China: Streik in Stahlfabrik
Rund 2.000 ArbeiterInnen einer Stahlfabrik in Chengdu sind am 4. Januar in den Streik getreten um gegen niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen zu protestieren. Zudem fordern sie, dass die Managergehälter offengelegt und angeglichen werden müssen. In den Protesten wurden mehrere Streikende bei Konfrontationen mit der Polizei verletzt. Die ArbeiterInnen klagen unter anderem darüber, dass die kargen Lohnsteigerungen nicht mit der hohen Inflation Schritt halten. Ermutigt von den immer zahlreicher auftretenden Arbeitskämpfen in China, die im Internet, vorbei an der staatlichen Medienzensur verbreitet werden, gingen die StahlarbeiterInnen auf die Straße. Dabei blockierten sie in einer ersten Protestaktion die nahegelegene Autobahn. Nachdem die verhafteten ArbeiterInnen wieder freigelassen wurden, wurden erste Verhandlungen mit der Geschäftsleitung über die Forderungen der Belegschaft begonnen.
Senegal: Dakars Transportwesen lahmgelegt
Die TransportarbeiterInnen Senegals leiden schon seit langer Zeit unter den enormen Spritpreisen, die bei umgerechnet rund 1,30 € liegen, was eine Tankfüllung zu einem kleinen Vermögen macht. Nun wollten die Minister des Landes mit einer Transportarbeitervereinigung über diesen Zustand beraten. Im Vorfeld dieser Zusammenkunft streikten die TransportarbeiterInnen das erste Mal, als Warnung, dass dieses Treffen brauchbare Ergebnisse hervorbringen müsse. So legten die ArbeiterInnen am 2. Januar das öffentliche Leben Dakars weitestgehend lahm. Es wurden keine Lebensmittel mehr transportiert, genau so wenig wie Taxen oder Busse fuhren. Dies führte dazu, dass stattdessen etliche Pferdekutschen eingesetzt wurden, um die Leute zu ihrer Arbeitsstelle zu befördern. Neben einer Eindämmung der ständig steigenden Benzinpreise fordern die FahrerInnen zudem eine bezahlbare Versicherung, ein Ende der Polizeischikanen und eine bessere soziale Absicherung. Das Treffen verlief ergebnislos, weshalb der Streik ab dem 24. Januar fortgesetzt wurde. Wie bereits beim ersten Streik lag die Beteiligung in Dakar bei nahezu 100 %. Nun soll es regelmäßig Aktionen geben, bis die Forderungen der ArbeiterInnen restlos erfüllt sind.
Kenia: Bericht über grobe Menschenrechtsverstöße auf Kenias Rosenfeldern
Zum kürzlich vergangenen Valentinstag wurden wieder unzählige Rosen und andere Schnittblumen in Deutschland verkauft. Woher diese Blumen stammen, wissen nur die wenigsten. Die Importe aus den Niederlanden sind seit Jahren kontinuierlich rückläufig. Insbesondere die Personal- und Energiekosten lassen die Konzerne die Produktion ins Ausland verlagern. So ist Kenia mittlerweile zu einem der weltweit größten Blumenexporteure aufgestiegen. Die Felder sind fest in den Händen von beispielsweise holländischen Firmen, was auch erklärt, warum Kenia für „uns“ Rosen anpflanzen muss, anstatt dringend benötigte Lebensmittel für den Eigenbedarf. Ein jüngst erschienener Bericht einer kenianischen Menschenrechtsorganisation offenbart nun, was „Rosen züchten“ im Kapitalismus bedeutet: Die zumeist weiblichen ArbeiterInnen leben in bitterer Armut, das Equal-Pay- Prinzip gilt nicht, die Arbeitsplätze sind prekär und sexuelle Übergriffe sind an der Tagesordnung. Besonders erschreckend ist die scheinbare Hilflosigkeit. So glauben 97 % der ArbeiterInnen, dass ihnen die Gewerkschaft keine Perspektive und keinen Schutz vor solchen Verstößen und Zuständen bieten kann.