Solidarität mit den Streikenden!

„Heute geht es um mehr als jemals zuvor.“

Dieses Zitat von Noam Chomsky in der aspkete-Sendung vom 5. Februar bringt die Auseinandersetzung unserer Zeit auf den Punkt. Der berühmte Linke plädiert für eine Art Klassenkampf zwischen Großindustrie und einfachen Leuten um die Klimafrage zu beantworten. Und auch die FAU macht deutlich, dass sich andere Bereiche nicht von der sozialen Frage trennen lassen. Gewerkschaften sollten wichtiger Bestandteil sein, um gesellschaftliche Veränderungen voranzutreiben.

Die Coronazeit ist eine schwierige Zeit für Gewerkschaften. Die Pandemie macht es schwierig neue Mitglieder zu gewinnen. Die direkte Ansprache fehlt oftmals. Betriebsversammlungen werden wegen Infektionsrisiko verschoben oder fallen aus. Gespräche werden oftmals per Telefon oder digital durchgeführt. Die Tarifrunde in der Metallindustrie wurde gestreamt. Streiks sind nicht unmöglich. Warnstreiks laufen unter dem Motto Abstand, Maske, Arbeitskampf. Die Tarifrunde wirkt selbst für die im Betrieb fest verankerten Belegschaften wie ein Abwehrkampf.

Widerstand ist auch im prekären Sektor, jenseits der Kernbelegschaften, möglich. Aktuell kämpft die FAU in München gemeinsam mit den studentische Hilfskräfte bei einer Buchhandels-Kette. Letzten Sommer war die Auseinandersetzung auf einem Spargelhof bei Bonn medial präsent und schaffte es in eine Arte-Doku. Auch hier zeigt sich gewerkschaftliches Potenzial. Beschäftigungsgruppen, die als unorganisierbar galten, führen nicht nur einen Kampf, damit ihnen nicht nur der karge Lohn gestohlen wird, sondern auch um ihre Würde. Der Anarchosyndikalismus war schon in seiner Frühphase für erbitterte Kämpfe. Das zeigt gerade die Geschichte des 1. Mai.

Gerade in der Coronazeit werden die Auswirkungen sozialer Ungleichheit deutlich. Millionen Menschen weltweit rutschen in bittere Armut. Es ist zu erwarten, dass der Klimawandel diesen Trend verschärft. Deswegen ist es wichtig bei den sozialen Kämpfen immer eine über das bestehende hinausgehende Perspektive aufzuzeigen. Wie zur Finanzkrise 2008 wird wieder die Systemfrage gestellt. Zweifel wachsen in einer breiten Öffentlichkeit, ob der Kapitalismus das Ende der Geschichte darstellt. Der ständige Zwang zu wachsen, sowie Menschen und Ressourcen auszubeuten, bedroht unsere Lebensgrundlage. Ein sozial-ökologischer Umbau der Wirtschaft ist ein Schlüssel für eine befreite Gesellschaft. Weder kosmetische Änderungen am Status-Quo noch Appelle an einen vernünftigen Konsum oder gar der Glaube, dass der technische Fortschritt die Probleme löst, sind ausreichend.

Klimawandel und Pandemie lehren uns auch, dass die großen Probleme nur global gedacht werden können. Deswegen muss sich das auch in einer emanzipatorischen Gewerkschaftsbewegung widerspiegeln. Die FAU ist global vernetzt in der IKA und mit ihr nahestehenden Organisationen und unterstützt etwa die Textilarbeiterinnen in Bangladesch bei ihrem Kampf um Löhne.

Wenn ihr auch eure Arbeits- und Lebensbedingungen verbessern wollt, meldet euch bei eurer lokalen FAU. Als FAU nehmen wir in über 30 Städten diese Aufgabe gemeinsam in die Hand. Wir würden uns freuen diesen Weg gemeinsam mit euch zu gehen. Infos über die FAU in Eurer Region findet ihr auf www.fau.org und den unter „vor Ort“ verlinkten Seiten der lokalen Syndikate.

www.fau.org/vor-ort

(Foto: FAU Magdeburg)

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