Oft wird in unserer Bewegung mit Hinblick auf die Direkte Aktion gesagt: „Was sind schon eintausend Demonstrierende gegen eintausend Streikende?“ Ich fühle mich versucht zu antworten: „Aber was sind tausend hungrige und frierende Streikende gegen 900 Streikende mit 100 Land- und Forstarbeiter:innen im Rücken?“ Darum geht es letztlich in diesem
Hintergrund
Fred Thompson: Was bedeutet Machtausübung durch die Basis?
Wir Werktätigen wollen unsere Löhne erhöhen und unsere Arbeitszeit verkürzen. Wir wollen unsere Arbeitsplätze sicherer und weniger gesundheitsschädlich machen. Dort, wo wir unseren Lebensunterhalt verdienen müssen, soll es weniger unangenehm zugehen. Wenn wir erkennen, welchen Schaden das kapitalistische System uns zufügt, wollen wir es auch loswerden. Wir können all diese
Eine Antwort auf “Direct Unionism“ von John O’Reilly
Der nachfolgende Text[ref]http://recomposition.info/response-to-direct-unionism/[/ref] wurde 2012 auf der mittlerweile eingestellen Internetseite recomposition.info mit folgender Vorbemerkung veröffentlicht: "Dieser Beitrag stammt von unserem Freund und IWW-Mitglied John O'Reilly. John schreibt als Antwort auf das Diskussionspapier "Direct Unionism", das in IWW-Kreisen Gegenstand einiger Diskussionen war. Für diejenigen, die das Diskussionspapier noch nicht gelesen haben, ist
Anarchismus im kommunistischen Salon
Zum sechsten Mal veranstaltete ein Zusammenhang marxistisch orientierter Personen das „Kantine Festival“ im großen Saal des soziokulturellen Zentrums „Subbotnik“ in Chemnitz. Während in den früheren Auflagen die prominenten Theoretiker*innen Karl Marx, Rosa Luxemburg, Antonio Gramsci, sowie Walter Benjamin und die mittelalterliche Literatin Christine de Pizan zum Thema genommen wurden, entschieden
Das anarchistische Familientreffen
Zwischen dem 19. und 23. Juli 2023 versammelten sich mehr als 4000 Menschen im Schweizer Dorf Saint Imier anlässlich des 151. Jahrestages der Gründung der Anti-Autoritären Internationale an jenem Ort. Dieser wurde aufgrund seiner geographischen Lage als Drehkreuz der europäischen Länder, wegen des Asyls verfolgter Revolutionär*innen in der Schweiz, sowie
Drei Jahre paradox-a.de – Einige Gedanken
Seit drei Jahren betreibe ich nun das Blogprojekt paradox-a.de. Ursprünglich habe ich den Blog gestartet, um einen Ort zu haben, um meine Texte zu veröffentlichen und bei meinen Vorträgen eine Kontaktmöglichkeit zu geben. Mittlerweile habe ich eine überschaubare Leser:innenschaft gewonnen und konnte damit die deutschsprachige Debatte über anarchistische Theorie etwas
Lauf der Vorbotin
Das Buch von Jule Ehms ist eine partei-ergreifende Darstellung und Rekonstruktion der FAUD und ihrer betrieblichen Praxis in der Weimarer Republik. Ehms geht es darum, das Zusammenwirken von syndikalistischen Prinzipien und der alltäglichen Kleinarbeit der Syndikalist:innen zu untersuchen. Zugleich ist es der Versuch einer Ehrenrettung der Freien Arbeiter Union Deutschlands
Anarch@-Syndikalismus und (Anti-)Politik [TEIL 3]
Die vier anarch@-syndikalistischen Wege im Umgang mit der Politik Im Umgang mit der politischen Sphäre haben sich im anarchistischen Syndikalismus im Wesentlichen vier verschiedene Richtungen herausgebildet. Gruppen, die sich so bezeichnen, letztendlich aber tatsächlich bloß wie linke politische Gruppen agieren (also z. B. nur Propaganda machen, sich im Plenum organisieren, vor
Anarch@-Syndikalismus und (Anti-)Politik [TEIL 2]
Das politische Spiel In meinem Nachdenken über ein anarchistisches Politikverständnis habe ich mich dafür entschieden, eine gouvernementale, konfliktorientierte und ultra-realistische Definition zu verwenden, die ich hier knapp illustrieren möchte: Meinem Verständnis nach besteht Politik in der Verhandlung widerstreitender Interessen, die durch verschiedene Akteur*innen repräsentiert werden. Durch diese Repräsentation fallen schon einmal
Anarch@-Syndikalismus und (Anti-)Politik [TEIL 1]
Im Folgenden werde ich einige Erkenntnisse wiedergeben, welche ich durch meine intensive Beschäftigung mit der politischen Theorie des Anarchismus gewonnen habe. Die Grundüberlegung lautet, dass es im anarchistischen Syndikalismus ein Unbehagen mit Politik gibt und eine bestimmte Kritik an ihr besteht, während zugleich eine Bezugnahme auf Politik geschieht und auch