Salting-Tourist:innen

Erster Teil der aktivismuskritischen Artikelserie "Lieber leben wir als Außerirdische" "[D]ie Frage, 'was wir tun sollten', die sich revolutionär gesinnte Gruppen stellen, hängt im Allgemeinen von ihrer Position 'außerhalb' eines Arbeitsplatzes oder anderer Kampfsituationen ab. Der Möchtegern-Revolutionär hat das Bedürfnis, sich mit den direkt am Kampf Beteiligten, insbesondere 'den Arbeitern', auseinanderzusetzen,

Wie können die Proteste der Bäuerinnen und Bauern solidarisch unterstützt werden?

Mehr als eine Woche war Mitte Januar die Zufahrt zum Brandenburger Tor von Traktoren blockiert. Nicht wenige hatten die Deutschlandfahnen aufgepflanzt und manche hatten Schilder mit Parolen angebracht, die durchaus als rechtsoffen zu klassifizieren sind. Doch sollte deswegen der gesamte Proteste in die rechte Ecke gestellt werden? Diese Frage wurde von

Kein guter Witz!

Kennt ihr den schon? Treffen sich 400 frustrierte außerparlamentarische Linke und treten in die Linkspartei ein, um endlich Basisarbeit zu machen. Fragt man sie, warum, antworten sie: Um ihren Stolz zu verlieren und eine Welt zu gewinnen! Nicht lustig? Das war auch gar kein Witz, nicht mal ein schlechter, sondern

Stimmen der Gewerkschafter:innen in die Proteste hineintragen

Warum unterstützt ihr die Proteste der Bäuer:innen? Weil wir selbst Landarbeiter:innen sind und die Not der kleinen und mittleren bäuerlichen Betriebe kennen. Es geht schon längst nicht mehr nur um Agrardiesel. Es geht um eine Politik, die seit Jahrzehnten den bäuerlichen Betrieben schadet, Saisonarbeitskräfte ausbeutet und die Agrarindustrie und außerlandwirtschaftliche Investoren

Stell Dir vor es gibt Arbeit für Alle – und keine*r muss hin

Erwerbslosigkeit erscheint auf den ersten Blick fast wie ein Unfall im festen Gefüge der vermeintlichen Leistungsgesellschaft. Eine Ausnahme, welche letztlich die Norm der Erwerbstätigkeit zu bestätigen hat. Eine Ausnahme, die es schnellstmöglich zu beheben gilt, individuell als auch gesellschaftlich. Diffuse Gefühle und Bilder kreisen um diesen Ausnahmezustand: Scheitern, Versagen, Armut,

Organisierte Nachbarschaften und die Zukunft der Arbeiterbörsen

Auf dem Theoriefestival „Kantine Sabot“[ref] Über das Kantine Festival siehe: https://kantine-festival.org wie auch https://direkteaktion.org/anarchosyndikalismus-in-theorie-und-praxis/ [/ref] Anfang August 2023 machten wir sowohl in unserem Vortrag als Redaktion Tsveyfl wie auch in zahlreichen Einzelgesprächen das etwas in Vergessenheit geratene anarchosyndikalistische Konzept der Arbeiterbörsen stark, da wir es für einen wesentlichen Bestandteil anarchosyndikalistischer

Anarchosyndikalismus in Theorie und Praxis

Es passiert schon selten, dass am Schluss eines Theoriefestivals ein Referent die Anwesenden dazu aufruft, in die FAU einzutreten. Damit beendete ein Redakteur der Theoriezeitung Tsveyfl sein Referat, das mit dem Titel „Der Anarchismus ist tot, es lebe der Anarchosyndikalismus“ zusammengefasst werden kann. Gehalten wurde es am letzten Tag des

Niedriglohnsektor Gefängnis ist noch längst nicht beendet

Eine gute Nachricht für die über 40000 lohnarbeitenden Gefangenen, könnte man denken. Und es ist auch ein Erfolg der Gefangenengewerkschaft/bundesweite Organisierung (GG/BO), die das Urteil aus Karlsruhe mit dem nüchternen Satz kommentiere: „Gefangenengewerkschaft erwartet Anstieg der Löhne in Haft“. Die GG/BO  hatte sich 2013 in Berlin gegründet und dann schnell im ganzen

„…dem Struggle ein Gesicht, dem Widerstand einen Ort geben…“ – Aktion zum Kampftag der Arbeitslosen

Raus zum Kampf-und Feiertag der Arbeitslosen am 2.Mai! Aber wohin, raus? Aus gewerkschaftlicher Organizing-Perspektive fehlt den „Arbeitslosen“[ref]Im restlichen Text wird von Erwerbslosen die Rede sein. Der Begriff „Arbeitslos“ verstärkt den bewusst bemühten Eindruck, offizielle Lohnarbeit sei die einzige legitime, die einzige „richtige“ Arbeit. Wer diese nicht hat – und nicht