Kommentar: Blockaden bei Amazon nur mit Rückhalt in der Belegschaft

Das System Amazon ist pervers: Die Arbeiter*innen in den großen Logistikzentren des Weltkonzerns sind einer kraftraubenden Arbeitsverdichtung und Arbeitshetze ausgesetzt, die krank macht. Während die Kolleg*innen tagtäglich Kilometer zurücklegen, werden sie durch das digitale Waren-Tracking rund um die Uhr überwacht. Nach jedem Umweg, jeder Verschnaufpause müssen die Arbeiter*innen damit rechnen,

Drei Jahre Pegida, drei Jahre Belagerungszustand – Teil2

Der 3. Pegida-"Geburtstag" war rein quantitativ eine Schlappe. Nur 2500-2800 Teilnehmende kamen auf das rechtsradikale Event. Mutmaßlich war dafür das Wetter verantwortlich und das Gefühl vieler Pegidist*innen der Kampf werde nun erstmal im Parlament weitergeführt. Manch bürgerliches Medium indes nahm den Fakt zum Anlass, um zu frohlocken und Pegida einen

Drei Jahre Pegida, drei Jahre Belagerungszustand – Teil 1

Eingangs sei erwähnt: Es gibt gute Gründe, warum die Presse nicht mehr über jede Pegida-Demonstration berichtet. Was dabei nicht vergessen werden darf, ist jedoch, dass Pegida weiterhin alle ein bis zwei Wochen mit 1000 – 2000 Anhänger*innen mehrere Stunden demonstriert. Damit toppt diese rechtsradikale Bewegung auch nach drei Jahren einen

Digitaler Arbeitsdruck

Gerade im Bundestagswahlkampf ist es wieder zu hören: Die Digitalisierung bietet Chancen. Auch die DGB-Gewerkschaften betonen gerne Positives: „Die technischen Möglichkeiten, dezentrale Steuerungsprinzipien etwa, haben etwas potenziell Emanzipatorisches. Zum Beispiel beim altersgerechten Arbeiten, in der qualifizierten Gruppenarbeit in neuen – für den Beschäftigten positiven – Spielarten in der Mensch–Maschine-Kommunikation“, sagt

Ein Klima der Gerechtigkeit

Ich habe mich am 24. August in einen Bus der Grünen Jugend Niedersachsen gesetzt, um mich dem Camp und den Ende Gelände Aktionstagen anzuschließen. Zu den Hintergründen: Das Rheinische Braunkohlerevier ist mit über 900 km² das größte der drei Braunkohlereviere in Deutschland und das größte Tagebaurevier in Europa. Auch mit ihrer Gesamt-CO2

Was die Standortpolitik des DGB mit der AfD zu tun hat

„Sozialstaat? Braucht Grenzen!“ Mit diesem Motto wirbt die AfD im Bundestagswahlkampf. Im Wahlprogramm der Rechtspopulist_innen wird der Zusammenhang zwischen Sozialstaat und Flüchtlingspolitik so formuliert: „Die Stabilisierung der Sozialsysteme erfordert bei einer schrumpfenden und alternden Bevölkerung besondere Anstrengungen. Unsere begrenzten Mittel stehen deshalb nicht für eine unverantwortliche Zuwanderungspolitik, wie sie sich

Finger weg vom Online-Bezahldienst Patreon

m Kapitalismus ist es – schon dem Namen nach – schwer bis unmöglich, ohne Geld zurecht zu kommen. Dies gilt insbesondere auch für linke politische Projekte. Es fallen Kosten für Fahrten, Flyer, die Internetpräsenz und Räume an. Klassisch ist der einfachste Weg für viele Gruppen, auf der Soliparty[ref]Abkürzung für Solidaritätsparty.[/ref]

Ich will mein Geld! Ausstehende Honorare eintreiben – aber wie?!

Werkverträge und Dienstverträge gibt es heute fast überall – vor allem deswegen, weil Unternehmer keine Beiträge für Sozial- und Rentenversicherungen bezahlen und Arbeitsrechte wie Kündigungsschutz oder die betriebliche Mitbestimmung aushebeln wollen. Deshalb müssen immer mehr Lohnabhängige ihre Arbeitsleistung in Rechnung stellen und oft müssen sie darum kämpfen, ihr Honorar wie

AfD-Wahlkampfvehikel Gewerkschaft

Stolz meldete die AfD ihren Erfolg am 1.Mai 2017: 1200 Menschen folgten dem Aufruf des völkischen Höcke-Flügels zur Demonstration in Erfurt unter dem Motto „Sozial ohne Rot zu werden“. Auf der DGB Kundgebung waren es wesentlich weniger TeilnehmerInnen. Ist die AfD tatsächlich eine soziale Kraft? Eine neue Gewerkschaft? Die ostdeutsche AfD überraschte