Editorial

Die FAU Berlin mit einer Kundgebung vor der Heinrich-Böll-Stiftung Ende Juni

Liebe LeserInnen,

aus gegebenem Anlass ein Editorial, das sich nicht mit den Inhalten dieser geschätzten Publikation befasst. Wie ungefähr allzweijährlich ist wieder großes Stühlerücken bei der DA angesagt: Mandate gleich mehrerer wichtiger Teilredaktionen enden mit dieser Aufgabe, und auch die anderen Funktionen wie die Aboverwaltung rotieren, so wie es auch sein soll. Doch wie finden wir neue Leute dafür? Im Allgemeinen geht das so: Rechtzeitig vor dem FAU-Kongress wird eine Liste mit freiwerdenden Stellen samt Stellenbeschreibungen verschickt und um Kandidaturen gebeten. Und dann nochmal. Und dann nochmal. Und auf dem FAU-Kongress passt es dann wahrscheinlich immer noch nicht. Leider möchte z.B. wirklich niemand freiwillig statt des Lektorats die Aboverwaltung machen. Folglich muss eine Arbeitsgruppe noch irgendwen überzeugen. Neben Daumenschrauben ist das Telefon hierfür ein wichtiges Instrument.

Auch wenn dein Syndikat beschlossen hat, auf keinen Fall irgendein DA-Mandat zu übernehmen, und bestvorbereitete SchauspielerInnen zum Kongress entsandt hat, die überzeugend darstellen, dass ihr schon mit so vielen wichtigen Aufgaben heillos überladen seid, gehörst du zur Risikogruppe, wenn du schon mal ein Mandat in der FAU einigermaßen zuverlässig versehen hast. In der zweiten Nachthälfte zum Pfingstmontag wird dein Telefon klingeln und ein Genosse, dem du noch einen Gefallen schuldest, wird ungefähr folgenden Text aufsagen: „Vielleicht könntest du dir vorstellen, die Aboverwaltung zu übernehmen. Höchstens 10 Stunden pro Woche. Ansonsten würden wir dich für Betrieb und Gesellschaft einplanen.“ Das empfinden wir immer noch als die basisdemokratischere Variante verglichen mit „Wenn bis dann und dann niemand für diesen Posten kandidiert, löst sich der DA-Verein mit sofortiger Wirkung auf.“

Auf diese oder jene Weise sind nun RedakteurInnen aus Berlin, Bielefeld, Frankfurt, Freiburg, Hannover, Kiel und irgendwo im Südosten zu uns gestoßen. Besonders freuen wir uns, dass unsere GenossInnen aus Graubünden die Redaktion Betrieb und Gesellschaft übernehmen. Daher erscheinen die ersten sieben Seiten künftig auf Rätoromanisch. Nein, im Ernst: Für eine Ausgabe im kommenden Jahr wird uns die FAU Bern mit einem Schweiz-Schwerpunkt unter die Arme greifen. Das Verfahren nennt sich inoffiziell „BuG-Rotation“ und wurde offiziell natürlich nur deswegen eingeführt, um möglichst viele interessierte GenossInnen zwanglos in die DA-Arbeit einzubinden. Die nun ausscheidenden RedakteurInnen werden uns übrigens großenteils als notorische KlugscheißerInnen erhalten bleiben, gekleidet in Ämter wie „Layoutlektorat“ oder „BuG-Koordination“.

Apropos Koordination: Hat eigentlich wieder mal niemand darüber nachgedacht, wer eigentlich das Editorial schreibt? Manche Sachen ändern sich einfach nie. Neee neee neee… Dennoch wird es auch nächstes Mal eines geben und wir freuen uns auf neue Gesichter und Gedanken.

Ein alter Klugscheißer vom Lektorat

Schreibe einen Kommentar