hohen Kampfgeist der Beschäftigten ist nur noch wenig zu spüren. Schonzeit Im Januar 2008 war das ehemalige Landeskrankenhaus
Kolumne Durruti
Es waren von jeher die 9er Jahre, die unser Leben prägten. Man denke nur an die Gründung der Weimarer Republik 1919, den schwarzen Freitag 1929, den Weltkriegsbeginn 1939 oder die Zweistaatenlösung 1949. Von der Mondlandung 1969 oder der Reichssüdfrüchtenacht 1989 will ich hier gar nicht erst anfangen. Die „9“
Bildungsstreik 2009
Besetzungen, Demonstrationen, Blockaden und Streiks sind bislang die Kampfmittel, mit denen hauptsächlich Studierende und SchülerInnen auf die kapitalistischen Umwälzungen in den öffentlichen Bildungsinstitutionen reagieren. Aber ihre Betroffenheit und Wut speisen sich nicht nur aus universitäts- und schul-internen Belangen, sondern resultieren oftmals genauso aus ihrer gesellschaftlich-ökonomischen Situation. Der Fokus der
Sie lassen nicht locker
Am 5. November 2009 fanden vor dem Arbeitsgericht Hannover Güteverhandlungen mit den zwölf Leiharbeitern der Wolfsburg AG statt, die im Frühjahr vor VW-Nutzfahrzeuge (VWN) in Hannover Stöcken u.a. mit einem Hungerstreik gegen ihre Entlassung zum 31. März protestiert hatten (siehe Berichte in DA 195 und 193). Vorhergehende Prozesse auf
Arbeitszwang im Strafvollzug
Strafgefangene und Sicherungsverwahrte sind gemäß Strafvollzugsgesetz verpflichtet, eine ihnen zugewiesene Arbeit auszuüben, zu der sie körperlich in der Lage sind (§ 41 StrVollzG). Hierfür erhalten sie eine Arbeitsentlohnung, die 9% des durchschnittlichen Verdienstes der ArbeiterInnen und Angestellten beträgt (§ 43 Abs. 2 StrVollzG). Wer sich der Zwangsarbeit verweigert, davon spricht
§§§-Dschungel
Kündigungsschutzklage innerhalb von drei Wochen erheben! Wollen Beschäftigte gegen die Kündigung ihres Arbeitsverhältnisses vorgehen, müssen sie innerhalb einer Frist von drei Wochen nach Zugang der schriftlichen Kündigung Klage beim Arbeitsgericht erheben. Nur wenn sie unverschuldet verhindert waren, die Klage rechtzeitig zu erheben, können sie unter bestimmten Bedingungen die nachträgliche Zulassung
Prekärer Protest
Der Bildungsstreik wurde bisher in erster Linie von SchülerInnen, LehrerInnen und Studierenden getragen. Nur eine Minderheit des Personals an den Hochschulen hat sich aktiv daran beteiligt. Dabei hätten die Beschäftigten an den Hochschulen selbst genügend Gründe zum Protest. Die Hochschulen leiden seit Jahrzehnten an einer chronischen Unterfinanzierung und Personalknappheit.
Christliche Tarifgemeinschaft nicht tariffähig
Die Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Leiharbeit (CGZP) hatte 2003 den ersten bundesweiten Flächentarifvertrag für Leiharbeitsfirmen abgeschlossen. Eigentlich sieht das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) vor, dass LeiharbeiterInnen nach dem „equal pay“-Grundsatz den gleichen Lohn erhalten wie die Stammbelegschaften. Davon abgewichen werden kann nur, wenn ein gültiger Tarifvertrag vorliegt. Diese Ausnahmeregelung nutzten die