Bewegt euch schneller!

„Die sogenannte neue Mittelschicht hat die Kritik am Arbeitsethos längst in ihren flexiblen und prekären Lebensentwurf integriert. Arbeitskritik auf der Höhe der Zeit müsste auch die New-Work-Ideologie angreifen“, fordert Stephan Maßdorf in einem Diskussionsbeitrag in der Wochenzeitung jungle.world. Dort arbeitet er auch gut heraus, wie die Entfremdungskritik der Alternativbewegung der

Wenn Arbeitskämpfe zum Terrorismus erklärt werden

„Die Angst wegschmeißen“ lautete der Titel eines beeindruckenden Filmes von Johanna Schellhagen, mit dem der Zyklus von Arbeitskämpfen vornehmlich migrantischer Lohnabhängiger in der norditalienischen Logistikbranche hierzulande bekannt wurde. Der Film zeigt, dass es den prekären und größtenteils migrantischen Arbeiter*innen in der Logistikbranche gelingt, sich durch solidarische und effektive Organisierung aus ihrer

Warum Arbeiter*innen mehr zur Lösung der Klimakrise beitragen können als Beatles-Fans

„Hallo, ich bin Johanna, ich habe 20 Jahre Streiks und soziale Bewegungen gefilmt und war sehr spät dran, zu begreifen, welche Katastrophe der Klimawandel ist“. Mit diesem persönlichen Statement beginnt die Regisseurin Johanna Schellhagen ihren neuesten Film „Der laute Frühling“. Schellhagen ist Gründerin der Plattform labournet.tv., auf der zahlreiche soziale Bewegungen

Erinnerung an einen linken Aufbruch in Spanien

„Amnestia, Amnestia“ , rufen die Menschen in Sprechchören. Nach dem Tod des faschistischen Langzeitdiktators Franco gingen die Menschen auf die Straße und forderten die Freilassung der vielen politischen Gefangenen. Mit dieser Szene beginnt der Dokumentarfilm El Entusiasmo, der den kurzen Aufschwung der anarchosyndikalistischen Bewegung nach dem Ende des Franco-Faschismus zum

Arbeiter*innen gegen Krieg und Militarismus

"Hoch die Löhne, runter die Waffen“ lautete ein zentrales Motto, unter dem am 22. April in ganz Italien Arbeiter*innen gegen die durch den Ukraine-Konflikt verschärfte Kriegsgefahr protestierten. Aufgerufen zu den Protesten hat die Basisgewerkschaft Union Sindicale di Base (USB). Die Proteste wurden auch von linken außerparlamentarischen Gruppen und Organisationen der

Klassenkampf im Gerichtssaal

Die Kündigungen von drei Beschäftigten des Essenslieferanten Gorillas wegen Beteiligung an einem sogenannten „wilden Streik“ sind wirksam. Die Klage der Betroffenen dagegen vor dem Berliner Arbeitsgericht ist gescheitert. Wer am 6. April die 90-minütige Verhandlung vor dem Berliner Arbeitsgericht verfolgte, wusste schon, dass die Beschäftigten dort mit ihrer Klage keinen

Anarchist*innen gegen den Krieg in der Ukraine

Nach dem lang angekündigten russischen Einmarsch in die Ukraine gab es auch in Deutschland in vielen Städten spontane Proteste. Wenige Hundert Meter von der russischen Botschaft in Berlin war die Stimmung sehr emotional. Immer wieder erschallten Sprechchöre gegen Putin. Unter den vor allem jungen Menschen vor der russischen Botschaft waren

Geschichten aus dem Arbeitsalltag

Dass Arbeiter:innen unzensiert zu Wort kommen, war schon das Anliegen von Initiativen wie dem Werkkreis Literatur der Arbeitswelt in den 1970er Jahren. Damals wurden noch Bücher produziert, was oft zeitaufwendig war. In der digitalen Welt ist der Austausch schneller. Unter dem Titel systemrelevant.tv produziert Clemens Melzer seit der Corona-Pandemie Videos,

Gorillas workers under attack

Die Gorillas-Beschäftigen erreichten am Dienstag einen juristischen Erfolg: Am 23. November wies das Berliner Arbeitsgericht auch in zweiter Instanz den Antrag auf eine einstweilige Verfügung des Lebensmittellieferkonzerns Gorillas zurück, mit dem dieser die Wahl eines Betriebsrates verbieten wollte. Zuvor hatte der Konzern eine der bekannten Methoden des Union-Busting angewandt und

Streik als Arbeitskampf

We Organize in Under 10 Minutes

"Die Gorilla-Riders motzen die deutsche Streikkultur auf“, schrieb die Journalistin und soziale Aktivistin Nina Scholz kürzlich in einem Kommentar in der Wochenzeitung Freitag. Sie erinnerte mit Recht daran, dass sich die Beschäftigten des Lieferdienstes Gorillas nicht nur in kurzer Zeit organisiert haben, obwohl sie in einer Branche beschäftigt sind, die